Anerkennung für herausragendes Engagement
Seit fast 15 Jahren gibt es das „Institut für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge“ mit Hauptsitz im Landeskrankenhaus Feldkirch in seiner heutigen Form. Seither ist das Fachteam unermüdlich im Dienst der Hygiene im Einsatz. Die Arbeit der acht Hygienefachkräfte und des zweiköpfigen Ärzteteams spielt sich normalerweise eher im Hintergrund ab. Aber durch ihren Stellenwert im Arbeitsalltag und nicht zuletzt durch verschiedenste Aktionen – etwa für richtige Händehygiene – sind sie für alle Mitarbeiter in den Landeskrankenhäusern allgegenwärtig und somit wichtige Partner. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nun ihre Anerkennung für solche Leistungen zum Ausdruck gebracht und in einer österreichweiten Initiative auch das Hygieneteam der Vorarlberger Landeskrankenhäuser ausgezeichnet.
Die Mitarbeiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge der Vorarlberger Landeskrankenhäuser arbeiten standortübergreifend zusammen. Zu ihren Aufgaben zählen vor allem das Erkennen, Überwachen, Verhüten und Bekämpfen von Infektionen.
Bedeutendes Rädchen im Spitalsbetrieb
Der Schutz von Mitarbeiter und Patienten spielt im Krankenhaus eine grundlegende Rolle: Letztere sind oft durch Erkrankung oder auch altersbedingt in ihrer Immunabwehr geschwächt. Konsequente Hygienemaßnahmen sind ein wichtiger Schutz. Wie bedeutend die Arbeit der Hygiene-Experten ist, hat sich speziell während der Corona-Pandemie gezeigt: Ohne ihre Leistung wäre es nicht möglich gewesen, den laufenden Spitalsbetrieb aufrechtzuerhalten und dabei Patienten und Mitarbeiter zu schützen.
Aber auch im alltäglichen klinischen Umfeld haben Erkennung und Verhütung von möglichen Infektionen höchste Priorität. „Schon seit dem Jahr 2002 werden in den VLKH Untersuchungen zur Häufigkeit von Infektionen in Abteilungen und bei Operationen auch mit internationalen Daten verglichen und die Hygienepläne an die neusten Erkenntnisse angepasst“, erklärt Institutsleiterin OÄ Dr. Gabriele Hartmann.
Aktionswoche für Händehygiene in den LKH
Die Händehygiene – in den Spitälern insbesonders die hygienische und chirurgische Händedesinfektion – trägt ganz wesentlich zum Schutz der Patienten sowie Mitarbeitern vor Infektionen bei. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet sie als die „wichtigste Einzelmaßnahme zur Infektionsvermeidung“ und erinnert jedes Jahr am 5. Mai mit dem „Welttag der Händehygiene“ daran. In den Vorarlberger LKH ist dieser Welttag jeweils Auftakt für eine besondere Aktion: „Unser Team der Krankenhaushygiene macht die Mitarbeiter eine Woche lang auf die Bedeutung der richtigen Händedesinfektion aufmerksam und nützt den Welttag als Basis für Bewusstseinsbildung in allen Landeskrankenhäusern“, erklärt Krankenhaushygieniker Hans Hirschmann, MPH.
Mehr als 20.000 Liter Händedesinfektionsmittel pro Jahr
Jährlich werden in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern über 20.000 Liter allein an Händedesinfektionsmittel verbraucht. „Wir verwenden ein sehr gut hautverträgliches Desinfektionsmittel, das für 30 Sekunden auf den Händen verrieben wird.“ Die richtige Anwendung zu schulen und zu üben ist ein wichtiger Teil der Hygienearbeit.
Ein Instrument zur sichtbaren Überprüfung des Erfolgs der Händedesinfektion ist die sogenannte Didaktobox, ein Gerät mit UV-Lampen. Es kommt regelmäßig bei Schulungen und speziellen Aktionswochen des Hygieneteams zum Einsatz. Durch die Beimischung eines fluoreszierenden Farbstoffs, der unter UV-Licht sichtbar wird, kann die vollständige Verteilung des Händedesinfektionsmittels sichtbar gemacht werden. „Wesentlich für den Erfolg der Händedesinfektion ist die richtige Einreibetechnik: Alle Oberflächen der Hände müssen mit Desinfektionsmittel benetzt werden, damit auf der gesamten Hand alle krankmachenden Keime unschädlich gemacht werden können“, betonen die Fachleute.
Neben den Schulungen und Aktionswochen runden Hygienevisiten auf den einzelnen Abteilungen die Bewusstseinsbildung über das gesamte Jahr hinweg ab. Zudem finden sich im LKH-internen „Intranet“ umfassende Informationen – nicht nur zur Händehygiene, sondern auch zu vielen weiteren spitalsrelevanten Hygienethemen.
Internationale Anerkennung
Das WHO-Zertifikat wird als internationale Anerkennung für den „verdienstvollen Beitrag zum österreichischen Krankenhaushygieneprogramm und zur Umsetzung der Kernkomponenten der Programme zur Infektionsprävention und -kontrolle“ gewertet, heißt es im Gratulationsschreiben aus dem Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Zurecht stolz hat das Team des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge der VLKH die Auszeichnung entgegengenommen: „Es freut uns sehr, dass die WHO zusammen mit dem Bundesministerium diese Auszeichnung als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung unserer täglichen Arbeit verliehen hat.“