Prozess: War es versuchter Mord?

Am Schwurgerichts-Saal in Feldkirch muss sich eine 51-Jährige aus den Niederlanden wegen versuchten Mordes verantworten. Der Dame wird vorgeworfen, im Herbst des Vorjahres versucht zu haben, Ihren 82-Jähriger Vermieter mit einem Mix aus Medikamenten beinahe getötet zu haben. Die 51-Jährige streitet jegliche Anschuldigungen ab. Sie gesteht allerdings, zuvor im Internet recherchiert zu haben, welche Medikamente tödlich wirken aber nicht nachweisbar sind.

Mit der E-Card des Mannes wurden über 800 Tabletten bezogen. Der Verteidiger der Angeklagten betont, seine Mandantin hätte seit einiger Zeit psychische Probleme. „Dass seine Mandantin ihm die Medikamente gegeben hat, lässt sich nicht beweisen“. Bekannte schlugen nach einem Besuch im vergangenen Herbst Alarm, weil ihnen der Gesundheitszustand des pensionierten Landwirts bedenklich erschien.

Das Opfer habe die Vergiftung nur knapp überlebt – stellte die Anwältin in Ihrem Eröffnungsplädoyer fest. „Wäre der Mann damals nicht umgehend ins Spital eingeliefert worden, wäre er heute tot“. Im Krankenhaus wurden unter anderem eine hochgradige Bewusstseinseinschränkung sowie eine Lungenentzündung diagnostiziert.

Der 82-Jährige Landwirt und die 51-Jährige Frau hatten ein großes Vertrauen zueinander aufgebaut. Die Dame und Ihr Sohn hätten im Falle des Todes des Landwirtes insgesamt zwei Häuser geerbt. Seine Angehörigen hingegen wären leer ausgegangen. Ob die Dame die besagten zwei Häuser geerbt hätte sei zudem keine Straftat. Einzig und alleine ob die Dame den Mann umbringen wollte, sei entscheidend, so der Verteidiger.

Seit Oktober 2019 sitzt die Dame bereits in Untersuchungshaft. Der Prozess wurde auf drei Tage anberaumt.

Ein Urteil ist am Donnerstagnachmittag zu erwarten.

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