Der SCR Altach bleibt in der Bundesliga. Altach scheint weiterhin “unabsteigar” zu sein. Was für ein Abstiegskrimi am vergangenen Freitag in Klagenfurt und in Linz.
Nach dem letzten Spiel habe ich geschrieben – “Altach kann noch von den Toten auferstehen” und genau das ist passiert. Passiert, weil es sich um Fußball handelt, um einen Sport, in dem sehr Vieles planbar ist, in dem aber während eines Spieles so viel Unvorhergesehenes geschehen kann. So war es auch am Freitag – Klagenfurt vergibt wie schon in Altach die besten Chancen und verliert Zuhause gegen Hartberg. Wir haben das Glück, das uns in anderen Spielen in dieser Saison auch schon verlassen hat. Das Glück ist ein Vogerl – einmal fliegt es zu uns, dann wieder zu anderen – ABER am Ende der letzte 4 Jahre ist es IMMER zu uns geflogen.
Also schreibe ich hier den Lieblingssatz eines Freundes von mir: “Am Ende zählt das Ergebnis”. Ich mag den Satz nicht so sehr, weil ich Fußballspiele oft mit ganz anderen Augen sehe, wie andere – das merke ich so oft und mit meiner Meinung komme ich auch oft nicht gut an. Aber ich sehe die Dinge trotzdem gern so, wie ich sie sehe – Basta – und das bleibt auch genau so. Altach feiert, die Spieler, Trainer und Verantwortlichen feiern. Die Fans feiern und auch ich feiere. Wir waren gerade in Italien, als es in diesen beiden Spielen um alles ging. Ein Abstieg hätte Altach um Jahre und um Millionen zurückgeworfen – nein, wir wären im Gegensatz zu anderen Vereinen nicht “untergegangen” – aber es wäre ein ganz, ganz harter Weg gewesen, um Altach zurück in die Bundesliga zu bringen. Dazu wäre vieles zerbrochen, was jahrzehntelang aufgebaut wurde. Altach hätte den Wiederaufstieg geschafft – wann, weiß ich allerdings nicht. Die Nerven lagen wohl bei allen Fußballinteressierten blank – ich jedenfalls konnte mein Abendessen in einer Pizzeria nicht genießen – alle paar Minuten raus – alle paar Minuten aufs Handy schauen. Die letzten paar Minuten – die Erinnerung an viele letzte Minuten, in denen wir Spiele und Punkte verloren haben in dieser Saison.
Diesmal war es anders – das Vogerl mit dem Glück im Schnabel flog zu uns. Was für eine Freude, was für eine Erlösung – ich selber habe den Klassenerhalt mit zu vielen Negronis gefeiert und habe das auch am nächsten Tag sehr zu spüren bekommen – aber völlig egal – Altach “kann Abstiegskampf” – Altach bleibt in der Bundesliga. Und genau das ist gut so – jetzt greifen wir an und werden auch in der neuen Saison zeigen, dass dieses “Siebentausend Seelen Dorf” in die Bundesliga gehört. Noch ein paar Zeilen zu den Fans auf der Süd – die sind verantwortlich, dass die Vorarlberger Zuschauer nicht einschlafen, die sind verantwortlich für die lautstarke Stimmung bei uns im Stadion und für die Unterstützung bei den vielen Auswärtsfahrten. Die sind verantwortlich für die genialen Choreografien der letzten Jahre, die ihnen so viel Zeit, Geld und Mühe gekostet haben. Mir passt nicht immer alles und jeder Spruch der auf der Süd zu sehen ist – ABER ohne Fans kein Fußball, ohne Fans keine Stimmung und ohne Kritik keine Entwicklung. DAHER – DANKE an die Fans auf der Süd – weiter so – in der nächsten Saison wird vieles anders, vieles besser – das weiß ich, weil ich Altach seit so vielen Jahren ganz aus der Nähe kenne.
Jetzt ist die Zeit des Feierns, die Zeit des Glücks – aber in ein paar Tagen kommt die Zeit des Rückblicks, die Zeit der “Zeugnisverteilung”, die Zeit in der auch ich meinen Blick auf die Mannschaft und auf die Verantwortlichen unseres SCR Altach richten will und werde. Wie gesagt – alles zu seiner Zeit – jetzt ist Erholung angesagt – Erholung von einem nervenzehrenden Fußballabend und Erholung von zu viel Alkohol.
Mit sportlichem Gruß – G.Ender