Die Landtagswahlen am heutigen 9. Februar in Liechtenstein haben für ein politisches Novum gesorgt: Die Vaterländische Union (VU) konnte ihre 10 Mandate behaupten und bleibt stärkste Kraft, während die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) deutliche Verluste hinnehmen musste.
Die FBP verlor drei Sitze und kommt nun nur noch auf sieben Mandate. Einen bemerkenswerten Erfolg verzeichnete die Demokraten pro Liechtenstein (DpL), die mit sechs Sitzen eine gestärkte Position im Parlament einnehmen. Die Freie Liste (FL) verlor einen Sitz und wird künftig mit zwei Abgeordneten im Landtag vertreten sein.
Politische Reaktionen: Euphorie und Nachdenklichkeit
Nach Verkündung der Wahlergebnisse wurde die politische Lage in einer Diskussionsrunde intensiv analysiert. Brigitte Haas (VU), die erste designierte Regierungschefin des Landes, sprach von einem historischen Moment und betonte, dass sie sich dieser neuen Verantwortung bewusst sei. Ihr Parteikollege Thomas Zwiefelhofer unterstrich die Bedeutung politischer Stabilität und erklärte, dass die FBP weiterhin der bevorzugte Koalitionspartner bleibe.
Weniger optimistisch äußerten sich die Vertreter der FBP. Während Ernst Walch das Ergebnis als „ernüchternd, aber Teil des demokratischen Prozesses“ bezeichnete, sprach Alexander Batliner von der Notwendigkeit einer tiefgehenden Analyse, um die Ursachen des Stimmenrückgangs zu verstehen.
Für die DpL war der Wahlausgang ein Grund zur Freude. Thomas Rehak bewertete das Ergebnis als „historischen Erfolg“, und Erich Hasler zeigte sich hochmotiviert, mit einer gestärkten Fraktion in den Landtag einzuziehen.
Auch die Freie Liste zog eine gemischte Bilanz. Manuela Haldner-Schirscher räumte ein, dass der Verlust eines Mandats schmerze, versicherte aber, dass die Partei weiterhin engagiert Politik machen werde. Der junge Abgeordnete Valentin Ritter sprach von einem Neuanfang und zeigte sich motiviert, die politische Zukunft Liechtensteins aktiv mitzugestalten.
Ausblick: Eine neue Ära beginnt
Die Wahl hat die politischen Kräfteverhältnisse im Land verändert, doch die Herausforderungen bleiben. Brigitte Haas betonte am Ende der Diskussionsrunde, dass parteiübergreifende Zusammenarbeit entscheidend sei, um Liechtenstein zukunftsfähig zu gestalten. Die erste Sitzung des neuen Landtags findet am 20. April statt – mit Spannung wird erwartet, wie sich die neue Regierung formieren wird und welche Weichen für die Zukunft gestellt werden.