Ihr Jubiläumskonzert im vergangenen Jahr war ein derart großer Erfolg, dass er ein Jahr später wiederholt wurde – so geschehen erst kürzlich im Saumarkt-Theater in Feldkirch.
Von Bandi Koeck
Doch werfen wir einen Blick zurück ins Jahr des Mauerfalls: Ende 1989 trafen sich bei der LP-Präsentation der Gruppe ‚Never Do Well‘ im Bregenzer Ballhaus der Ex-Punker Raimund Tschako Jäger (‚Paranoia Orchestra‘, ‚Drahdiwaberl‘ u.v.a.) und der Blues-Rocker Markus Linder (‚Tintenfisch‘, Jazz-Gitti) und beschlossen auf Drängen das damaligen Szenewirts Hannes Rothmeyer, ein Duo zu gründen. Alte deutsche Schlager der Zwischenkriegszeit (Comedian Harmonists, Zarah Leander, Hans Albers, Heinz Rühmann, Marlene Dietrich), gemischt mit skurrilen eigenen Songs aus der Feder von Tschako. Das war fortan für sieben intensive Jahre das Konzept des ungleichen Duos, das neben unzähligen Gastspielen im legendären ‚Roten Engel‘ in Wien und im Treibhaus in Innsbruck auch in Zürich, München, Stuttgart, Berlin und für einen ganzen Monat im ‚Schmidt-Theater‘ an der Reeperbahn in Hamburg auftrat. Nach einer Neuproduktion von ‚Mein kleiner grüner Kaktus‘ im Studio von Producer Harald Kloser in Dornbirn nannte sich Markus Linder fortan ‚Der kleine Prinz‘.
Der Abend war vielversprechend, denn das Publikum wusste im Prinzip genau, was es erwartete: Erstklassige Musik von Hand gemacht, mit viel Liebe und Herzblut performt, schließlich sind die beiden Herren nicht nur ein Hingucker schlechthin, sondern Vollblutmusiker wie sie im Buche stehen. Adrett gekleidet in schwarzen Smokings stellten sie auch Ende 2022 einmal mehr unter Beweis, was in ihnen steckt, nämlich dass sie noch zahnfrisch und richtige Bühnensäue sind. Für alle die live dabei waren ein Hochgenuss für Auge und Ohr und eine stimmungsvolle Zeitreise in längst vergangene musikalische Höhenflüge.