In einer bewegenden Eröffnung am 8. April 2024 präsentierte die Volkshochschule Götzis die Ausstellung „Das kurze Leben der Ruth Maier“. Diese zeichnet das tragische Schicksal von Ruth Maier nach, einem Wiener Mädchen, das 1942 in Auschwitz ermordet wurde. Die Ausstellung beleuchtet ihre Tagebucheinträge, die ein erschütterndes Zeugnis des zunehmenden Antisemitismus in den Jahren vor ihrem Tod ablegen.
Die Veranstalter der Ausstellung, darunter das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, betonen die Relevanz dieser historischen Aufarbeitung im Kontext des heutigen Antisemitismus. Die präzise konzipierte Ausstellung, bestehend aus neun Tafeln, soll das Bewusstsein für die Gefahren der Judenfeindlichkeit schärfen und eine Diskussion über die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung anregen.
Fotos: VHS Götzis
Die Ausstellung ist vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, dem norwegischen Zentrum für Holocaust- und Minderheitenstudien, dem Verband Wiener Volksbildung und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen hervorragend gestaltet. Auf neun anspruchsvoll gestalteten Tafeln – jeweils auf Deutsch, in einfacher Sprache und auf Englisch – wird der Lebensweg von Ruth Maier nachgezeichnet:
1) Das kurze Leben der Ruth Maier
2) Eine glückliche Familie im Roten Wien
3) Nach dem Anschluss: Die Nationalsozialisten machen aus Ruth Maier eine Jüdin
4) „Kündigungsgrund Nichtarier“ – die Vertreibung aus dem Gemeindebau
5) Eine geflüchtete Familie – aufgeteilt auf drei Länder
6) Zuflucht in Norwegen
7) Deportation und Ermordung
8) Ruth Maiers Tagebücher als Teil des Welt-Dokumenten-Erbes
9) Ruth Maiers Tagebücher als Inspiration für Theater, Film und Fernsehen
Ruth Maier führt seit dem Mai 1933 Tagebuch – bis zu ihrer Deportation nach Auschwitz 1942. Man nennt sie auch die „österreichisch-norwegische Anne Frank“.
Noch bis zum 10. Mai 2024
Diese Ausstellung, die Ruth Maiers Leben und Vermächtnis feiert, ist noch bis zum 10. Mai in Götzis zu sehen und stellt eine eindringliche Mahnung dar, aus der Geschichte zu lernen und Gleichgültigkeit gegenüber Hass und Diskriminierung entgegenzutreten.