Im Dezember 2019 hat die Marktgemeinde das denkmalgeschützte Gebäude im Ortszentrum erworben, wenige Wochen später ging es in Flammen auf. Doch nun steht fest: Die Grundstruktur der Häusle-Villa kann erhalten werden.
Die Freude war groß, als der Statiker im Rahmen einer Begehung verkündete, dass das Gebäude erhalten werden kann und eine Sanierung trotz des großen Brandschadens möglich ist. Als erstes ist geplant, ein Notdach über dem Brandobjekt zu errichten, um Folgeschäden zu vermeiden. Parallel dazu wird die bereits vor dem Brand gegründete Arbeitsgruppe ihre Überlegungen zur öffentlichen Nutzung des Objektes im Rahmen der Ortskernentwicklungsplanung fortführen. „Glücklicherweise konnten wir noch wenige Tage vor dem Brand die Villa außen und die angrenzende Stickerei sowohl innen als auch außen digital vermessen und fotografisch festhalten“, freut sich Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall. „Der Verlust wäre noch größer, wenn wir diese Dokumentation nicht hätten.“
Keine Einsturzgefahr
Bereits Anfang April hatte ein von der Versicherung beauftragter Sachverständiger die Brandruine besichtigt und festgestellt, dass es sich vermutlich um Brandstiftung handelt, aber keine Einsturzgefahr besteht. Somit konnten Mitarbeiter des Bauhofs nach behördlicher Freigabe mit der Räumung des Hauses beginnen. Noch brauchbare Möbelstücke und andere Gegenstände werden von der Gemeinde zwischengelagert und sollen nach der Sanierung wieder in der Villa ihren Platz finden. Der Erhalt und eine sinnvolle Nutzung dieses historisch wertvollen Gebäudes müsse laut Bürgermeisterin klar im öffentlichen Interesse liegen. Vor allem auch deshalb, weil die nördlich und östlich angrenzenden Grundstücke ebenfalls bereits in Gemeindehand sind. „Das vergrößert unsere Planungs- und Nutzungsmöglichkeiten erheblich“, erklärt Wöß-Krall.
Hintergrund
Viele Jahre war die Zukunft der denkmalgeschützten Häusle-Villa ungewiss. Das Bundesdenkmalamt hat lange Zeit mit dem damaligen Besitzer über eine dringend notwendige Bestandssicherung verhandelt. Nachdem mehrere Fristen verstrichen waren und im Herbst 2015 eine Finanzierungszusage des Bundesdenkmalamts vorlag, hatte die Bezirkshauptmannschaft Feldkirch die Umsetzung per Bescheid angeordnet, um den Bestand der denkmalgeschützten Villa zu sichern. Erbaut wurde die Villa noch vor 1900 vom erfolgreichen Rankweiler Sticker Johann Marte.