Die Sparkasse der Stadt Feldkirch feiert heuer ihren 180. Geburtstag. 1842 wurde sie von beherzten Bürgern der Stadt Feldkirch gegründet und heute ist sie die älteste und noch in ihrer ursprünglichen Eigentümerform (Vereinssparkasse) bestehende Bank Vorarlbergs. Der Zweck zur Gründung ist heute wie damals aktuell: Der Erhalt des Wohlstandes und die Weiterentwicklung der Region.
Die Geburt einer großen Idee
Die Welt ist im Umbruch. Die industrielle Revolution ist noch nicht in vollem Gange und der Kapitalismus ist gerade erst im Entstehen. Den Menschen geht es schlecht, aber ein erstes Stück Freiheit dämmert am Horizont: finanzielle Unabhängigkeit und damit die Grundlage für Wohlstand. Und das für alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Stand oder Nation. Diesen zutiefst humanistischen und revolutionären Gedanken hatte Pfarrer Johann Baptist Weber, als er 1819 weitere „Wohltäter“ um sich versammelte und die „Erste österreichische Spar-Casse“ in Wien Leopoldstadt gründete.
Bereits in den 1820er Jahren empfahl das Kreisamt als leitende Behörde den Städten Vorarlbergs die Sparkassenidee weiterzutragen. In Feldkirch wurde diese Idee erstmals in den 1830er-Jahren aufgegriffen. Die Genehmigung durch die Behörden erfolgte jedoch erst im September 1842. Aufgenommen wurde der Betrieb am 1. November 1842, maßgeblich dem Feldkircher Industriellen Carl Ganahl zu verdanken. Das erste Amtslokal der Sparkasse befand sich in den Räumen des Rathauses und hatte einmal pro Woche, genauer samstags von 8 – 12 Uhr geöffnet. Geführt wurden sämtliche Amtsgeschäfte von einer Person, dem städtischen Buchhalter.
180 Jahre später: Verlässlicher Finanzpartner
Heute – 180 Jahre später – ist die Sparkasse Feldkirch ein hochmodernes Dienstleistungsunternehmen. Sie zählt mit über 220 Mitarbeitenden zu den wichtigsten Arbeitgeber:innen der Region und gewährleistet mit 13 serviceorientierten Filialen, einem SB-Standort sowie Kompetenzzentren für Wohnbaufinanzierung und Immobilienvermittlung, für Veranlagungen sowie für Kommerzkund:innen und Freie Berufe kurze Wege sowie professionelle und persönliche Beratung, dort, wo die Menschen es brauchen.
Erreichbarkeit wird von Kund:innen heute vorausgesetzt. Die Mitarbeiter:innen im s Service Center lassen keine Fragen unbeantwortet und helfen im Notfall rund um die Uhr. Mit der Funktion „s Kontakt“ in George steht ein Tool zur Verfügung, mit dem Kund:innen direkt, mobil und sicher
mit ihren Betreuer:innen in Kontakt treten, Termine vereinbaren und Informationen austauschen. Mit George wurde der neue Standard im digitalen Banking definiert. Öffnungszeiten Montags bis Freitags (vormittags und nachmittags) sowie ausgedehnte Beratungszeiten von 7-19 Uhr runden das Angebot ab. Eine Vielfalt und Flexibilität, die rund 51.000 Kund:innen schätzen.
Gemeinwohl: Kern der Sparkassenidee
Nur wenige Unternehmen können auf eine so langjährige Geschichte zurückblicken. Umso mehr gilt dies, da es gelungen ist, seit der Gründung die bisherige Rechtsform „Vereinssparkasse“ unverändert beizubehalten. Bis heute ist die Sparkasse Feldkirch die einzige Vereinssparkasse in Vorarlberg. Das bedeutet Eigentümerlosigkeit und die erwirtschafteten Gewinne müssen nicht an Eigentümer ausbezahlt werden. Sie werden somit den eigenen Rücklagen oder gemäß dem Gründungsgedanken den Menschen in der Region zugeführt.
Dank der Unterstützung der Sparkasse konnten in der Geschichte Feldkirchs zahlreiche Projekte realisiert werden. Ende des 19. Jahrhunderts waren es der Bau der Kapfstraße, die Errichtung des ersten klassischen Zinshauses zur Linderung der Wohnungsnot oder wenig später die Volksschule am Hirschgraben. Als 1910 ein Jahrhundert-Hochwasser Feldkirch heimsuchte und auch die Sparkasse stark beschädigte, unterstützte sie das Hilfskomitee und die Stadt mit namhaften Spenden sowie der Vergabe eines Notstandskredites. Weitere Beispiele, die zeigen, wie eng die Wurzeln der Stadt und Sparkasse verflochten sind, sind die gemeinsame Realisierung des Schwimmbads Felsenau, der Jahnturnhalle, des sparkasseneigenen Saalbaus oder auch des Seniorenheims Schillerstraße und der Jugendherberge.
Was damals galt, gilt auch für heute. Einrichtungen, Vereine und Institutionen werden jährlich mit gemeinwohlorientierten Leistungen in Höhe von ca. 250.000 – 300.000 Euro großzügig unterstützt. Damit werden eine Vielzahl an Projekten in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales und Jugend bzw. Schulen realisiert. Konkrete Beispiele hierfür sind Sponsorings für den FC BW Feldkirch, der Sportgemeinschaft Götzis, der Sozialeinrichtung Aqua Mühle oder auch Beiträge zur Sanierung der Finnenbahn in Gisingen, der Spende zum Bau des städtischen Altersheims oder die langjährige Unterstützung des Wildparkes am Ardetzenberg.
Unser Jugendauftrag: Finanzbildung
1925 – 83 Jahre nach der Gründung der Sparkasse Feldkirch – wurde erstmalig der Weltspartag gefeiert. Weitere 31 Jahre später erblickte der Sparefroh das Licht der Welt. Seitdem erinnert die Symbolfigur der Sparkasse Kinder und Erwachsene an Sparen, Vorsorgen und den richtigen Umgang mit Ressourcen. Im Laufe der Zeit hat der Weltspartag zwar an Popularität verloren, die Notwendigkeit zur Vermittlung von Finanzbildung an Kinder und Jugendliche hat für die Sparkasse Feldkirch dennoch nicht an Dringlichkeit verloren.
Mit ihrem Schulservice und den Financial Literacy Workshops erreicht die Sparkasse Schüler:innen im gesamten Bezirk. Vor Ausbruch der Pandemie wurden jährlich rund 30 Vorträge und Exkursionen durchgeführt, an denen rund 600 Schüler:innen pro Jahr teilnahmen.
Dass man für die Vermittlung von Finanzbildung nicht örtlich gebunden sein muss, beweist die Sparkasse mit einem ganz besonderen Highlight. Der „FLiP2Go“ ist ein in Österreich einzigartiger Doppeldecker-Bildungs-Bus, der direkt zu den Besucher:innen kommt. Eine mobile Erweiterung auf Rädern, der Jugendlichen auf spielerische Art und Weise Finanzwissen näherbringt.
Fragen an die Zukunft
Sparkassen-Banking verbindet traditionelle Prinzipien mit den innovativsten Technologien des Bankgeschäfts von morgen. Die Zukunft wird erstaunliche Innovationen und Veränderungen bringen. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Blockchain aber auch Klimawandel und globale Migration werden unser Umfeld verändern. Nicht nur die Sparkasse, sondern wir alle teilen diese Zukunft. Und genau deswegen braucht unsere Region Menschen, die an sich glauben und eine Bank, die an sie glaubt.