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Adi der Antikatholik: Missbrauchs-Skandale als Folge katholischer Morallehre

von ADON
10. März 2022
in KOLUMNE
Lesezeit: 6 mins read
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© Bandi Koeck

© Bandi Koeck

Der Soziologe und Erziehungswissenschaftler Helmut Kraus schreibt:

„Hervorzuheben ist insbesondere die repressiv-antihumanistische ‚Sexualethik‘, die nicht nur eine pathogenetische Verformung der menschlichen ‚Triebnatur‘ und des ‚Seelenlebens‘ verursacht, sondern geradezu gesetzmäßig das Phänomender Doppelmoralbzw. des Widerspruchs zwischen sittlichem Bekenntnis und realer Praxis hervorbringt, indem durch rigide Keuschheitsgebote sexuelle Bedürfnisse zur Begierde ‚übersteigert‘ werden. Geradezu gesetzmäßig kommt es so immer wieder zur Aufdeckung von Sexskandalen, Unzuchtverbrechen, Pädophilie, etc. im Umfeld von Geistlichen. Zudem ist vor allem auch der religiöse Übereifer gegen Aufklärungs-unterricht, Empfängnisverhütung und legalen Schwangerschaftsabbruch ver-antwortlich für zahlloses menschliches Leid und für mancherlei Grausamkeiten.“

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Von Adi Untermarzoner

In dieser Unterdrückung und Verteufelung der Sexualität liegt die Ursache der ganzen Misere der offenkundig gewordenen Verbrechen gegen Kinder und Frauen. Die negative Bewertung und Tabuisierung der Sexualität war Ursache des Widerstands der katholischen Kirche gegen den Aufklärungsunterricht in den öffentlichen Schulen. Das ging soweit, dass Lehrer, die Schüler aufklärten, von den katholisch dominierten Schulbehörden massiv unter Druck gesetzt wurden und um ihre berufliche Existenz fürchten mussten.    

Natürlich versucht die katholische Kirche heute ihr klerikales, antisexuelles und antifeministisches Macht- und Herrschaftsprinzip nicht mehr so deutlich erscheinen zu lassen. Kirchliche Taktik war es immer, wenn Aufklärung und Wissenschaft bewirkt hatten, dass  ihre Lehren sogar einer Mehrheit der Gläubigen absurd erschienen, sich möglichst unauffällig davon zu trennen. Nur sehr wenige Fromme haben die offizielle Distanzierung der Kirche von der Existenz der Vorhölle mitbekommen. In der Vorhölle landeten nämlich alle, die unschuldig ungetauft starben. In Laufe einer Ehe kommt es wiederholt vor, dass befruchtete Eier nicht einnisten und abgehen. Da aber nach der Lehre der heiligen katholischen Kirche im Augenblick der Vereinigung von Ei und Samenzelle Gott die Seele einhaucht, waren in der Vorhölle Abermilliarden befruchteter Eizellen. Gemäß kirchlicher Lehre der Entstehung des Menschen mit unsterblicher Seele wäre Gott  permanent am Abtreiben. Karl Rahner warnte schon in den sechziger Jahren vor Lehren, die zu solch paradoxen Folgerungen führen.

Es bedarf  primitivster Naivität, die nun täglich in den Medien verbreiteten Beteuerungen ernst zu nehmen, die Kirche werde aus den Skandalen lernen und sich ändern. Das ist vollkommen unmöglich, denn sie müsste diese zwei Jahrtausende lang vertretenen  fundamentalen dualistischen Ideologien aufgeben. Daher hält die Kirche auch stur am Pflichtzölibat fest. Der Priester ist im Gegensatz zum niederen Volk der Laien in einem höheren, über den Gesetzen des Fleisches stehenden Stand der Ehelosigkeit. Er ist herausgehoben aus den Niederungen des Fleisches, der Natur, der verunreinigenden Geschlechtsberührung.  Eine der Begründungen für den Pflichtzölibat lautet:
„Die Priester, die sich am Morgen bei der heiligen Eucharistiefeier aufs Innigste mit dem allerheiligsten, reinen Leib Jesu  vereinigen, können doch nicht einige Stunden vorher in intensivster fleischlicher Lust mit einer Frau koitieren.“

Der Pflichtzölibat ist also eine Folge dieser Abwertung des Leibes, des Fleisches und der Fleischeslust. Da man einer, inzwischen teilweise aufgeklärten, Gesellschaft dieses perverse Motiv nicht mehr zu vermitteln wagt, werden andere Begründungen vorgebracht. Der Priester könne sich, ohne auf eine Familie Rücksicht nehmen zu müssen, ganz der Seelsorge widmen usw. Diese Sublimierung der Sexualität gelingt aber selten. Viel öfter sind, falls es gelingt die Sexualität zu verdrängen, die verschiedensten Formen der Kompensierung zu beobachten.

Die Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit ist natürlich auch teilweise Ursache der Skandale. Verständlicherweise streben manche zum Klerikerstand, die sich nicht zu Frauen hingezogen fühlen, sondern eher zu Männern oder Kindern. Homosexualität ist in der Gesellschaft immer noch negativ besetzt und, kirchlich und biblisch gesehen, eine Perversion. Durch die Flucht in den Priesterberuf besteht für diese Menschen die Möglichkeit, aus ihrem angeblichen Persönlichkeitsdefekt zu entkommen und sich sogar  in einen besonders hehren moralischen Stand zu manövrieren.

