Waschanlage für Bodenaushubmaterial des Bregenzer Bauunternehmens von „Österreichischer Gesellschaft für Umwelt und Technik“ ausgezeichnet.
Die Ehrungen für die Nassaufbereitungsanlage von Rhomberg Bau reissen nicht ab: Nach dem TRIGOS-Award, dem FmR-Nachhaltigkeitspreis sowie dem VN-Klimaschutzpreis hat die moderne Recyclinglösung des Baugeneralisten aus Bregenz jetzt auch den ÖGUT-Umweltpreis erhalten. Mit der renommierten Auszeichnung würdigte die unabhängige Non-Profit-Organisation zum 38. Mal Menschen und Organisationen, die mit Mut und Kreativität eine klimaneutrale, gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft gestalten. Rhomberg Bau gewann in der Kategorie „Unternehmen auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft“.
Die Nassaufbereitungsanlage (NAA) überzeugte die Jury vor allem durch die innovative Aufbereitung in Fraktionen, welche die Gewinnung hochwertiger Sande und Gesteinskörnungen zur direkten und lokalen Wiedernutzung des Materials ermöglicht. „Der geringe Energie- und Wasserverbrauch sowie die hohe Übertragbarkeit machen das Projekt zu einem Leuchtturm für die Kreislaufwirtschaft“, so das Gremium in seiner Begründung. „Wir sind sehr stolz darauf, erneut und von unabhängiger Seite bestätigt zu bekommen, dass wir uns mit unserem Engagement auf dem richtigen Weg befinden“, so Stefan Rusch, Geschäftsführer Rhomberg Bau, der die Auszeichnung in Wien entgegennahm.
Beim Preisträger, der hochentwickelten NAA, handelt es sich um die aktuell größte und modernste Recyclinganlage für Bodenaushubmaterial in Österreich. Sie kann bis zu 200 000 Tonnen Material pro Jahr wiederaufbereiten. Die nicht gefährlichen Abfälle werden dazu in der Anlage gesammelt und verarbeitet, wertvolle Ressourcen gehen nicht verloren. Zudem profitiert die Vorarlberger Bevölkerung von der wohnortnahen Versorgung mit hochwertigen Baumaterialien. Die „größte Waschmaschine Vorarlbergs“ reinigt sogar Material, dessen verschlämmter, also mit Schlamm versetzter Anteil, bei bis zu 50 Prozent liegt. Das ermöglicht es Rhomberg Bau, Böden zu verarbeiten, die bisher auf die Deponie mussten. Dabei benötigt die NAA einen nur sehr geringen Energie- und Wassereinsatz. So wird Brauchwasser bspw. nahezu vollständig wiederaufbereitet und zurückgeführt, lediglich rund 20 Prozent verdunsten oder verbleiben im feuchten Material.
Unter anderem produziert die Anlage hochwertige Sande und Gesteinskörnungen für die Herstellung von Beton und Asphalt, Kiese oder Splitte bzw. Schüttgüter wie Frostkoffer. Sogar die Reste, der sogenannte Filterkuchen, können je nach Qualität zur Erden- oder Ziegelproduktion verwendet werden. Damit schafft die Firma es im Idealfall, jede zugeführte Tonne wiederzuverwerten. Auch Transportbewegungen werden auf ein Minimum reduziert, da auf Baustellen kaum mehr Leerfahrten entstehen – jeder LKW, der Aushub im RCR anliefert, kann frischen Rohstoff mit zurück auf die Baustelle nehmen. Und die hochwertigen Zuschlagstoffe für die Betonindustrie können sogar direkt vor Ort im Werk von Express Beton verwendet werden.
Vorarlberg-Power für Nachhaltigkeit
Rhomberg Bau war nicht der einzige Vertreter aus dem Ländle, der beim ÖGUT-Umweltpreis seine Spuren hinterließ: Das Amt der Vorarlberger Landesregierung, Fachbereich Jugend und Familie, gewann mit seinem Projekt „Schüler*innen-Haushalt Vorarlberg – Demokratie erleben, Schule gestalten“ die Kategorie „Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement“. Und mit der Dornbirner Mary Rose GmbH, die mit ihrer „Ganzheitlichen Transformation eines Heimtextilbetriebs hin zur Kreislaufwirtschaft“ ins Rennen ging, war ein weiteres Vorarlberger Unternehmen in der gleichen Kategorie wie Rhomberg Bau nominiert.
Vorarlberger Bauunternehmen gewinnt ÖGUT-Umweltpreis

Freuen sich gemeinsam über den ÖGUT-Umweltpreis (v. l. n. r.): ÖGUT-Generalsekretärin Monika Auer, Sponsorenvertreter Stephan Bruck von AQA, Thomas Witsch, Geschäftsfeldleiter Steinbruch, und Stefan Rusch, Geschäftsführer, von Rhomberg Bau, sowie ÖGUT-Vorstandspräsidentin Mag. Andrea Reithmayer. ©Katharina Schiffl für ÖGUT