Margit Grömer vom Trachtenverein der Stadt Feldkirch stand dem Gsi.News Rede und Antwort und erzählte, wie vielfältig das Vereinsleben aussieht.
Von Bandi Koeck
Gsi.News: Wie kam es zur Vereinsgründung und was sind die Inhalte?
Margit Grömer: Die Trachtengruppe Feldkirch wurde damals aus dem Museums- und Heimatschutzverein Feldkirch gegründet und hat sich zur Aufgabe gestellt, die Pflege und Förderung alemannischen Brauchtums (Volkstänze, Volksmusik, Volksgesang usw.). Insbesondere sehen wir unsere Aufgabe, die historischen Trachten der Heimatstadt Feldkirch zu erhalten.
Unser Leitsatz: Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren, sondern die Glut am Glühen halten.
Gsi.News: Wie oft treffen sich die Mitglieder und was wird dann unternommen?
Grömer: Wir treffen uns von März bis Dezember wöchentlich am Mittwochabend zu einer Volkstanzprobe in der Turnhalle der Volksschule Levis. An diesen Probenabenden werden mit Livemusik (Akkordeon, Zither, Gitarre und Kontrabass) hauptsächlich österreichische Grundtanzformen getanzt und auch Aufführungstänze einstudiert. Nach der Tanzprobe gibt es in unserem Vereinslokal dann noch einen gemütlichen Hock, denn das Gemeinschaftliche hat in unserem Verein hohe Priorität.
Gsi:News: Auf welche Höhepunkte des vergangenen Jahres könnt ihr zurückblicken?
Grömer: Neben den Besuchen von vielen Volkstanzveranstaltungen im In- und Ausland ist unser Kathreintanz im November, welcher wir schon über 30 Jahre veranstalten, jeweils ein Höhepunkt des Vereinsjahres. Natürlich sind wir auch stolz auf unsere vielen Reisen zu Folklore-Festivals z. B. nach China, Portugal, Frankreich, Holland, Finnland, Schweden, Ägypten, China und viele mehr, wo wir als Kulturträger der Stadt Feldkirch unsere Trachten und Tänze zum Besten geben konnten. Unser Goldhauben-Meister Michael Selb hat in filigraner Kleinarbeit mit eigener Technik die ersten Goldhauben erstellt. Mittlerweile hat er schon über zehn Goldhauben handgefertigt. Sein Wirken wurde von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Im Jahre 2011 hat Michael das Buch „Die goldene Bodensee-Radhaube“ geschrieben, welches für viele Goldhaubenträgerinnen ein wichtiger Leitfaden ist.
Gsi.News: Wie ergeht es euch mit all den Covid-19-Maßnahmen?
Grömer: Leider konnten wir unsere Probentermine ab Mitte März 2020 und alle weiteren Tanzauftritte bis heute wegen Covid-19-Maßnahmen nicht mehr durchführen. Auch unser Kathreintanz im November 2020 konnten wir nicht veranstalten. Es ist uns schon bewusst, dass beim Volkstanz kein Abstand möglich ist und mit einem Mund- und Nasenschutz das Tanzvergnügen „verloren“ geht. Da wir nicht nur die Musik und das Tanzen vermissen, sondern auch das gesellschaftliche Zusammentreffen hoffen wir auf eine baldige Besserung der Covid-19-Situation.
Gsi.News: Welche Ziele verfolgt ihr für das Jahr 2021?
Grömer: Aufgrund von Covid-19 sind natürlich Vereinsaktivitäten für 2021 momentan schwierig zu planen. Am 13. Juni 2021 werden wir beim 100-jährigen Jubiläumsfest des Bodensee-Heimat- und Trachtenverbandes in Lindau teilnehmen. Auch beim Trachtenfest am 5. September 2021 in Lustenau werden wir dabei sein. Diesen Herbst würden wir wieder einen Volkstanzkurs für Interessierte abhalten. Natürlich leben wir in der Hoffnung, dass wir unseren Kathreintanz am 6. November 2021 im Pförtnerhaus wieder veranstalten können.
Gsi.News: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude!
Factbox:
- Name des Vereins: Trachtengruppe der Stadt Feldkirch
- Gründungsjahr: 1927
- Mitgliederzahl: 41
- Vorstand: Herbert Frei (seit 1989)
- Webseite: www.folklore.at
- Kontakt: Herbert Frei, Novalgasse 14a, 6800 Feldkirch
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