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Mario Roggenhofer über seine Kindheit im SOS Kinderdorf in Imst

von BAKI
19. November 2025
in Gsiberger
Lesezeit: 6 mins read
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Mario Roggenhofer spricht über seine Kindheit und Krankheit. Foto: Bandi Koeck

Mario Roggenhofer spricht über seine Kindheit und Krankheit. Foto: Bandi Koeck

Mario Roggenhofer – Kindheit, Krankheit und Halt im SOS-Kinderdorf Imst

Der Wahl-Feldkircher Mario Roggenhofer ist im SOS-Kinderdorf Imst aufgewachsen – in einer Zeit, in der diese Einrichtung für ihn weit mehr war als ein bloßer Betreuungsort. Sie war ihm Heimat, Schutzraum und Familie. Und sie war der Ort, an dem seine schwierige Kindheit nach eigener Aussage trotz einer schweren Erkrankung von Stabilität, Liebe und Fürsorge geprägt war. Heute blickt er mit Dankbarkeit, aber auch mit kritischem Bewusstsein auf diese prägende Zeit zurück. Er sprach mit Bandi Koeck erstmals öffentlich über diese Zeit.

Aufwachsen in einer Großfamilie

Zwischen 1983 und 1996 verbrachte Mario seine Kindheit im SOS-Kinderdorf Imst. Die Struktur war familiär geprägt – im Mittelpunkt stand die Kinderdorfmutter, die für ihn und ihre anderen Kinder ein stabiles Fundament bildete.

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Sie zog insgesamt zwölf Kinder groß, wenn auch nicht gleichzeitig. Die älteren verließen das Haus, während die jüngeren nachkamen. Für Mario war diese Mutterfigur der wichtigste Mensch seiner Kindheit – und bis heute sein emotionaler Anker.

Trotz des fordernden Berufs nahm sie über 30 Jahre keinen einzigen Urlaub für sich selbst. Stattdessen finanzierte sie jedes Jahr aus ihrem Privatgeld gemeinsame Reisen nach Italien. Dort erlebten die Kinder Strandurlaube, Camping, Besichtigungen und kulturelle Ausflüge. Für Mario war dies der Inbegriff einer glücklichen Kindheit: Meer, Sonne, Geborgenheit und das Gefühl, ein Teil einer großen, echten Familie zu sein.

Keine Missbrauchserfahrungen – eine differenzierte Sicht

Die aktuellen öffentlichen Diskussionen rund um historische Missbrauchsfälle in SOS-Kinderdörfern erschüttern Mario. Er betont wiederholt, dass er selbst niemals Missbrauch oder Gewalt im Kinderdorf erlebt habe – auch nicht in anderen Familien.

Er äußert Verständnis für Aufarbeitung, mahnt aber differenziertes und beweisgestütztes Vorgehen an. Vor allem stört ihn, dass auch bereits verstorbene Personen öffentlich belastet werden, ohne ihre Sicht darstellen oder sich verteidigen zu können. Für ihn steht außer Frage: Das Kinderdorf, wie er es kannte, war eine schützende, gute und wertvolle Einrichtung.

Eine schwere Kindheitskrankheit: Hypergenetisches Syndrom

Marios Kindheit war von einer schweren Erkrankung geprägt, die er als hypergenetisches Syndrom beschreibt. Er vergleicht sie bildhaft damit, einem Auto die Bremsflüssigkeit zu entziehen und dennoch mit hoher Geschwindigkeit weiterzufahren – ein Leben ohne innere Bremse.

Die Behandlung war intensiv und außergewöhnlich:

  • 9 Tabletten täglich à 50 mg Ritalin
  • Abends zusätzlich 3× 50 mg Troxal
    Dies entsprach der höchsten jemals verabreichten Dosis zu jener Zeit.

Da Ritalin in Österreich damals verboten war, reiste seine Kinderdorfmutter mit ihm regelmäßig nach Rosenheim zu einem renommierten Kinderarzt. Die Kosten beliefen sich auf rund 200.000 Schilling pro Jahr – getragen vom Kinderdorf, der Mutter und deren Freundeskreis. Für Mario ist das ein wesentlicher Beweis dafür, wie stark man sich für ihn eingesetzt hat.

