10 °c
Bregenz
9 ° Di.
9 ° Mi.
8 ° Do.
8 ° Fr.
8 ° Sa.
gsi.news
kein Ergebnis
Alles anzeigen
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast
kein Ergebnis
Alles anzeigen
gsi.news
Start Vorarlberg

Serie: Frauenleben in Alt-Feldkirchs letztem Jahr – Teil 8: Politikum Kriegerdenkmal

von CAWA
31. Mai 2025
in Vorarlberg
A A
Gsi.News Chefredakteur Bandi Koeck (links) mit Prof. Gerhard Wanner vor seiner Vorarlbergensien-Bibliothek im Domizil Bazora. Foto: derpodcaster.com

Gsi.News Chefredakteur Bandi Koeck (links) mit Prof. Gerhard Wanner vor seiner Vorarlbergensien-Bibliothek im Domizil Bazora. Foto: derpodcaster.com

Share on FacebookShare on Twitter

Der renommierte Vorarlberger Historiker und Gründer der Rheticus Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wanner, stellt Gsi.News seine erst Ende 2025 veröffentlichte Publikation zu einem Thema zur Verfügung, welches in der Geschichtsschreibung ein Novum darstellt und seinesgleichen sucht: Das Leben der Frau vor 100 Jahren. Teil 8 widmet sich dem Thema Politikum Kriegerdenkmal.

Von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wanner

WERBUNG

Politikum Kriegerdenkmal

Ein eigenes und von Kreuzschwestern geführtes Altersheim gab es in Feldkirch erst 1923. Bis dahin fanden alte Bürger allenfalls im städtischen Spital gegen erhebliche Bezahlung eine Unterkunft. Das desolate Stadtspital war ein Altbau aus dem Jahr 1875 an der Eisenbahnlinie und verfügte 1925 über nur 25 Betten. (W 2000, 74-78) Es bot 1924 Anlass für wochenlange Kontroversen innerhalb der Gemeindevertretung und dem sogenannten „Denkmalausschuss“ unter Bürgermeister Anton Gohm. Dieser hatte die Errichtung eines Kriegerdenkmales an der Pfarrkirche in die Wege geleitet. Den Bürgern sollte ein prächtiges Kriegerdenkmal „zur Freude und unseren Nachkommen als leuchtendes Beispiel des Opfersinnes und des Zusammenhaltes auch in schwerer Zeit“ dienen. Er stieß jedoch auf beträchtlichen Widerstand! Eine informelle Opposition in der Gemeindevertretung verband ihre Zustimmung mit dem Bau eines neuen Krankenhauses und einer dringenden Sozialversorgung der Kriegsgeschädigten: „Die erste Pflicht ist und bleibt, das Los der noch lebenden Opfer des Krieges zu erleichtern. (…) Ja, wenn die toten Helden zu uns herabsteigen könnten, würden sie sicherlich erst dafür Sorge tragen, daß erst einmal den armen Kriegswaisen, Kriegerwitwen, Invaliden und Blinden in gebührender Weise der Dank abgestattet werde.“ (FA, 28.5.1924)

Als sich auch die Großdeutschen für das Denkmal aussprachen, gab die Opposition auf. Die Heldenverehrer feierten im Mai 1924 ihren Sieg: „Scheut die Gaben nicht! Unsere Helden haben den Tod auch nicht gescheut. Denkt an Eure Kinder. Sie sollen lernen, denen dankbar zu sein, die der Heimat ihr Leben geopfert haben (…) und an ihnen tagtäglich ein leuchtendes Beispiel edelster Pflichterfüllung und Aufopferung nehmen.“ Die Haussammlung in Feldkirch und Levis übernahmen „Damen des Rotenkreuzes“. Größere Beträge konnten auch „in Raten“ abbezahlt werden. (FA, 28.5.1924)

Zu Feldkirchs „Helden“, die beispielhaft und „siegesfroh den Todesweg betraten“, zählten in Feldkirch (Altstadt mit Levis) 51 Gefallene, 59 Verstorbene und 18 Vermisste. (W 2000, 92)

An die Bürger und Einwohner der Stadt und die Geldsammlerinnen wurden folgende flammende Appelle gerichtet:

„Auf die Herzen. Auf die Hände!

