Ein Gastkommentar von Franziska Trost, das wie für den Launch von Gsi.News am 02-02-2020 geschrieben ist. Herzlichen Dank für die freundliche Genehmigung durch die Chefredaktion ihres Arbeitgebers, die Kronen Zeitung.
Der 2. Februar 2020 ist ein besonderer Tag – oder anders gesagt: der 02. 02. 2020. Numerologen haben ihre Freude mit diesem Palindrom. Diesem Datum lässt sich rund um den Globus der metaphorische Spiegel vorhalten – egal, ob man nun Tag-Monat-Jahr, Monat-Tag-Jahr oder Jahr-Monat-Tag als Datumsformat wählt. Das passiert nur alle heiligen Zeiten einmal, die letzten Male war dies am 11. 11. 1111 und am 01. 01. 1010 der Fall (auch wenn die Schreibweise da wohl kaum gebräuchlich war).Das „Zeit Magazin“ nahm bereits rund um Silvester dieses kuriose Datum zum Anlass, um einen Blick tausend Jahre in die Vergangenheit zu werfen. Auf ein Europa, in dem die Natur die Oberhand besass, in dem die meisten Menschen arm und unfrei waren und sie ihr ganzes Leben hart schufteten in der Hoffnung auf ein besseres Jenseits. „Alles muss der Natur abgerungen werden, kein Herrschaft ist sicher, keine Religion wirklich milde, keine Macht gerecht. Überall herrschen Hierarchie, Lüge, Gewalt. Die Armen werden vertröstet, Herrschaft beruht auf Inszenierung und Blendung. Keiner erkennt im anderen den Mitmenschen“, schreibt der Historiker Achatz von Müller. Und hält Vergangenheit und Gegenwart den Spiegel vor: „Wir erschrecken über die furchtbare Lage der Menschen, die sich in vielen Ländern der Welt, wo immer noch Hunger und Armut herrschen, bis heute nicht geändert hat.“Wie wohl unsere Gegenwart nachklingen wird, wenn ihr jemand am 03. 03. 3030 den Spiegel vorhalten wird…?