Der diesjährige Amazon Prime Day steht vor der Tür. Ganze vier Tage dauert der Prime Day diesmal und ist damit ein echtes Highlight für Schnäppchenjäger. Doch während Konsumentinnen und Konsumenten sich auf attraktive Angebote freuen, nutzen Cyberkriminelle genau diese Gelegenheit, um ihre Angriffe zu intensivieren.
Laut aktuellen Daten von NordVPN Threat Protection wurden in den letzten zwei Monaten mehr als 120.000 Malware-, Phishing- und Betrugswebsites eingerichtet, die sich als Amazon ausgeben. Cyberkriminelle nutzen solche Websites häufig, um Anmeldedaten und andere persönliche Informationen zu stehlen.
„Große Shopping-Events wie der Prime Day sind ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle. Betrüger wissen, dass die Aufregung und Eile bei zeitlich begrenzten Angeboten die Käufer anfälliger dafür macht, auf bösartige Links zu klicken oder persönliche Daten ohne ausreichende Überprüfung weiterzugeben. Auch bei der Suche nach den besten Angeboten sollten Verbraucher deshalb auf eine gute Cyberhygiene achten“, sagt Marijus Briedis.
Phishing-Websites dominieren bei Amazon-Imitaten
In den vergangenen zwei Monaten hat NordVPN insgesamt 92.000 Phishing-Websites entdeckt und blockiert, die sich als Amazon ausgaben. An zweiter Stelle lagen Malware-Seiten: Fast 21.000 betrügerische Websites versuchten unter dem Deckmantel von Amazon schädliche Dateien auf die Geräte der Nutzer zu schleusen. Darüber hinaus wurden rund 11.000 gefälschte Verkaufsseiten identifiziert, die vermeintliche Amazon-Angebote nutzten, um gefälschte Produkte anzubieten.
Daten von Amazon zeigen, dass sich die Ziele der Cyberkriminellen verschieben. Anstatt sich Zugang zu Kundenkonten zu verschaffen, versuchen Hacker nun, Kunden zu nicht autorisierten Zahlungen zu verleiten. Diese Art von Betrug stieg auf 38 % (von 28 % im April) und wurde damit zur am häufigsten gemeldeten Betrugsabsicht.
Die Daten von NordVPN zeigen einen Zusammenhang zwischen Amazon-Shopping-Events und Cyberkriminalität. Während der „Big Spring Sale”-Woche von Amazon (31. März bis 7. April 2025) explodierten kriminelle Aktivitäten im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahl der Malware-Websites stieg um 1.661 %, Phishing-Seiten nahmen um 1.294 % zu, und Betrugsseiten schnellten sogar um 8.325 % in die Höhe.
Tipps zum Schutz vor Amazon-Betrug
Einkäufe sollten ausschließlich über die offizielle Website von Amazon erfolgen, um Betrugsversuchen rund um den Prime Day vorzubeugen. In der Adresszeile sollte stets auf das Präfix „https://“ sowie das Vorhängeschloss-Symbol geachtet werden, bevor vertrauliche Daten eingegeben werden. Angebote, die unrealistisch günstig erscheinen, deuten häufig auf gefälschte Waren oder betrügerische Absichten hin.
„Bei großen Online-Shopping-Events geraten die Grundlagen der Cybersicherheit oftmals in den Hintergrund“, sagt Marijus Briedis. „Käufer sollten niemals auf Links in unaufgeforderten E-Mails klicken, auch wenn diese vermeintlich von Amazon stammen. Navigieren Sie stattdessen direkt zur offiziellen Website. Lesen Sie Kundenbewertungen und filtern Sie diese von den schlechtesten zu den besten, um wiederkehrende Beschwerden zu erkennen.“
Legitime Mitteilungen von Amazon sind professionell formuliert und enthalten weder Grammatikfehler noch Drohungen zur Kontoschließung. Sensible Informationen wie Passwörter oder Kontodaten werden von Amazon weder per E-Mail noch telefonisch angefordert. Im Zweifelsfall sollte der Zugang zum Amazon-Konto direkt über die offizielle Website erfolgen oder eine Überprüfung verdächtiger Mitteilungen über die offiziellen Support-Kanäle veranlasst werden.