Um rasch mehr Kinderbetreuungsplätze anbieten zu können, hat die Stadt Feldkirch im Herbst ein innovatives neues Konzept umgesetzt: Eine Outdoorgruppe. Nach dem ersten Semester fällt die Bilanz äußerst positiv aus.
„Uns ist es unter schwierigen Rahmenbedingungen gelungen, zusätzliche Betreuungsplätze für Dreijährige zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Matt. „Dass wir dabei auch noch ein äußerst fortschrittliches Betreuungskonzept umsetzen können, ist umso erfreulicher.“ Die neue Outdoorgruppe, die aus 15 dreijährigen Kindern besteht und vom Sozialpädagogen Christian Müller sowie drei Assistenzkräften betreut wird, ging Anfang Oktober an den Start.
Die Kinder werden dort von 7 bis 12.30 Uhr betreut. Morgens treffen sie im voll ausgestatteten Gruppenraum ein und machen sich, sobald alle da sind, auf den Weg nach draußen. „Bei jeder Gelegenheit sind wir in der Natur“, erklärt Leiter Christian Müller. So gibt es rund um das Kinderhaus Tisis Carina eine weitläufige Außenfläche mit Spielgeräten, Wiesen, Bäumen und Versteckmöglichkeiten, die bespielt werden kann. Spätestens nach der Eingewöhnungsphase hat sich der Radius der Gruppe deutlich erweitert. Zu Fuß sind der nahegelegene öffentliche Spielplatz, Wald und Wiesen auf dem Blasenberg oder auch das Tisner Ried gut erreichbar. „Die Bushaltstelle ist nur wenige Gehminuten entfernt“, freut sich Christian Müller. „Von dort aus entdecken wir Spiel- oder Waldplätze und andere attraktive Ausflugsziele in ganz Feldkirch.“
Die Sorge, dass die Kinder nur draußen sind, kann Christian Müller jedoch zerstreuen. „Für sehr schlechtes Wetter haben wir einen Gruppenraum im Wohnheim neben dem Kinderhaus Tisis Carina“, so der Sozialpädagoge. Je nach Witterung und den Bedürfnissen der Kinder kehrt die Gruppe schon im Laufe des Vormittags oder erst gegen Mittag wieder in den Raum zurück.
„Auch, wenn sehr viel Zeit im Freien verbracht wird, kommt der geltende Bildungsauftrag nicht zu kurz“, weiß Ulrike Porod, Leiterin Abteilung Sport, Schulen und Kinder bei der Stadt Feldkirch. „Auch die für die Kinder wichtigen Routinen haben einen festen Platz im Tagesablauf“. So gibt es gemeinsame Angebote wie beispielsweise einen Morgenkreis, eine gemeinsame Jause und Regeln für die Gruppe, egal wo sie sich aufhält.
„Die Rückmeldungen von Eltern und Kindern zeigen, dass das Konzept gut angenommen wird“, freut sich Ulrike Porod. Deshalb wird die Gruppe auch im kommenden Schuljahr fortgeführt. Anmeldungen dazu sind im Rahmen der regulären Kindergarten-Anmeldung möglich.