Bezug nehmend auf den negativ beantworteten Antrag der NEOS, der Ausweitung des Überfahrtsverbots über die Letze (Ortsgrenze Feldkirch/Frastanz-Fellengatter), bei der 28. Sitzung der Stadtvertretung im Montforthaus führten wir ein Interview mit der Anrainerfamilie Göller-König.
Gsi.News: Wie seid ihr als Anrainer mit der aktuellen Situation auf der Letze zufrieden?
Günter König: In den letzten Monaten hatten wir von der Bürgerinitiative Lebensraum Letze Kontakt mit allen möglichen Parteien, Bürgermeister Matt, der Stadtpolizei und der Bezirkshauptmannschaft. Uns freute, dass sehr viel Gesprächsbereitschaft vorhanden war und auch, dass beim Straßenfest der Bürgermeister von Feldkirch persönlich vor Ort war. Die momentane Situation ist, dass wir sehr viele gefährliche Stellen speziell für Kinder und ältere Menschen haben. Die Letze ist extrem frequentiert und nicht für dieses Verkehrsaufkommen ausgelegt.
Gsi.News: Vergangenen Dienstag wurde der Antrag einer Ausweitung des Überfahrtsverbots über die Nachmittags- und Abendstunden abgelehnt. Wie steht ihr dazu?
Isabelle Goller: Bei der Stadtvertretersitzung kam leider nichts konkretes heraus. Im konkreten ging es mit der Ausweitung des Überfahrtverbots von 16 bis 19 Uhr darum, den Peak herauszunehmen.
Gsi.News: Ein derartiger positiver Beschluss liegt auf Seiten der Frastanzer Gemeindevertretung schon seit längerem vor. Was denkt ihr, warum dies auf Feldkircher Seite nicht durchgeht?
Günter: Der schwarze Peter wird von A nach B geschoben, von Stadt zu BH und weiter zu Polizei. Uns erschließt sich nicht, in wessen Interesse das sein und was es bringen soll. Im Immissionsgesetz wird die Letze in keinem Wort erwähnt. Dabei handelt es sich nach wie vor um eine Gemeindestraße und keine überregionale Straße. Im Wege- und Straßenkonzept steht ganz klar drinnen, dass solche Wohngegenden nicht für Umfahrungen genutzt werden können. Als wir uns damals mit dem Bürgermeister trafen, meinte er, dass Geschwindigkeitsverstösse mit einfachen Mitteln zu verringern wären. Man sollte auch überprüfen, ob nicht auch die Navigationsgeräte den überregionalen Verkehr über die Letze führen. Das wären alles Themen für eine Arbeitsgruppe.
Gsi.News: Was wären eures Erachtens die nächsten Schritte, die konkret angegangen werden sollten?
Günter: Das erste wäre, den Peak zwischen 16 und 19 Uhr herauszunehmen. Ich persönlich fordere eine extern geführte Expertengruppe, bei der die Anrainer, die sich mit der Situation ausgeinandergesetzt haben zusammen mit den Vertretern der Stadt, der Stadtpolizei und der BH zusammensetzen und gemeinsam ausarbeiten, damit es Lösungen gibt, um die vielen gefährlichen Stellen sicherer zu gestalten.
Isabelle: Das wäre dringend nötig. Der Bürgermeister sagte, man hätte die Ampel für die Bevölkerung gemacht, aber dies wurde nie mit der Bevölkerung besprochen, denn es war nie der Wunsch von uns Anrainern.
Günter: Nochmal: Eine extern geführte und moderierte AG, die alle Seiten anhört, kann mit sehr einfachen Mitteln sehr viel bewirken. Es gibt genügend tolle Beispiele von solchen lösungsorientierten Bürgerräten, die zu sehr befriedigenden Ergebnissen gelangen. kommen. Nach unserer Ansicht macht es Sinn. Ich bin mir sicher, dass dabei etwas herauskommen würde, das für alle passen würde.
Gsi.News: Wie sieht es mit den angedachten Straßenverbreiterungen aus?
Günter: Wenn nicht hundert Grundstücke enteignet werden, ist es unmöglich, dass auf privatem Grund, sprich auf Hauseinfahrten und Parkplätzen, ausgewichen oder umgekehrt wird. Ich glaub es ist Art. 8 im Grundgesetz, wo steht, dass Privatgrund unantastbar ist. Dieser Artikel wird auf der Letze tagtäglich verletzt. Das beste Beispiel ist der Parkplatz beim Buddhistischen Zentrum, bei dem sich innert einer Stunde hundert Autos auf einem Kiesparkplatz tummeln. Mit einer Straßenverbreiterung wird man dies nicht in den Griff kriegen.
Isabelle: Eine Verbreitung ist für mich das Gegenteil der Bestrebungen, weil breitere Straßen ermöglichen es, dass es bequemer wird, und das darf nicht passieren.