Von Thomas Bertram
Eine Komödie mit Slapstick Elementen, anzuschauen auf Amazon Prime
Zum Inhalt: Irgendwo in Bayern gibt es ein altes Freibad, das sanierungsbedürftig ist. Doch Geld ist nicht da. Da taucht der Bauunternehmer Dengler auf (Sebastian Dezzel) und macht der Bürgermeisterin, gespielt von Gisela Schneeberger, ein unschlagbares Angebot: er übernimmt auf seine Kosten den Abriss und darf dafür im Gegenzug Wohnraum schaffen.
Der pedantische Schwimmmeister -nicht „Bade“meister!- Kruse (Milan Peschel, herrlich verpeilt) will das natürlich verhindern. Doch viele Freunde hat er nicht, wie auch, wo er so sehr auf allen Vorschriften herumreitet und jede Liege millimetergenau und zu immer derselben Uhrzeit geraderückt. Und auf Bahn 6 wird nicht gekrault!
Zu diesem Hauptproblem kommen zwei weitere dazu, er nimmt den Asylbewerber Sali (Dimitri Abold) als Assistenten auf, nur der kann gar nicht schwimmen. Und dann sind da noch diese Enten, die alles vollkacken und die er nicht vertrieben bekommt.
Natürlich gibt es immer wieder einen neuen Twist in die eine wie die andere Richtung, bevor am Schluss … naja, was schon? Die Bürgermeisterin und der Bauunternehmer kämpfen mit harten Bandagen, Schwimmmeister Kruse und seine Verbündeten dagegen mit Fantasie. Doch den Schluss bestreiten zwei Randfiguren. Soviel aber auch nicht mehr sei hier verraten.
Was macht den Film sehenswert? Es sind die Typen, die teilweise stark überzeichnet werden aber dennoch in diesen Film passen. Wenn Sali mit seinem Chef übt, wie er ein Date einleiten kann und das Gespräch dann ganz anders verläuft, aber dennoch zu dem Date und vielem mehr führt, ist das einfach nur witzig und blöd, aber auf erfreuliche Art. Die Slapstick-Einlagen passen da einfach hinein, die Massenkeilerei am Beckenrand ist nur eins von vielen Beispielen. Ernst wird es, wenn es um das Trauma von Sali geht, der bei der Flucht in die EU fast ertrunken wäre und seitdem Angst vor Wasser hat. Ausgerechnet er wird der Hoffnungsträger der Wasserballmannschaft im Tor, denn er fängt jeden Ball. So lernt er, dass das Wasser auch sein Freund sein kann und ertrinkt dennoch am Schluss beinahe. Das ist wiederum ohne Übertreibungen sehr dramatisch und realistisch inszeniert.
Jede Kritik an der insgesamt schon etwas dünnen Geschichte muss verstummen, wenn klar ist, dass der Film von 2021 ja eine FSK 6 hat. Da darf man nicht mehr Tiefgang erwarten. Und die Schauspieler hatten sichtlich Spaß an dem Dreh so wie ich beim Schauen.