Nomen est omen. Nach dem kürzlich durchgeführten Referendum zum Stopp des überdimensionalen Casinobaus, folgt im Fürstentum Liechtenstein nun der nächste Volksentscheid, der die einen freut und bekennende Monarchisten wütend macht.
Von Eduard Waibel
Wurde im Jahr 2020 das 300-jährige Bestehen des viertkleinsten Landes der Welt, des Fürstentums Liechtenstein, das aus elf Gemeinden besteht, feierlich zelebriert, so macht es nun den Anschein, dass die nächsten dreihundert Jahre ganz ein anderer Wind bei unseren Nachbarn weht: Liechtenstein ist eine der ältesten noch existenten Monarchien der Erde. Die konstitutionelle Erbmonarchie auf parlamentarischer und parlamentarischer Grundlage mit dem Landesfürsten als sein Oberhaupt (dieser wird mit „Seiner Durchlaucht“ angesprochen), ist für viele tiefstes Mittelalter. Obwohl noch zahlreiche PKWs mit den bekannten Aufklebern „Für Gott, Fürst und Vaterland“ durchs „Ländle“ – wie auch unsere Nachbarn ihre Heimat liebevoll nennen – fahren, so wird die Regentschaft der fürstlichen Familie nicht von allen Einwohnern gutgeheissen.
Zu oft falsch geschrieben
Ein seit heute früh geplantes Referendum soll dazu führen, dass das Land Liechtenstein fortan nicht mehr nach einer Familie benannt wird, die geografisch eigentlich wenig gemein hat, da diese ursprünglich aus Böhmen-Mähren (heutiges Tschechien und Südpolen) stammt und auch, da es in jüngster Vergangenheit viel zu oft vorgekommen ist, dass der Name des Landes falsch geschrieben wurde (es gäbe über 60 Formen, das Land falsch zu schreiben, darunter zählen Lichtenstein genauso wie Lichtenstien und im schlimmsten Fall auch Luxemburg, was gar nicht so selten passiere!).
Auch sei es schon vorgekommen, dass das Autokennzeichen FL von Österreichern als Feldkirch-Land (ähnlich wie IL – Innsbruck Land oder SL – Salzburg Land) verwechselt worden sei. US-Amerikaner hätten Postkarten, welche Liechtensteiner Touristen in Florida aufgegeben hätten, um Grüsse in die Heimat zu schicken, nicht abgesendet, da diese FL als FLORIDA beanspruchen würden.
Darüber hinaus stören sich viele, dass Amazon nicht nach Liechtenstein liefert und es auch Probleme mit nicht vorhandenen Apple Stores gibt. Da Neid und Missgunst bekanntlich die ältesten Liechtensteiner und die fürstliche Familie Liechtenstein die wohlhabendste Monarchenfamilie Europas ist, „so sei es nur naheliegend, den Namen abzuändern, da dieser mit zu vielen Konnotationen verknüpft werden könne, die eines modernen Staates unwürdig wären“ heisst es in der Aussendung, die heute an alle Haushalte des Ober- und Unterlandes geht.
Vorschläge für neuen Namen
Die Initiatoren der Volksabstimmung brachten mehrere Vorschläge für die Umbenennung von Liechtenstein ein, zeigen sich aber offen für Alternativvorschläge. Diese könnten dann – sofern das Referendum vom Landtag durchgewinkt werde – in einer zweiten Abstimmung auf der Online-Plattform Moodle zum neuen Namen führen. Mitinitiator Mike Marxer dazu: „Wir suchen aktuell nach dem Namen, der die meisten Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner anspricht.“ Und Anita Risch ergänzt: „Es ist uns sehr wichtig, dass sich jeder unser 38.409 Einwohner damit wohlfühlt und sich damit identifizieren kann.“ Zu den Top 3 der aktuellen Favoriten würde „Rhiiland“, „Vor-Vorarlberg“ und „Vaduzerland“ zählen.
Zum Glück ist heute der 1. April und dieser ganze Text ist frei erfunden und nur ein klassischer Scherz! Mit Humor ist alles einfacher!