Die KPÖ erzielt bei den Gemeinderatswahlen in Graz einen historischen Sieg. Die ÖVP verliert mit 11 Prozent. Bürgermeister Siegfried Nagl zeigte sich überrascht und hat schon seinen Rücktritt erklärt. Auch die Spitzenkandidatin der KPÖ zeigte sich überrascht. Mit einem Ergebnis von 28,8% der Stimmen hatte auch sie nicht gerechnet. Die Grünen erreichten mit 17 Prozent der Stimmen ein Plus von 6,5 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl 2017. Die Neos erreichten ein bescheidenes Plus von 1,1 Prozent und damit 5,1 Prozent der Stimmen. Wahlverlierer sind neben der ÖVP die FPÖ mit 10,9 Prozent (minus 4,9) und die SPÖ mit 9,8 Prozent (minus 0,3).
Wahlthemen der KPÖ waren ein mobiles Pflegemodell, bei dem kein Mensch aus finanziellen Gründen ins Altersheim gehen muss, eine Revision des Flächenwidmungsprogramms und danach eine mögliche Bausperre. Weiters ist die KPÖ für das Einfrieren der städtischen Tarife und Gebühren und ein deutliches Senken des Preises für die Grazer Jahreskarte.
Der KPÖ Stadtrat Robert Krotzer erklärte das Wahlprogramm der KPÖ so: „Es ist Zeit, dass sich viele Politiker wieder den Lebensrealitäten und den alltäglichen Sorgen und Problemen der Grazerinnen und Grazer annehmen sollen, anstatt viel Steuergeld für Eigenwerbung und Versprechungen auszugeben. Wir verweisen stattdessen lieber auf viele von uns erzielte Errungenschaften“.
In Graz geht sich damit eine KPÖ-Grün-SPÖ Koalition aus.
Sensationell. Zeigt wie flexibel die Wähler in Graz sind.