Reichlich fließe edle Spende

Daß das Denkmal sich erhebe

Und den Helden Leben gebe.

An die Tat mit Mut und Kraft!

Nur wer handelt, Großes schafft.“ (FA, 28.5.1924)

Ab Juli 1924 wurden über Wochen im Feldkircher Anzeiger die Spender und Spenderinnen veröffentlicht. Eine entsprechende Spende war Ausdruck des sozialen Status, des Patriotismus und auch der Vermögensverhältnisse. Unter den Hunderten von Geldgebern finden sich nur etwa 10 % Frauen. Es verweist auf ihre geringe Verfügung über finanzielle Mittel aus Lohn und Einkommen. In ihren auf den Listen angeführten unterschiedlichen Nachnamen drückt sich die gesellschaftliche Zugehörigkeit aus. Es wurden mit Anrede drei Kategorien von Spenderinnen unterschieden: „Witwen, Frauen und Fräulein“ und eine Gruppe nur mit Nachnamen. Unter „Frauen“ haben wir wohl verheiratete Bürgerinnen zu verstehen, „Fräulein“ waren unverheiratet und jene ohne Anrede vermutlich in Alt-Feldkirch wohnhafte Zugezogene unterschiedlicher Berufe.

Unter 30 ausgewählten Frauenspersonen spendeten

7 – je 100.000 Kronen

7 –   50.000

1 –   30.000

8 –   20.000

5 –     10.000

2 –   5.000 Kronen

Die höchsten Beträge stammten von Witwen, Gattinnen von Unternehmern und hohen Beamten. Die Geldbeträge, noch in Kronenwährung, scheinen hoch, doch ihre Kaufkraft entsprach der hohen Inflation. Die „Opferbereitschaft“ und Möglichkeiten dieser Frauen kann an folgenden Preisen eingeschätzt werden:

  • Ein Exemplar „Illustrierte Zeitung“: 6.000 Kronen
  • Besuch der städtischen Badeanstalt: 10.000
  • Konzertbesuch-Eintritt: 5.000 – 10.000
  • 1 kg. Kalbfleisch 30.000 (1920: 36 Kronen)
  • 1 kg. Fettkäse: 40.000
  • 1 kg. Butter: 50.000
  • 1 kg. Zucker:  9.000
  • 1 kg. Kartoffel: 1.000
  • 1 kg. Mehl: 8.000
  • 1.40 Lit. Milch: 5.880
  • 1 Kopf Salat 1.000
  • Ein Stück Ei: 1.700 Kronen (FA, 28.5. 1924 / VW, 21.1.1925)

Ein weiteres Politikum, das seit 1920 die Gemüter nicht nur in Feldkirch, sondern in ganz Vorarlberg erregte, war die Abtreibungsfrage, die im § 144 aus dem Jahr 1852 geregelt worden war und zu schweren Kerkerstrafen der Frauen führte. Das Vorarlberger Volksblatt veröffentlichte dazu seitenlange Beiträge, Vorträge wurden abgehalten und es wurden vor allem die Sozialdemokraten angegriffen, weil sie zumindest eine Entschärfung des Gesetzes anstrebten. Zu einer Änderung kam es nicht. Eine sozialistische Aufklärungsveranstaltung endete mit folgenden Worten: Es werde sich auch in Zukunft nichts ändern, „dies so lange, bis alle erkennen, daß es die primitivste Freiheit des Menschen, besonders der Frau ist, Kinder Leben zu geben und über ihren Körper allein zu verfügen. Und die Zeit wird kommen, ist erst die niederträchtige Heuchelei besiegt.“ (VW, 8.11.1924 / Ebenhoch, 110-123)

