Die geplante Aushubdeponie im Tisner Ried wird nicht realisiert. Der Grundstückseigentümer hat heute Nachmittag angekündigt, seinen Antrag zurückzuziehen bzw. auf den beabsichtigten Betreiber einzuwirken, dass dieser seinen Antrag zurückzieht.
Die Stadt Feldkirch hatte sich intensiv mit den Auswirkungen des Vorhabens auseinandergesetzt und rechtliche Schritte zur Prüfung der Pachtverträge überlegt. In einem Gespräch zwischen Bürgermeister Manfred Rädler, Wirtschaftsstadtrat Benedikt König, Stadtamtsdirektor Christian Müller und dem Grundeigentümer konnten die Bedenken der Stadt dargelegt werden. Auch die mediale Berichterstattung trug dazu bei, das Projekt neu zu bewerten.
„Es ist äußerst erfreulich, dass dieses Vorhaben nicht weiterverfolgt wird“, betont Bürgermeister Manfred Rädler. „Dadurch bleibt das Ried in seiner jetzigen Form erhalten – als wertvoller Lebensraum für die Tierwelt und als Erholungsgebiet für die Bevölkerung.“
Dem Ganzen war diese Info vorangegangen:
Klares Nein zur Aushubdeponie im Tisner Ried
Im Tisner Ried soll eine Aushubdeponie entstehen und für rund zehn Jahre betrieben werden. Die Stadt Feldkirch spricht sich entschieden gegen dieses Vorhaben aus und prüft derzeit die Sachlage, um die Deponie zu verhindern.
„Die Stadt Feldkirch ist in diesem Verfahren nicht die zuständige Bewilligungsbehörde. Die Entscheidungskompetenz liegt bei der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler. „Dennoch sind wir als Standortgemeinde besorgt über die Auswirkungen dieses Projektes.“
Bis zu 120 LKW-Fahrten pro Tag
Prognosen zufolge würde dies täglich zwischen 40 und 120 zusätzliche LKW-Fahrten durch das Ried bedeuten. Pro Jahr sollen rund 5.000 m³ Aushubmaterial deponiert werden. „Seit Jahren wird mit Nachdruck für den Stadttunnel gekämpft, um den Verkehr aus Feldkirch herauszuhalten“, betont Bürgermeister Rädler. „Ein Projekt, das ausgerechnet im Ried zusätzlichen LKW-Verkehr verursacht, widerspricht diesem Ziel. Jedes zusätzliche Fahrzeug in diesem Bereich ist eines zu viel!“
Juristische und vertragliche Schritte in Prüfung
Um die Deponie zu verhindern, prüft die Stadt Feldkirch alle ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen und vertraglichen Möglichkeiten. Der Grundeigentümer, auf dessen Fläche die Deponie entstehen soll, hat für seinen Landwirtschaftsbetrieb städtische Grundstücke gepachtet. Eine Kündigung dieser Pachtverträge wird nun in Erwägung gezogen. „Wir wurden vom Grundeigentümer als Vertragspartner vor vollendete Tatsachen gestellt“, kritisiert Bürgermeister Rädler. „Die Nutzung als Aushubdeponie ist nur möglich, weil gleichzeitig städtische Grundstücke für den laufenden Betrieb verwendet werden.“ Die Stadt Feldkirch wird die Situation sorgfältig prüfen und den Fall gegebenenfalls den zuständigen politischen Gremien zur Beschlussfassung vorlegen. Zudem werden Verkehrsbeschränkungen auf den Zufahrtsstraßen geprüft.
Das Ried als wertvollen Lebensraum erhalten
Das Tisner Ried ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, sondern auch ein ökologisch wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, den es zu erhalten gilt. „Unser Ziel ist es, das Projekt zu verhindern und das Ried in seiner jetzigen Form zu bewahren – als wichtigen Lebensraum für die Tierwelt und als Erholungsgebiet für die Bevölkerung“, so der Bürgermeister abschließend.