Kriegerdenkmale findet man beinahe in jedem Ort in Gsiberg. Oft wurden sie im Bereich des Friedhofs aufgestellt. Auch in Hohenems, der Nibelungenstadt und der einzigen Stadt die von jüdischem Leben zeugt, wurde 1936 entlang der Längswand der örtlichen Pfarrkirche ein Heldenhof auf einem aufgelassenen Teil des Friedhofs angelegt. Den Abschluss des Hofs bildet eine Krypta mit der Figur eines liegenden toten Soldaten.
Anlässlich der Renovierung im Jahr 1956 wurde dem Denkmal eine Auflistung der Toten und Vermissten des Zweiten Weltkriegs hinzugefügt. Die genannten Helden und Opfer sind Soldaten, gefallen für das Vaterland. Ungenannt bleiben Opfer von Vernichtung und Euthanasie, Verfolgte oder zivile Opfer. Hinweise auf Täterschaft fehlen.
Jedes Totengedenken im öffentlichen Raum ist auch politisch und Ausdruck seiner Zeit. Heute können Kriegerdenkmale dazu anregen, sich mit der Geschichte, mit den Folgen von Kriegen und seinen Opfern auseinanderzusetzen. Muss dem alten Denkmal dafür eine neue Zeitschicht hinzugefügt werden?
In seiner Führung zeigt Johannes Spies Entwicklungs- und Konfliktlinien der Erinnerungskultur bis hin zur Gegenwart auf und spricht über alternative Erinnerungskultur im jüdischen Viertel von Hohenems.
Öffnungszeiten am Tag des Denkmals, 24. September 2023: 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Führung(en):
- 11:00 Uhr, Dauer 60 Minuten
Thema: Worüber Kriegerdenkmale nichts erzählen: Der Heldenhof bei der Pfarrkirche Sankt Karl
Treffpunkt: Pfarrkirche Sankt Karl, Hohenems – Torbogen zum Heldenhof
Leiter der Führung: Johannes Spies, M.Sc. - 14:00 Uhr, Dauer 60 Minuten
Thema: Worüber Kriegerdenkmale nichts erzählen: Der Heldenhof bei der Pfarrkirche Sankt Karl
Treffpunkt: Pfarrkirche Sankt Karl, Hohenems – Torbogen zum Heldenhof
Leiter der Führung: Johannes Spies, M.Sc.