Ex-Kanzler und ÖVP Parteichef Sebastian Kurz (ÖVP) hat heute seinen Rückzug aus der Politik erklärt. Er möchte sich in Zukunft auf seine Familie konzentrieren.
Kurz erklärte seine Begeisterung für die Politik sei immer weniger geworden. Das habe auch mit Unterstellungen, Vorwürfen und Verfahren gegen ihn zu tun gehabt. „Das hat etwas Zehrendes“, meinte er, „das hat in mir die Flamme kleiner werden lassen.“ Zu den Vorwürfen sagte Kurz: „Ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher“, er sei ein Mensch mit Fehlern und er habe Fehlentscheidungen getroffen. Kurz erklärte weiters: „Man muss als Kanzler jeden Tag so viele Entscheidungen treffen, dass man schon in der Früh weiß, dass auch falsche Entscheidungen dabei sein werden.“
Vor allem die Geburt von seinem Sohn Konstantin habe ihn zu diesem Schritt gebracht. Kurz sagte dazu:„Bei der Geburt meines Kindes ist mir bewusst geworden, wie viel Schönes und Wichtiges es auch außerhalb der Politik gibt.“
Laut der „Krone“ soll Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) das Amt des ÖVP-Chefs übernehmen.
Vorarlbergs LH Wallner erklärte seinen Respekt für den Rückzug von Kurz: „Mit seinem Rückzug aus der Politik hat Sebastian Kurz eine persönliche Entscheidung getroffen, die ich selbstverständlich respektiere. Ich möchte mich an dieser Stelle für seinen großen Einsatz für Österreich und die Volkspartei bedanken. Es gilt nach vorne zu schauen. Wichtig ist jetzt, dass wir mitten in der Pandemie weiterhin eine stabile Bundesregierung haben. Auch die Handlungsfähigkeit der Partei wird sichergestellt. Dafür sind rasche Entscheidungen notwendig. Bereits morgen wird dazu der Bundesparteivorstand zusammentreten, um die Weichen zu stellen“, so Wallner abschließend.