Bei der Analyse des zweiten Quartalsabschlusses 2025 bzw. bei der Erstellung der Prognoserechnung wurde ein weiterer Liquiditätsbedarf in Höhe von bis zu 900.000 Euro im Montforthaus festgestellt. Aufsichtsrat und Generalversammlung der Montforthaus Feldkirch GmbH haben sich daher am Montag, dem 29. September 2025, in einer gemeinsamen Sitzung mit der Situation befasst und erste Weichenstellungen vorgenommen.
Zwei Drittel der Mehrbelastung sind auf die Ergebnisverschlechterung im Vergleich zum Budget im Jahr 2025 zurückzuführen. Dabei entfällt ein Großteil des zusätzlichen Bedarfs auf Personalkosten, die im Budget 2025 nicht berücksichtigt wurden. Der Rest wird notwendig aufgrund von prognostizierten Zahlungsverschiebungen und zur Deckung des gesetzlich vorgeschriebenen Eigenkapitalbedarfs, der im Jahr 2024 deutlich unterschritten wurde. „Der Bundesrechnungshof hat in seinem Bericht festgehalten, dass die Budgetierung in den vergangenen Jahren nicht ordnungsgemäß erfolgt ist“, erklärt Bürgermeister Manfred Rädler. „Dabei wurden Budgets für das Folgejahr mitunter übernommen, ohne die tatsächlichen Ergebnisse vollständig einzubeziehen.“
In der gestrigen Sitzung haben Aufsichtsrat und Generalversammlung über weitere Maßnahmen beraten. Ein wichtiger Eckpunkt der Gespräche war die Frage, in welcher Form die Gastronomie im Montforthaus fortgeführt werden soll. „Wir werden in den nächsten Wochen die Details ausarbeiten und alle möglichen Optionen sorgfältig prüfen“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Stadtrat Wolfgang Flach. „Unser Ziel ist es, eine wirtschaftlich tragfähige und organisatorisch klare Lösung zu finden, die auch den erfolgreichen Betrieb des Hauses langfristig unterstützt.“
Parallel dazu läuft der Budgetprozess für das Jahr 2026. „Mit der neuen interimistischen Geschäftsführung setzen wir auf größtmögliche Transparenz und Klarheit in der Budgetplanung“, betont Stadtrat Flach. Unterdessen läuft die Ausschreibung für die Geschäftsführung noch bis zum 11. Oktober, und auch der Strategieprozess wird fortgeführt. „Bis zum Jahresende soll ein klares Zukunftsbild für das Montforthaus vorliegen“, so Bürgermeister Manfred Rädler. „Dabei setzen wir weiterhin auf das Engagement und die hohe Fachkompetenz unserer Mitarbeitenden, die wesentlich dazu beitragen, dass das Montforthaus ein lebendiger Ort für die Feldkircher:innen bleibt und zugleich wirtschaftlich stabil geführt werden kann.“