Zwei Kindergartenkinder unterhalten sich aufgeregt in der Bauecke: „Felix, magsch du den Pudding eigentlich?“ – „Na, well des isch ganz an blöda. Min Papa isch Jäger, der sött ean am besta abschüssa!“ – „I lad an net zu mim Geburtstag i, well der isch voll gemein!“
Im Nebengebäude, einer ländlichen Volksschule ist gerade große Pause. Unzählige Kinder tollen auf dem Pausenhof, tauschen ihre Jausenbrote und Snacks. Eine Gruppe von Erstklässlern spielt ein seltsam anmutendes Spiel. Es fällt immer wieder der Begriff „Atombombe“. Ein Kind schreit „Atombombe“ und die anderen rennen weg, bis die Lehrerin sie zu sich zitiert und ihnen klar macht, dass dies kein schönes Wort ist und dass sie das nicht weiter verwenden sollen.
Ja, selbst die Kleinsten sprechen dieser Tage nur mehr von diesem Wladimir Putin und die Schrecken des Krieges, inmitten dessen Europa steckt. Doch wer ist Putin?
Für die Unbelehrbahren und Querdenker ist er nicht nur stark, männlich, sondern auch ein Vorbild (O-Ton „russischer Bär“), da er sich bekanntlich nichts sagen lässt und auf niemanden hört. Für die anderen ist er ein eiskalter Diktator, ein Despot, Terrorist und Massenmörder, der hoffentlich früher oder später im Strafgerichtshof in Den Haag landen und mit anderen Monstern wie Adolf Hitler oder Josef Stalin in die Geschichte eingehen wird.
Wiederum andere sind sich einig darüber, dass Putin ein Größenwahnsinniger, ein Psychopath sei, aber auch „sehr intelligent“. Was Geisteskranke oder eiskalt Berechnende wie Putin gemein haben ist, dass sie oft nur belächelt und nicht richtig ernst genommen werden. Ihre Warnungen verblassen beim Gegenüber. Bereits 2015 sprach er davon, dass „Syrien ein gutes Trainingscamp sei“. Jemand wie Putin plant wohl auf lange Sicht und setzt alles daran, seine langfristigen Ziele zu erreichen.
Dass nach dieser Pandemie (die uns ja ebenso treu bleibt wie die Klimakrise) auch noch ein verheerender Krieg droht (Kriege sind immer sinnlos und furchtbar, doch dieser ist einfach nur unbegreiflich und macht uns sprachlos!) und das Friedensprojekt EU auf ihren bereits wackelnden Beinen zum Taumeln bringt und nicht die russischen Oligarchen, sondern die normalen russischen Bürger sowie auch wir unter den Wirtschaftssanktionen zu leiden haben, ist traurige Tatsache geworden. Aus der sogenannten Generation Z wurde die Generation „Krise“ und „Krieg“. Einfach nur traurig!
Die Inflation ist bereits für uns alle spürbar und das Ganze ist wohl oder übel erst der Anfang: Neben den horrenden Spritpreisen wird auch alles andere teurer: Energiekosten, Weizen, Kaffee etc. Die Welt ist nicht wiederzuerkennen.
Es ist schön, wie die Vorarlberger den geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern helfen. Anders wie 2015 sind es nicht vorwiegend Männer, sondern Frauen und Kinder, die zu uns kommen. Die Männer sind geblieben, um zu kämpfen.
Die Sehnsucht nach Frieden ist Edward Munchs Schrei des Jahres 2022 – hoffentlich wird er gehört und erhört!