Bruch nach der Pubertät: Therapieeinrichtungen und Fehlentscheidungen

Als Mario 15 wurde, geriet sein Leben aus dem Gleichgewicht. Sein Verhalten wurde schwierig, und er wurde schließlich in eine therapeutische Wohngemeinschaft nach Vorarlberg geschickt – eine Entscheidung gegen den Rat seiner Kinderdorfmutter.

Es folgten Jahre voller Instabilität. Mario umschreibt sie mit folgenden Worten:

  • „Schule im Jagdberg Schlins (heute Paedakoop), die nicht zu mir passte
  • Einweisung in die Psychiatrie des LKH Rankweil
  • Nächte ans Bett gefesselt und sediert
  • Medikamentenumstellung auf Psychopharmaka, die mir schadeten
  • Eine völlig überfordernde „Rumänienreise“ eines Sozialprojekts, die von Übergriffen geprägt war

Ich begann zu rebellieren, randalierte, fühlte mich fehlplatziert und missverstanden.“

Seine Mutter habe ursprünglich einen ganz anderen Weg für ihn vorgesehen gehabt – eine therapeutische Betreuung in Schweden. Doch die Behörden hätten dagegen entschieden.

Absturz, Straße und Suche nach Halt

Nach einem Aufenthalt bei seiner leiblichen Mutter, der von Konflikten, Zwang und emotionaler Kälte geprägt war, riss Mario mit 15 aus und lebte wochenlang auf der Straße in Innsbruck.

Er probierte verschiedene Drogen, Alkohol, suchte Zugehörigkeit und Betäubung. Erst im Jugendzentrum Chillout fand er einen wichtigen Bezugsmenschen, der ihm half, Boden unter den Füßen zu gewinnen.

Sein Wendepunkt kam mit 18: Nach tagelangem Alkoholexzess entschied er sich für einen Neustart. Eine Ärztin vermittelte ihm einen Platz in der „Aquamühle“ in Vorarlberg – seiner letzten großen Chance.

Die Rückkehr ins Leben

Fast neun Jahre verbrachte Mario dort, fand Struktur, Stabilität und Perspektive. Während dieser Zeit baute er seine eigene Familie auf. Heute ist er Vater von fünf Kindern, Ehemann und arbeitet als Seilbahntechniker und schöpft Kraft aus der Natur und den Bergen.

Sein Leben blieb nicht leicht, doch er sieht sich als jemand, der Verantwortung für seine Entscheidungen übernommen hat. Die wichtigste Konstante aber bleibt bis heute seine Kinderdorfmutter – zu der er mehrmals im Monat fährt. Die Beziehung ist ungebrochen, tief und bedeutungsvoll.


Factbox: Mario Roggenhofer

Name: Mario Roggenhofer
Geboren: ca. 1980 (aus Kontext erschließbar)
Kindheit: SOS-Kinderdorf Imst, 1983–1996
Familienstruktur: Aufgewachsen bei einer Kinderdorfmutter mit insgesamt 12 Kindern
Erkrankung: „Hypergenetisches Syndrom“ (ADHS-ähnlich)
Medikation:

  • Höchstdosis Ritalin: 9 × 50 mg täglich
  • 3 × 50 mg Troxal abends
  • Behandlung in Deutschland (Ritalin damals in Österreich verboten)
    Kosten der Therapie: ca. 200.000 Schilling pro Jahr
    Beziehung zur Kinderdorfmutter: Sehr eng, bis heute regelmäßiger Kontakt
    Jugendkrisen: Therapeutische Wohngemeinschaften, Psychiatrie, Straßenleben, Alkohol, Drogenversuche
    Wendepunkt: Eintritt in die Aquamühle Vorarlberg mit 18 Jahren
    Heutiges Leben:
  • Seilbahntechniker
  • Vater von fünf Kindern
  • Führt ein stabiles Familienleben
    Haltung zu SOS-Kinderdorf-Debatten: Positive persönliche Erfahrung; fordert Aufarbeitung, aber eine differenzierte, evidenzbasierte Aufarbeitung
Tags: GsibergerImstKinderMenschenPodcastPortrait
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