Die schottische Regierung entschied gestern die EU-Flagge nach dem Brexit über dem Parlamentsgebäude von Edinburgh zu halten und ein zweites Unabhängigkeitsreferendum zu starten. Die schottischen Nationalisten der SNP erhielten dabei Unterstützung von den schottischen Grünen und erreichten mit 64 zu 54 Stimmen ein neues Referendum. Beim ersten Referendum am 18. September 2014 hatten 55,3% der Schotten gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Beim Brexit stimmten 62 Prozent der Schotten gegen den Austritt aus der EU. Seit dem Brexit hat die Unabhängigkeitsbewegung eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon argumentierte mit dem Verbleib Schottlands bei der EU, die Umstände hätten sich durch den Brexit verändert und fordert damit Premier Johnson heraus. Dieser lehnt ein Referendum ab. Die Frage nach der Unabhängigkeit sei beim ersten Referendum für eine ganze Generation geklärt worden, begründete Johnson seine Haltung.