Tags: Feldkirch 100FrauenGeschichteSerieVorarlberg
teilenTweetteilensendensendenteilen
WERBUNG
vorheriger Artikel

hak has Feldkirch trifft Magnus Brunner

nächster Artikel

Stadtspaziergänge im Juni

weitere interessante Artikel

Bild: Marktgemeinde Götzis
Vorarlberg

Ziegen und Schafe gesucht: Natürliche Landschaftspflege in Götzis

23. Dezember 2025
Ein Teil der Spender für „Rankler für Rankler“: Ilse Sonderegger (Frauenbund), Annette Stemmer (Yoga-Runde TS Rankweil), Thomas Kofler (RadHaus), Anna Wally und Julia Entner (Schufla Komitee), Alexander Milojevic (GH Taube), Roland Vith (Rankler Hof), Dominic Mayer (GH Hörnlingen), Erich Rauch und Armin Wille mit Bgm. Katharina Wöß-Krall, Gemeinderat Andreas Prenn und Manuela Muhr (Bürgerservice MG Rankweil). © Marktgemeinde Rankweil/ Bernd Oswald
Vorarlberg

Rankler für Rankler: Hilfe, die ankommt

23. Dezember 2025
Das Skigebiet Damüls-Mellau-Faschina ist eines der größten und familienfreundlichsten Skigebiete in Vorarlberg.
 © Damüls Faschina Tourismus
Sport

Die besten Skigebiete für Familien in Vorarlberg ausgezeichnet

23. Dezember 2025
Fachbereichsleiterin der Stadtbibliothek Renate Mille und André Wehinger. Foto: Stadt Feldkirch
Vorarlberg

Miniatur-Meisterwerk aus LEGO im Palais Liechtenstein

22. Dezember 2025
nächster Artikel
Der Stadtspaziergang am 3. Juni informiert über die Sport- und Freiräume in der Oberau. (Foto: Lisa Mathis)

Stadtspaziergänge im Juni

Heute beliebt

  • Dr. Albert Wittwer

    Alberst Notion: Klimaklage. Weihnachtsgeschenk aus der Schweiz

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Tierärztekammer Vorarlberg: Dr.med.vet. Robert Griss wurde als Landesstellenpräsident angelobt

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Frohe Weihnachten und besinnliche Festtage

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Brand am Breitenberg: Feuerwehr Hohenems löst schwierigen Einsatz

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Annelie Pilz: Eine junge Stimme aus Hohenweiler, die gerade aufblüht

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
WERBUNG

Kommentare

Dr. Albert Wittwer

Alberst Notion: Klimaklage. Weihnachtsgeschenk aus der Schweiz

von ANDA
23. Dezember 2025
0

© Bild von Ylanite Koppens auf Pixabay

Susis Gedankenwelt Weihnachtsspezial – Von drauß‘ vom Laden komm ich her  

von SUSI
21. Dezember 2025
0

Gerd Ender in Altach. Foto: Privat

Fußball – der ANDERE Blick! Ried – SCR Altach 3 : 0 – BILANZ

von GEEN
14. Dezember 2025
0

Dr. Albert Wittwer

Alberts Notion: Politik, Schuld und Sühne

von ANDA
13. Dezember 2025
0

Eventkalender

Bevorstehende Veranstaltungen

gsi.news unterstützen

mit einem Einkauf über einen unserer
Partner-Links:
ebay
amazon.de
Facebook Twitter Instagram Youtube LinkedIn
  • Datenschutz
  • Impressum

© 2022 GSI.NEWS GMBH & KOECKTAIL MEDIA

kein Ergebnis
Alles anzeigen
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast

© 2022 GSI.NEWS GMBH & KOECKTAIL MEDIA

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In

Add New Playlist