Lenny Kravitz – 2Blue Electric Light Tour 2025 Konzertreview – Hallenstadion Zürich
Am gestrigen Abend verwandelte Lenny Kravitz höchstpersönlich das Zürcher Hallenstadion in einen wahren Vulkan der Energie und Musik. Vor rund 15.000 begeisterten Fans lieferte der 60-jährige Rockstar mit seiner neunköpfigen Band eine absolute Meisterleistung ab, die noch lange in Erinnerung bleiben wird. Als Multiinstrumentalist, Sänger, vierfacher Grammy-Gewinner und unangefochtener Bühnenheld entfaltete Kravitz ein Feuerwerk an Hits und setzte die Messlatte für Live-Konzerte im Jahr 2025 extrem hoch.
Text und Bilder: Bandi Koeck
Der Opener: Bring it on
Pünktlich zum Start des Konzerts um 21.15 Uhr nach einer kultigen Vorband mit vielen Afro-Beats namens „Seun Kuti“, begleitet von dichten Nebelschwaden, ertönte der kraftvolle Opener Bring it on, ein Song, der von der ersten Sekunde an die Menge elektrisierte. Es war sofort klar: Lenny Kravitz und seine Band sind gekommen, um zu rocken – und zwar auf höchstem Niveau. Schon in den ersten Tönen der ikonischen E-Gitarre war zu spüren, dass dies kein gewöhnliches Konzert war, sondern ein echtes Event. Die Musik drang direkt in die Herzen der Fans, und Kravitz setzte gleich zu Beginn den Ton für die restlichen zwei Stunden: „Hier wird niemand enttäuscht – jeder kommt auf seine Kosten und Erwartungen werden sogleich übertroffen.“
Die Band und die Atmosphäre
Kravitz stand nicht alleine im Rampenlicht. Mit seiner beeindruckenden neunköpfigen Band, bestehend aus talentierten Musikerinnen und Musikern, welche er als seine „Familie“ betitelte, zog er das Publikum von der ersten Sekunde an in seinen Bann. Besonders hervorzuheben sind Bassist Jack Daley mit mexikanischem Hut, der mit seiner Muskulatur und einem sichtbaren Six Pack über die Bühne fegte. Der Bassist von Lenny Kravitz heißt. Er ist seit Jahren Teil von Lenny Kravitz‘ Band und bekannt für seine dynamische und energetische Spielweise am Bass. Die Schlagzeugerin von Lenny Kravitz heißt Sylvia Martinez – nicht nur ihre Basstrommel sondern auch das von ihr getragene T-Shirt zeugten davon, dass sie ein eingefleischter KISS-Fan ist. Die Powerfrau ist Teil von Lenny Kravitz‘ aktueller Band und spielt seit mehreren Jahren in seiner Live-Besetzung. Sylvia ist bekannt für ihre beeindruckende Bühnenpräsenz und ihren kraftvollen Schlagzeugstil. Ihr Spiel, gepaart mit dem markanten Sound der E-Gitarren, ließ keine Sekunde lang Raum für Langeweile. Der Gitarrist in Lenny Kravitz‘ aktueller Band ist Kenny „Kenny Wayne“ O’Connor. Lenny stellte ihn als „lebende Legende“ vor. Er ist für seinen talentierten und dynamischen Gitarrenspiel bekannt, das Lenny Kravitz‘ Musik mit kraftvollen Soli und präziser Technik bereichert. O’Connor ist eine Schlüsselfigur in der Live-Band von Lenny Kravitz und trägt maßgeblich zum einzigartigen Sound der Konzerte bei. Alle diese Bandmitglieder können als oldschool Rock`n`Roller bezeichnet werden. Leider war Lennys alter Schulfreund Slash alias Saul Hudson (Guns `N Roses) nicht zugegen.
Die ganze Band wechselte unaufhörlich die Instrumente, was für zusätzliche Dynamik und Abwechslung sorgte. Doch das Highlight war natürlich Kravitz selbst, der nicht nur als Frontmann brillierte, sondern auch sämtliche Gitarrensoli selbst spielte. Der Rockstar, der offensichtlich in Bestform ist, begeisterte mit seinem einzigartigen Spiel, das von unglaublichem Gefühl und technischer Raffinesse geprägt war.
Kravitz‘ Interaktion mit dem Publikum war ein weiteres Highlight. Mit charismatischer Präsenz und seinem beinahe göttlichen Charme nahm er die Fans mit auf eine Reise, die von purem Rock’n’Roll-Spirit und Lebensfreude geprägt war. Es war klar, dass er nicht nur die Bühne beherrschte, sondern auch das Publikum, das von seiner Energie mitgerissen wurde. Gegen Ende der Show ließ Kravitz die Hüllen fallen, im wahrsten Sinne des Wortes, als er sich immer weiter entkleidete und dabei das Stadion mit seiner gewaltigen Ausstrahlung füllte.
Die epische Zugabe: Let Love Rule
Als Zugabe gab es eine unvergessliche, 15-minütige Live-Version des Klassikers Let Love Rule. Dabei ließ Kravitz das Bad in der Menge auf spektakuläre Weise zu einem Höhepunkt werden. Der Rockstar sprang von der Bühne, um auf beiden Seiten des Stadions auf Tuchfühlung zu gehen und die Fans in ekstatische Zustände zu versetzen. Dabei ging er sogar die Treppen hoch, um den direkten Kontakt zu den Fans der oberen Reihen zu suchen. Ein wahrer Höhepunkt, bei dem Kravitz den Mythos seines Sexappeals und seiner Bühnenpräsenz erneut unter Beweis stellte. Gestern Abend in Zürich war einmal mehr klar, dass Lenny Kravitz den Titel als „Sexiest Man Alive“ mehr als verdient hat!
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis
Lenny Kravitz hat einmal mehr bewiesen, dass er zu den besten Live-Performern unserer Zeit gehört. Mit einem unfassbar hohen Energielevel, einer erstklassigen Band und einer perfekten Mischung aus Rock, Soul und Funk lieferte er ein Konzert ab, das seinesgleichen sucht. Wer Lenny Kravitz noch nicht live gesehen hat, sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen – es war definitiv eines der besten Konzerte, die man erleben kann. Die atemberaubende Energie und das pure Rock’n’Roll-Feeling machten diesen Abend zu einem einmaligen Erlebnis.
Ein absoluter Tipp der Redaktion: Wer noch die Chance hat, Lenny Kravitz live zu sehen, sollte sich unbedingt Tickets für die kommenden Shows sichern. Am Sonntag, 9. März spielt er in der Stadthalle in Wien, und es gibt noch Karten – sogar Front of Stage.
Auszug der Setlist des Konzerts in Zürich:
Setlist
- Bring It On
- Minister of Rock ’n Roll
- TK421
- Always on the Run
- I Belong to You
- Stillness of Heart
- Believe
- Honey
- Paralyzed
- Low
- The Chamber
- I’ll Be Waiting
- It Ain’t Over ‚Til It’s Over
- Again
- American Woman (The Guess Who Cover)
- Fly Away
- Are You Gonna Go My Way
Encore: 18. Let Love Rule