Zum 200. Geburtstag durch mehrere Aufführungen im kommenden Jahr, zum Teil im liturgischen Rahmen der Karwoche wird dem großen Kirchenmusiker Anton Bruckner gedacht.
Der Domchor Feldkirch und das daraus entstammende Ensemble „Capella St.Nicolaus“ meisterten in der Arbeitsphase vom 15.8.22 bis 4.7.23 23 Auftritte mit unterschiedlichen Programmen im liturgischen Rahmen und ein anspruchsvolles erfolgreiches öffentliches Konzert. In diesem Jahr hat sich DKM Benjamin Lack in seiner Programmgestaltung anlässlich der Wiederkehr seines 200. Geburtstages besonders Werke von Anton Bruckner bedacht. Einen Großteil davon wird der Chor bereits in der Karwoche zur Aufführung bringen.
Dabei spannt der Chor den Bogen von frühen Werken, wie der „Windhager Messe“ in C-Dur (1842), welche Bruckner als achtzehnjähriger Lehrergehilfe komponierte und der Choralmesse für den Gründonnerstag (1843)bis zu Spätwerken (s.u.). Diese Messe, die er in Kronsdorf bei Steyr komponierte, orientiert sich kompositorisch an seinem Vorbild Michael Haydn. Seine ersten Unterweisungen im Orgelspiel und Generalbass erhielt Anton von seinem Vetter, Baptist Weiss, bevor er als Singknabe in St.Florian aufgenommen wurde. Seinen durchbrechenden Erfolg verschaffte Anton Bruckner die Aufführung seiner Messe in d-Moll (1864), die erste seiner insgesamt 3 Bekenntnismessen. Der Komponist selbst leitete die Uraufführung am 20. November im Alten Linzer Dom. Einen Monat später wurde die Messe als „Concert spirituel“ im Redoutensaal zu Linz aufgeführt. 1867 dirigierte Hofkapellmeister Johann Herbeck, einer der großen Förderer Bruckners, diese Messe erstmals in der Wiener Hofmusikkapelle, in der damit erstmals ein Werk von Bruckner erklang. Wie sehr diese Aufführung beeindruckte, zeigt sich daran, dass das k.k. Hofmeisteramt Bruckner einen Kompositionsauftrag erteilte, der Grundlage für seine 3.große Messkomposition war: die f-Moll-Messe. Bruckner selbst bezeichnete die d-Moll-Messe als „sehr ernst und sehr frei gehalten.“ Sie zeichnet sich gleichermaßen durch eine monumentale Konzeption wie symphonische Züge aus. Der Domchor bringt diese Messe fast genau am Tag der Uraufführung 160 Jahre danach dem Publikum am 10.November 2024, 18.00 Uhr, im Dom zu Gehör.
Foto: Domchor Feldkirch
Die Motetten „Christus factus est“ (1873) und „Locus iste“ (1879) gehören zu den Spätwerken Bruckners. Mit „Vexillia regis“ (1892) erklingt am Karfreitag die letzte seiner Motettenkompositionen.
Neben diesem Bruckner-Schwerpunkt sind Aufführungen weiterer anspruchsvoller und bedeutender Meisterwerke liturgischer Kompositionen zu unterschiedlichen Anlässen im Dom zu Feldkirch mitzuerleben, Eintritt jeweils frei:
- Palmsonntag, 24.03., 10.30 Uhr, Domchor, Gesänge für den Palmsonntag
- Gründonnerstag, 28.03., 19.00 Uhr, Domchor, A.Bruckner: Messe f.d. Gründonnerstag
- Karfreitag, 29.03., 19.00 Uhr, Capella St.Nicolaus, A.Bruckner: Motetten (Locus iste, Vexillia regis, Christus factus est)
- Karfreitag, 29.03., 20.30, Capella St.Nicolaus, J.G.Rheinberger: Stabat Mater in g-moll
- Osternacht, 30.03., 21.00 Uhr, Männerschola, Gesänge f.d. Osternacht
- Ostersonntag, 31.03., 10.30 Uhr, Domchor, J.Haydn: Paukenmesse und Te Deum
- Fidelis-Sonntag, 28.04., 10.30 Uhr, Domchor, A.Bruckner: „Windhager Messe“ in C 10.November, 18.00 Uhr Konzert des Domchores mit der Messe in d-Moll von A. Bruckner,