„Mama, luag amol, du heasch an Briaf im Briafkaschta!“
„Jo, Mama, und do isch noch oana!“
von Lydia Gaßner:
Ja, guten Morgen liebe Leserinnen und Leser – und lieber Regen! Irgendwas läuft da gewaltig schief! Während ich meine verwelkte Post aus dem Briefkasten hole, stelle ich fest, dass ich den Regen überhaupt nicht vermisst habe. Und das zu Ferienbeginn! So habe ich das nicht bestellt! Denn jetzt haben wir den Salat, und den mit zick Schnecken im Garten weggefressen, weil die ganzen jungen Hüpfer ständig beim Mittagessen das gesunde Gemüsezeugs nicht aufgegessen haben, regnet es seit April! So ist es. Punkt.
Keine Klimaexperte wird das mit seiner Tabellenkalkulation besser berechnen können. Kein religiöser Heini wird das mit irgendeiner höheren Macht erklären können. Es war ein großer Fehler, den Brokkoli und seinen Vetter Blumenkohl zu ignorieren, dass sag ich euch. Der Rest von Österreich wartet vergeblich auf einen edlen Tropfen, in Vorarlberg rinnt alles den Bach hinunter. Genauso wie die Vorfreude eines möglichen Sieges bei der Fußball-EM oder die Vorfreude einer Möglichkeiten, sich von der ORF Gebühr zu drücken. Und da ist mir dann schon etwas die Kinnlade hinuntergefallen, als ich diese edle Schriftrolle in den Händen hielt. Bei den satten Preis muss ich schon sagen, Preiserhöhung vom Schnitzel im Gasthaus ist ein Klacks dagegen. Man muss mindestens vier Stunden, nein wenn nicht sogar fünf Stunden jeden Tag unter der Woche, und am Wochenende mindestens zwölf Stunden fernsehen, Suchtgefahr, um dieses aufgezwungene Abo quasi gut ausnützen zu können. Oder am besten wäre es, rund um die Uhr Fernseher und Radio laufen zu lassen, während man sich haufenweiße Schnitzel reinhaut und in Hülle und Fülle vom Nachbarn den Müll klaut, um auch der Abwasser- und Müllgebühr gerecht werden zu können.
In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Fernsehsonntag!