Günter und Michelle Bucher vom gleichnamigen Verlag in Hohenems machten allen Interessierten ein nettes Geschenk und boten viele Publikationen zur freien Entnahme an. Gsi.News hat bei ihnen nachgefragt, wie es zu dieser tollen Geste kam.
„Unsere Intention bei der Bücherkiste war, sogleich zu Beginn der Krise ein positives Signal zu setzen. Für uns war da genau die Zeit, einmal inne zu halten – und ein Buch zu lesen“ sagt Günter Bucher in seiner charmanten Art. Nach kurzer Zeit sei klar geworden, dass die Bücherkiste von vielen genutzt wurde. Das Verleger-Ehepaar habe ausserordentlich viel positives Feedback erhalten.
„So nutzen wir die krisenhafte Zeit, um in unserem Buchlager nach Büchern Ausschau zu halten, die ungelesen und neuwertig sind, aber nicht mehr ganz aktuellen Jahrgangs“ so Bucher weiter. Diese reiferen Herrschaften hätten inhaltlich nicht viel eingebüßt und bereiten vielen Lesern entsprechend Freude. „Uns ist als Verlag wichtig, auch den sozialen Aspekt aktiv zu leben – das Buch ist für uns ein Kulturgut, das möglichst vielen Menschen auch mit wenig finanziellen Mitteln zugänglich sein sollte.“ In Zeiten von Corona sind Buchhandlungen und öffentliche Bibliotheken geschlossen – daher lag die Einrichtung einer Gratis-Bücherkiste auf der Hand.
„Im Allgemeinen erachten wir diese Krise auch als Chance, gesellschaftlich wieder enger zusammen zu rücken und wieder im kleinen Umfeld – regional – zu agieren“ weiß Günter Bucher. Lokale Händler, Geschäfte aber auch heimische Autoren sollen laut ihm wieder vermehrt in den Mittelpunkt rücken. „Übrigens freuen wir uns, die komplett überarbeitete Ausgabe von Robert Schneiders Buch aus 2001 (Reclam) „Der Papst und das Mädchen“ am 23. 4. 2020 – dem Welttag des Buches – im Bucher Verlag herauszubringen. Für die Buchers sei die Absage der Leipziger Buchmesse natürlich ein großer Schock gewesen, sie würden den Kopf aber nicht in den Sand, sondern zwischen die Buchseiten stecken.