Offene Jugendarbeit bleibt wichtige Mitgestalterin: In der Stadtvertretungssitzung am heutigen Dienstag steht die neue Jugendstrategie „J:FK 20+“ zur Diskussion und zur Abstimmung.
Der Auftrag dafür wurde bereits Anfang 2019 als Ergebnis aus dem einstimmig verabschiedeten Stadtentwicklungsplan erteilt. Basis für die neue Strategie sind zudem das Kinder- und Jugendkonzept aus dem Jahr 1995, dessen Erweiterungen 2007 und 2013 und nicht zuletzt die Beteiligungsprozesse zum neuen Jugendhaus und zum Spiel- und Freiraumkonzept. Eine erste Skizze wurde vom Jugendausschuss unter dem Vorsitz der damaligen Stadträtin Ingrid Scharf und im Beisein von Vertretern des Vereins „Offene Jugendarbeit Feldkirch“ einstimmig zur weiteren Ausarbeitung empfohlen.
Das neue Papier sieht eine Erweiterung der Aktivitäten im „Graf Hugo“ vor, wo neben den seit Jahrzehnten bewährten Angeboten der Offenen Jugendarbeit sichergestellt werden soll, dass es Angebote für alle Jugendlichen, unabhängig von ihrer Herkunft, Religionszugehörigkeit und sozialen Ausstattung gibt. Wichtig ist es Bürgermeister Wolfgang Matt, festzustellen, dass „die Arbeit des Vereins Offene Jugendarbeit nicht beschnitten, sondern vielmehr ergänzt wird.“ Und der Bürgermeister weiter: „Gerüchte, die Stadt wolle den Verein ‚auflösen‘, entbehren jeglicher Grundlage. Zum einen kann sich ein Verein nur selbst auflösen, zum anderen wissen alle Verantwortlichen um die Verdienste, die sich der Verein in der Jugendarbeit erworben hat. Die Vereinsmitglieder sind auch in Zukunft eingeladen, ihr fachliches Know-How im begleitenden Fachbeirat einzubringen.“
Die neue Gesamtstrategie wurde in mehreren Prozessschritten ausgearbeitet; entstanden ist ein Organisationskonzept, das die Offene Jugendarbeit als einen von vier Fachbereichen der Abteilung Jugend/Ehrenamt/Integration zuordnet. Dies ist dem Willen geschuldet, die Jugendarbeit in Feldkirch künftig verstärkt sozialräumlich zu betrachten und diese noch bedarfs- und ressourcenorientierter gestalten zu können. Dadurch ist es möglich, zum Beispiel Schulen, Mobile Jugendarbeit, Spiel- und Sportplätze, Schulsozialarbeit etc. deutlich besser mit den im Wirkungsfeld der Stadt Feldkirch liegenden Fachbereichen (Jugendservice, Offene Jugendarbeit, Jugendbeirat) abzustimmen. Dass der Vereinsvorstand in einem neu zu installierenden Fachbeirat eine wichtige Funktion innehaben soll, versteht sich von selbst.
Die Stadtvertretung wird am Dienstag zunächst über das Organisationskonzept diskutieren und abstimmen. Wie dieses in weiterer Folge mit Inhalten gefüllt wird, ist dann Aufgabe aller beteiligten Systempartnerinnen und Systempartner. „Mit diesem neuen Ansatz“, so Bürgermeister Matt, „leistet die Stadt Feldkirch ihren Beitrag zur Umsetzung der landesweiten und im Projekt ‚Marke Vorarlberg‘ definierten Prämisse, dass Vorarlberg 2035 der chancenreichste Lebensraum für Kinder und Jugendliche sein soll.“