Die neuesten chat Protokolle Nachrichten von ÖBAB Vorstand Thomas Schmid sind noch heftiger als die bisher veröffentlichten. Vor allem der notwendige Gang zur Polizeistation aufgrund eines Strafregisterauszugs erregte Schmid. „Ich hasse euch, dass ich da herkommen muss zu diesen Tieren für Strafregister“, schrieb Schmid im chat. Gemeint waren damit die mit ihm wartenden Menschen. Seine Mitarbeiterin Laure erklärt ihrem Chef, dass der Auszug nicht ewig gelte und Schmid womöglich irgendwann wieder selbst zur Behörde müsse: „Der gilt nur 6 Monate.“ Schmid: „Ich weiß eh. Ich hasse das hier.“ Wieder zieht ihn Laure auf: „So ist auch reisen ohne Diplomatenpass.“ Schmid reagiert wenig amüsiert „Das ist nicht lustig.“
Die Möglichkeit einen Strafregisterauszug online zu beschaffen scheint der hochbezahlte Herr Schmid nicht in Betracht gezogen zu haben.
Von seinen Mitarbeitern war Schmid wohl auch nicht überzeugt. „Zu viel Häkelklub.“ meinte er zu den Teilzeitkräften in der ÖBAG. Den Betriebsrat wollte er gleich ganz erledigen. Als es Einwände gab, mit der Begründung da gäbe es eine andere Ideologie, war seine Antwort: „Andere Ideologien. Fu** that.“
Besonders schmerzte Thomas Schmid keinen Diplomatenpass zu erhalten. „Oh Gott, reisen wie der Pöbel.“ ist seine Selbsterkenntnis. Puls24 veröffentlichte weitere chats in denen sich Schmid zudem über Flüchtlinge lustig macht. Schmids Assistentin bucht einen Flug für ihn nach Addis Abeba und fragt, ob er auch einen Rückflug braucht. Er fragt, ob sie ihn dann dort lassen möchte. Sie antwortet: „Ab Kairo gibt es Schlauchboote.“ Wenig später sagt sie ihm, dass alles gebucht sei. Er fragt per WhatsApp zurück: „Mit den Flüchtlingen? Smiley.“
Schmids Leistung liegt einzig darin sich selbst einen hoch dotierten Spitzenjob gezimmert zu haben. Dies ist unsittlich, strafbar ist es nicht. Die erhöhte Dividende für das Finanzministerium liegt einzig am Verbund. Dieses Unternehmen konnte seinen Wert pro Aktie mehr als verdoppeln. Der Wert der Aktien stieg von 37 Euro auf 81 Euro. Dies lag jedoch nicht an Schmid, sondern an dem Run von Investoren auf grüne Aktien.Zum Höhepunkt der chat Protokolle Veröffentlichungen ging der Kurs dann auf 63 Euro runter. Derzeit liegt der Kurs wieder bei 73 Euro. Laut Profil gibt es durchaus Kritik an Schmids Qualifikationen. „Natürlich ist ein gewisses Grundverständnis für die Politik in diesem Job wichtig. Aber wichtiger ist die Managementerfahrung. Man muss die Dynamik einer Aufsichtsratssitzung erlebt haben, sich mit Konzernstrategie auskennen, etwas von Menschenführung verstehen.“, meint ein ehemaliger Manager eines Staatsbetriebes. Die hat Schmid eindeutig nicht, genauso wenig wie internationale Erfahrung.
Schmids Äusserungen sorgen auch bei ranghohen ÖVP Politikern für Unverständnis. So meinte der Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer: „Auf den Bundeskanzler bin ich stolz, auf manche sonst in seinem Umfeld nicht so wirklich.“ Jene Unterhaltungen, in denen vom „Pöbel“ die Rede war, seien „schrecklich“ gewesen, so der Landeshauptmann. Es habe ihn aber noch mehr entsetzt, was dort über die katholische Kirche zu lesen gewesen sei. Diese Chats seien „ein schwerer Schlag in die Magengrube“ gewesen, sagte am Sonntag dazu Schützenhöfer. „So etwas darf man nicht machen.“