„Wir saaagen euch an, den liiiiieben Advent….„
„Mama, müasan wir jetzt ufstoh?“
„Mama, was muas i da jetzt singa?“
„Ähh… Amen..?“
Ja, liebe Leserinnen und Leser, ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber wenn man mal in einem Gotteshaus, quasi Kirche, sitzt, dann weiß man oft nicht mehr so ganz genau, wie die ganzen Sprüche heißen, und was man wann dann da so sagen muss, wenn der Herr Pfarrer mit seinen 3 Kindern oder die Frau Pfarrerin vorne herumwinkt und herumklingeln. Und wann man aufstehen muss und wann nicht. „..Ich glaube an Gott, den Vater den Murmelmurmel *räusper* Murmelmurmel …“ Oder so.
Anno dazumal, vor etlichen Jahren bei den Erstkommunionsstunden, damals Neunzehnhundertirgendwas – alles noch ohne Dr. Google! – mussten wir das Vater Unser auswendig herunterlatschen bis zum Nimmerleinstag – gesungen war es natürlich immer etwas leichter. Und wenn das der Pfarrer damals machte, dann wackelten alle Ohren von den schiefen Tönen, die er da in seinen super Lautsprecher hineinsang.
„Vater Unser Murmelmurmel“ Lippenssynchronsprechen wurden hier trainiert, frage nicht. Und die Reihenfolge von der ganzen Messe war ja auch immer gefühlt ein Durcheinander für mich als Kind: Wenn das „Friede sei mit dir“ kommt, ist die Kirche bald zu Ende, da gab es dann schnell ein Zuckerl zwischendurch, um die letzten Minuten noch durchzudrücken.
Jetzt, etliche Jahre später, während man die kirchlichen Fest- und Feiertage pompös mit großen Tamtam und goldenen Servietten und Sonntagsgeschirr feiert, wird jetzt doch lieber der eine oder andere Kirchenbeitrag gespart und dieser lieber in andere propagierende Wohltätigkeitsorganisationen hineingesteckt. Welche, die vielleicht das Geld besser anlegen, wo es etwas innovativer sein könnte, Zukunftsorientierter oder für die Wissenschaft. Oder man investiert besser in heruntergesetzte Weihnachtsgeschenke, das ist ja der Sinn von Weihnachten – und der österreichische Handel gehört natürlich unterstützt wo es nur geht. Der hat jetzt wieder mit Corona, ihr wisst ja (daran will i mal ned denken)…
Und wenn der Weihnachtsbaum dieses Jahr auf einem Tischlein steht, und das Dach vom Haus einen halben Meter erhöht wird, passen noch viel mehr Päckchen darunter. Die Kirche hat ja so viele Grundstücke, die können ja jetzt bei diesen hohen Preisen eines mal verkaufen -Schwupps, da haben sie schon wieder Geld übrig für die Caritas und für die, die sich Monat für Monat ohne zu jammern durchkämpfen. Die hätten halt lieber auf die Butterseite im Leben fallen müssen. Selber schuld.
In diesem Sinne einen schönen 3. Adventsonntag wünscht Euch die SUSI!