Mama, können ma do gebrannte Mandeln kofa?
Aber nur an kleines Säckle…
von Lydia Gaßner:
Na, haben Sie es auch schon festgestellt? Neben den unglaublichen überaus bescheuerten Scherz zum Faschingsbeginn, quasi ein bisschen April April zwischendurch mit ein bisschen Tatü Tata und Massenpanik und ein bisschen Kopfschütteln, dass einem die halb verfrorenen Ohren nun doch abfallen, über manch kleine und große Dummheiten, die da so Tag für Tag im Ländle und anderswo herum- bzw. ablaufen, ist bei dieser Kälte der Wunsch nach Weihnachtskeksen, Glühwein und Raclettebrot – und somit ungewollt auch die Fettablagerung im Hüftbereich – nun in Anmarsch.
Laternen hier, Laternen da: Ra Bimmel Ra Bammel Ra Bum Bum Bum. Jahr ein Jahr aus wird der Martin im Gänsestall gesucht. Nicht nur die Kleinen bringen ihr gefühltes 2stündiges Entertainmentprogramm mit ihren E-Kerzen an ihre übertrüber stolzen dauerfilmenden Eltern (Er wird ein Star! Er wird ein Star! Ab in die Castingshow!) auch für die Frau von heute und anderen Wühltischprofis wird wieder überall der Ramsch verkauft, der spätestens Ende Dezember in den Containern zurück nach China transportiert wird. Die sollen ihren Mist dann schön selber im Meer versinken lassen. Dort braucht ja keiner auf Schleimer und auf Nett tun und irgendwelche Puppenspieler im Hintergrund versteckt sitzen haben. Dort wird das einfach gemacht. Da hätte sich keiner einen Scherzanruf getraut, der wär dann gleich im Container mituntergetaucht. Aber gut, jetzt bin ich abgeschweift. Wie der Russe. Und dann zack, Rückzug.
Dann doch schnell noch das ganze Deko Plunder aufstellen und Blinke-Blinke aufhängen, schneller als der Nachbar und schöner als die Laterne vom Nachbar, weil im Dezember nach dem Erhalt des Heizkostenzuschusses nimmt man das mit dem Stromverbrauch nicht mehr so genau.
Und man will natürlich schon besser dastehen als die anderen. Da wird zur Not auch gelogen und geschummelt, was das Zeug hält und Außenstehenden noch Honig ums Maul geschmiert und dann doch herumgejammert und geschimpft, weil die Lichterketter ein einziger Knäul ist und der Elch im Garten ständig umfällt und der Nachbar dann doch den größeren hat (…), und die eigene Frau auch lieber ständig beim Nachbar sitzt. Wenn man sonst keine Probleme hat, ist es ja gut.
Aber eigentlich ist man nur genervt, weil es im Leben wiedermal nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Erwischt – wie damals den heiligen Martin
In diesem Sinne wünscht die SUSI einen schönen Sonntag!