In Friedrichshafen erlebten Zuschauer eine Lesung der besonderen Art: Schauspielerin und Autorin Antje Mönning trat splitterfasernackt vor ihr Publikum – und wurde nicht nur für ihre Worte gefeiert. Es ging um mehr als Provokation: Es ging um Freiheit, Selbstbestimmung und die Frage, warum Nacktheit noch immer ein Tabu ist.
Wenn Kleidung zur Nebensache wird
Antje Mönning, bekannt aus Film, Fernsehen und ihrer Arbeit als Autorin, präsentierte ihr neues Buch in der Werkstatt der Caserne – und zwar so, wie sie sich am wohlsten fühlt: nackt. Das Publikum durfte es ihr gleich tun, was einige tatsächlich taten. Die Atmosphäre war ruhig, respektvoll und beinahe meditativ.
Sexualität ohne Scham – ein intimer Einblick
In ihren Geschichten geht es nicht nur um persönliche Erfahrungen, sondern auch um gesellschaftliche Doppelmoral. Mönning sprach offen über ihre Recherche in Swingerclubs, Begegnungen mit BDSM-Praktizierenden und Paare, die Sexualität als liebevolles Spiel neu entdeckten. Eine Tantra-Masseurin, ein Crossdresser namens Felix – die Figuren ihres Buchs sind real und vielfältig.
Frauen erzählen – Männer schweigen
Besonders berührend waren die offenen Gespräche nach der Lesung. Frauen erzählten von ihrer Angst vor Verurteilung, wenn sie sich sinnlich zeigen. Männer hingegen hielten sich zurück – ein Spiegel gesellschaftlicher Prägungen. Der Wunsch nach einem freieren Umgang mit dem eigenen Körper wurde laut.
Nacktheit als Lebensgefühl
Antje Mönning sieht in Nacktheit keine Provokation, sondern eine Rückkehr zum Natürlichen. Schmerz, Lust, Intimität – all das dürfe seinen Platz haben, solange es respektvoll geschehe. In einer Zeit, in der Körper oft bewertet oder sexualisiert werden, plädiert sie für einen entspannten Umgang mit Nacktheit.
Ein unvergesslicher Abend – nackt und nahbar
Zum Abschluss signierte Mönning ihre Bücher und DVDs – wie sollte es anders sein – ebenfalls nackt. Die Lesung in Friedrichshafen war nicht nur der letzte Termin ihrer Tour, sondern auch ein Statement: Nacktheit ist kein Skandal, sondern eine Einladung zum Dialog über Freiheit, Körper und Nähe.