Der Zölibat steht  auch insofern im Zusammenhang mit den Skandalen, als die Kirche mit ihrer Internats- und Priesterseminarerziehung, bei der männliche Jugendliche räumlich und gesinnungsmäßig von Mädchen und Frauen distanziert werden und dabei jene Atmosphäre entsteht, in der Homoerotik, Homophilie und Homosexualität zum  Ersatz wird für freundschaftliche und sexuelle Beziehungen  zum weiblichen Geschlecht. Nicht um konstitutionelle Homosexualität geht es in diesem Zusammenhang, sondern um Nothomosexualität, um die ekklesiogene Induzierung homosexuellen Empfindens und Handelns in an sich heterosexuell veranlagten Zöglingen.

Die im Zölibat  geforderte Unterdrückung der Sexualität  wirkt sich in verschiedensten Formen negativ aus.

Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist nur eine dieser Folgen. Die weit umfangreichere Unmoral geschieht aber durch den Zölibat im Umgang des Klerus mit den Frauen. Der Obertheologe Zulehner gibt öffentlich im Fernsehen zu, dass zwölf Prozent des Klerus eine geheime Ehe führen. Schätzungsweise bricht mehr als ein Drittel des Klerus den Zölibat mit Frauen, ein weiteres Drittel liebt homophil oder homosexuell. Es ist lieblos und ein brutales Unrecht gegenüber den Frauen, denn sie dürfen natürlich nicht als gleichberechtigte Partnerinnen in der Öffentlichkeit auftreten. Wie viele diffamierte, vom Klerus geschwängerte Frauen, Nonnen und Novizinnen anschließend mit dem Kind allein gelassen wurden, wird dem kirchlichen Rechtsempfinden gemäß fleißig geheim gehalten.  Es ist ein schnellstens abzustellender Skandal, den der Staat sich von dieser zutiefst undemokratischen, autoritären und hierarchischen Kirche gefallen lässt. 

Die schamloseste Argumentation des Klerus und anderer konservativer Kreise (z. B. im ZDF) ist der wiederholt vorgebrachte Einwand, man verbreite nun nur die Skandale in der Kirche, obwohl es außerhalb noch viel mehr gebe. Vor allem in der Familie würden sehr viele Kinder missbraucht. Dieser Einwand ist besonders sinnlos, denn gerade die Familie ist von katholischer Sexualrepression geprägt.

Wilhelm Reich hat schon darauf hingewiesen, dass auch die Skandale außerhalb der Kirche von deren Ideologie verursacht sind.

Wilhelm Reich: „Es ist wichtig, sich völlig klar zu machen, dass es heute Menschen mit durchgearbeiteter, ruhig entwickelter, sexual bejahender Struktur nicht gibt, denn wir alle sind durch die autoritäre, religiöse, sexual verneinende Erziehungsmaschinerie beeinflusst worden.“

Es ist nicht nachvollziehbar, dass die sogenannten christlichen Religionen und der Islam in den Schulen des säkularen, liberalen Rechtsstaates ihre inhumanen Ideologien und inhumanen Wertprinzipien verbreiten dürfen. Religionsunterricht, Ausbildung der Religionslehrer, Theologische Universitäten usw., alles wird vom Staat finanziert. In der BRD kostet allein der Religionsunterricht jährlich zwei Milliarden Euro.

Bei diesen Skandalen ist klar geworden, dass diese autoritären, hierarchischen, antidemokratischen Institutionen wie ein Staat im Staate funktionieren.

Uta Ranke-Heinemann erklärte, was nun in der Kirche geschehen werde, nämlich gar nichts. Es werden wieder einige Tausend die Kirche verlassen, die innerlich schon längst emigriert waren, und alles bleibt wie es war. Seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit dem erzreaktionären Montini-Papst Paul VI. werden systematisch stockkonservative Kardinäle und Bischöfe eingesetzt, progressiven Theologen wird die Lehrerlaubnis entzogen. Massenweise verlassen die fortschrittlichen Priester die Institution. Es wäre naiv zu glauben, der reaktionäre Rest  würde nun reformieren.

Wie lange noch lassen unsere rechtsstaatlichen Demokratien derart mit sich umspringen? Wie oben gefordert, ist ein neues Konkordat überfällig. Religionen gehören auf Vereinsbasis gestellt.

Die Missbrauchsskandale haben nun in aller Schärfe die wissenschaftlichen, ethischen und soziologischen  Diskrepanzen zwischen den säkularen, demokratischen Rechtsstaaten und den hierarchischen, autoritären, angeblich die absolute Wahrheit besitzenden monotheistischen Religionsgemeinschaften sichtbar gemacht. Diese Diskrepanzen sind oben deutlich aufgezeigt worden. In einem neuen Konkordat muss die Verfilzung von kirchlicher und weltlicher Macht aufgelöst werden. Es ist paradox, dass der, freier Wissenschaft verpflichtete, demokratische Rechtsstaat, die Intoleranz und Maßlosigkeit kirchlicher Ansprüche auf jedes menschliche Verhalten, und die Fortschrittsfeindlichkeit kurialer Würdenträger im Religionsunterricht und in den Theologischen Fakultäten sogar noch finanziert.

Tags: Adi UntermarzonerAntikatholischKolumneReligion
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