Ein eigenständiges Strategiespiel aus dem Catan-Universum
Inhalt und Hintergrund
Catan – Der Aufstieg der Inka entführt die Spieler in das präkolumbianische Südamerika, wo sie nacheinander drei verschiedene Völker aufbauen – und untergehen lassen. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch – und genau darin liegt der Reiz dieses eigenständigen Catan-Spiels, das die bekannte Spielmechanik um eine wichtige historische und taktische Ebene erweitert.
Während bei klassischem Catan eine einzige Zivilisation aufgebaut und maximiert wird, verfallen hier einzelne Kulturen, sobald sie ihren Höhepunkt erreicht haben – der nächste Stamm übernimmt, und die Siedlungen der alten Kultur überwachsen im Dschungel, können aber weiterhin genutzt oder zurückerobert werden.
Spielmechanik im Detail
Der Spielablauf ist in drei aufeinanderfolgende Epochen unterteilt, in denen jeder Spielerin eine Kultur aufbaut. Ziel ist es, drei vollständige Kulturen erfolgreich zum Aufstieg zu bringen. Der Spielplan erinnert auf den ersten Blick stark an das klassische Catan: Felder produzieren Rohstoffe (Holz, Wolle, Fische, etc.), Siedlungen und Städte werden gebaut, Handelswege angelegt.
Was ist neu?
- Verfallmechanik: Hat eine Kultur genug Fortschritt (z. B. durch Siedlungen und Städte), „verfällt“ sie. Die nächste Kultur wird gestartet – allerdings nicht komplett von vorne. Manche Bauwerke überwuchern (werden mit grünen Markern gekennzeichnet), bleiben also auf dem Brett, können aber nun von anderen übernommen werden.
- Handelswege und Eroberungen: Spieler können Handelsrouten blockieren oder überwucherte Siedlungen der Konkurrenz übernehmen – Interaktion und Konfliktpotential steigen.
- Neue Rohstoffe und Handelsoptionen: Fisch und Federn als zusätzliche Ressourcen sorgen für neue Handelsdynamiken.
- Entwicklungskarten & Ereignisse: In jeder Epoche gibt es unterschiedliche Entwicklungskarten, die zum historischen Setting passen und mehr Abwechslung ins Spiel bringen.
Strategie und Spielgefühl
Der besondere Reiz liegt in der langfristigen Planung: Man weiß, dass die eigene Kultur „vergehen“ wird – und muss überlegen, wo man Siedlungen so platziert, dass sie auch in der nächsten Epoche Vorteile bringen. Gleichzeitig beobachtet man die anderen genau, um ihre überwucherten Bauwerke zu erobern oder ihnen den Weg abzuschneiden.
Trotz dieser strategischen Tiefe bleibt Der Aufstieg der Inka flüssig spielbar, mit klaren Regeln, die sich für Catan-Kenner leicht erschließen – und mit genug Neuem, um sich frisch und herausfordernd anzufühlen.
Fazit
Catan – Der Aufstieg der Inka ist kein bloßes Spin-Off, sondern ein eigenständiges, tiefgründiges Spiel, das die bekannte Catan-Formel clever variiert. Die Verfalls- und Erneuerungsmechanik verleiht dem Spiel einen zyklischen Charakter, der hervorragend zur Thematik passt und neue taktische Herausforderungen eröffnet.
Für Catan-Veteranen ist es ein absolutes Muss – aber auch für Spieler*innen, die historische Settings und kompetitives Aufbauspiel schätzen, ist dieses Spiel eine klare Empfehlung. Es ist weniger einsteigerfreundlich als das Grundspiel, dafür aber belohnend komplex und thematisch stimmig.
Factbox – Catan: Der Aufstieg der Inka
- Verlag: KOSMOS
- Autor: Klaus Teuber, Benjamin Teuber
- Spieltyp: Strategisches Aufbauspiel
- Spieleranzahl: 3–4 Spieler
- Altersempfehlung: ab 12 Jahren
- Spieldauer: 90–120 Minuten
- Erscheinungsjahr: 2018
- Besonderheiten:
- Eigenständig spielbar (kein Grundspiel nötig)
- Zyklischer Kulturverlauf (Verfall & Neuanfang)
- Neue Ressourcen: Fisch & Federn
- Hoher Wiederspielwert durch variable Spielentwicklung
- Preis: ca. 35–40 Euro
- Erweiterungen: derzeit keine offiziellen Erweiterungen