Das Concerto Stella Matutina (CSM) blickt zuversichtlich in die nächste Saison, die wie üblich im Frühjahr beginnt. 2022 werden aus bislang fünf Terminen im Rahmen des Abo-Programms zehn. Das Vorarlberger Concerto Stella Matutina, erfolgreicher Spezialist für anspruchsvolle Werke zwischen Barock und Romantik, spielt 2022 jedes Konzert zweimal. Die Auftritte in der Kulturbühne AMBACH werden ergänzt durch Gastspiele von Lindau bis Aschaffenburg.
„Auch wenn im Moment die Lage für Kulturschaffende sehr schwierig ist: Wir blicken optimistisch ins neue Jahr und gehen davon aus, dass bis zu unserem Saisonstart im März wieder ein normaler Konzertbetrieb möglich sein wird“, sagt Bernhard Lampert als Initiator, Manager und Ensemblemitglied des Concerto Stella Matutina (CSM).
Größere Chancen auf Alte Musik
In der Vergangenheit war es schwierig, noch einen Platz bei den Konzerten zu finden: Durch die zahlreichen Abonnent:innen waren die Termine häufig so gut wie ausverkauft. Das ändert sich nun. „Wir verdoppeln unseren Abo-Zyklus: Unsere fünf Produktionen spielen wir 2022 gleich zweimal. So gibt es mehr Platz für treue und neue Abonnent:innen – und vor allem Karten im freien Verkauf“, schildert Bernhard Lampert.
Das CSM, dessen CD „Nuove Invenzioni“ 2019 mit dem OPUS Klassik ausgezeichnet wurde, zählt zu den führenden Originalklang-Ensembles Europas. Da verwundert es nicht, dass die Musiker:innen nicht nur in der Vorarlberger Heimat auftreten. Im Jahr 2022 sind sie beispielsweise beim Origen Festival im Schweizer Kanton Graubünden (24. bis 26. Juni) zu Gast. Gemeinsam mit Vocal Origen und Clau Scherrer ertönt dort Händels Oratorium „Solomon“. Besonders freut sich Lampert auf die Wiederaufnahme von Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Die Koproduktion mit der Marionettenoper Lindau wird nicht nur in Götzis und Lindau, sondern auch in Schaffhausen und Aschaffenburg zu sehen sein.
Konzert 1: „Allzeit beliebt“ (18./19. März 2022)
Am 18. März startet das Concerto Stella Matutina in die Abo-Saison. Im Zentrum steht Manuel Granatiero mit seiner Traversflöte – einem Instrument, das im 18. Jahrhundert sehr populär war. „… ja fast bey jedermann bin ich allzeit beliebt. Das zarte Frauen Volck pflegt selbsten mich zu ehren / und offt bey stiller Nacht mit Lusten anzuhören“, schrieb Johann Christoph Weigel im Jahr 1722. Ob es dem Publikum genau 300 Jahre später ähnlich ergeht, werden die beiden Abende in der Kulturbühne AMBACH zeigen. Auf dem Programm stehen zwei der bekanntesten Werke von Johann Sebastian Bach und Neuentdeckungen von Christoph Graupner und Johann Joachim Quanz.
Außerhalb des Abo-Kalenders gibt das Concerto Stella Matutina die Missa Nr. 9 in D-Dur von Johann David Heinichen. Mit dabei am 23. und 24. April in Götzis ist der Kammerchor Vocale Neuburg unter der Leitung von Oskar Egle.
Konzert 2: „So pocht das Schicksal an die Pforte“ (28./29. April 2022)
Ein Abend mit drei Kompositionen und nur einer Tonart: c-Moll – Beethovens Favoritin, wenn es um die ganz großen Gefühle geht. „Schicksalssinfonie“, der inoffizielle Titel seiner „Fünften“, kommt nicht von ungefähr. Als Solistin agiert die Ungarin Petra Somlai am Hammerklavier – eine der weltweit gefragtesten Pianistinnen im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Dirigent ist Thomas Platzgummer.
Konzert 3: „Is love a sweet passion?“ (10./11. Juni 2022)
Eine zeitlose Frage: Ist Liebe eine süße Leidenschaft? Oder zieht sie auch Leid nach sich? Zu diesem Thema zerbricht sich die Menschheit schon ewig den Kopf. Welche Antworten Henry Purcell, William Lawes, Johann Christoph Pepusch und andere darauf gefunden haben, werden die Zuhörer:innen Mitte Juni erfahren. Zum musikalischen Wechselbad der Gefühle zwischen Freude, Melancholie und Trauer trägt die Harfenistin und Sopranistin Tanja Vogrin bei. Sie lehrt am Fachbereich für Alte Musik am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz.
Konzert 4: „Die Stimme des Herzens“ (14./16. Oktober 2022)
Beim vierten Abo-Konzert begrüßt das CSM einen der führenden Musiker der Originalklangszene. Vittorio Ghielmi stand mit Musiker:innen wie Cecilia Bartoli, András Schiff und Thomas Quasthoff auf der Bühne. Er komponiert, dirigiert und – auch in Götzis – spielt er Viola da gamba. Dieses Streichinstrument inspirierte unter anderem die Söhne von Johann Sebastian Bach, deren Werke an beiden Abenden zu hören sind. „Ich freue mich auf ein gefühlsbetontes Programm im Spannungsfeld zwischen Anachronismus und Aufbruch“, sagt Bernhard Lampert.
Konzert 5: „Weihnachtshistorie“ (14./15. Dezember 2022)
Vom Wiener Konzerthaus, wo er regelmäßig mit zwei Ensembles auftritt, kommt Johannes Hiemetsberger ins Vorarlberger Rheintal. Mit dabei hat er das Vokalensemble Company of Music, das er selbst ins Leben gerufen hat und dem er als künstlerischer Leiter vorsteht. Zu hören sind Stücke von Johann Heinrich Schmelzer und vor allem Heinrich Schütz, der im frühen 18. Jahrhundert als der bedeutendste deutsche Komponist gefeiert wurde. Kurz vor Weihnachten 2022 eine sehr festliche Produktion, die auch bei den Meisterkonzerten in Boswil (Schweiz) zu erleben ist.
Details zum gesamten Programm auf www.stellamatutina.at