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Nachbericht: „Engel der Dämmerung – Marlene Dietrich“

von BK
26. Oktober 2025
in Kultur
Lesezeit: 4 mins read
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Susanna Ackermann (links) glänzt als Marlene Dietrich. Foto: Bandi R. Koeck

Susanna Ackermann (links) glänzt als Marlene Dietrich. Foto: Bandi R. Koeck

Eine eindrucksvolle Hommage an eine Jahrhundertfrau

Mit dem Musiktheater Engel der Dämmerung – Marlene Dietrich gelang dem Ensemble um die liechtensteinische Sängerin und Schauspielerin Susanna Ackermann ein glanzvoller Abend, der das Publikum tief berührte. Das Stück erzählt in zwei intensiven Akten von je rund 50 Minuten das bewegte Leben der großen Diva – von den Anfängen in Berlin über ihre Flucht vor dem NS-Regime bis hin zu den letzten Jahren im Rampenlicht.

Bericht, Fotos und Video: Bandi Koeck

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Ackermann schlüpft mit großer Wandlungsfähigkeit in die Rolle Marlene Dietrichs – mal verführerisch, mal kämpferisch, mal melancholisch – und zeigt eine beeindruckende gesangliche wie darstellerische Leistung. Ihre Interpretation ist keine bloße Imitation, sondern eine feinfühlige Annäherung an die vielschichtige Persönlichkeit dieser außergewöhnlichen Frau.

Unterstützt wird sie von Karl Müller, der mit charmanter Bühnenpräsenz und sensibler Spielweise den roten Faden durch das Leben der Dietrich zieht. Für den musikalischen Rahmen sorgt ein exzellentes Quartett um Marco Schädler (Klavier und musikalische Leitung) mit Bernhard Klas (Klarinette/Saxofon), Martin Egert (Kontrabass) und Mario Söldi (Schlagzeug). Die Musiker verleihen den bekannten Chansons und Jazz-Nummern der 30er bis 70er Jahre eine dichte, authentische Atmosphäre – mal leise und zerbrechlich, dann wieder schwungvoll und voller Energie.

Ausstattung, Atmosphäre und Wirkung

Das Bühnenbild entführt das Publikum auf eine Reise durch Zeit und Emotion: von den glitzernden 40ern bis zu den späten 70ern. Liebevoll gestaltete Kostüme, stilvolle Lichtführung und ein stimmungsvolles Bühnenkonzept schaffen den passenden Rahmen für diese biografisch-musikalische Erzählung.

Inhaltlich spannt das Stück den Bogen über Dietrichs Lebensstationen – vom gefeierten Filmstar über ihre konsequente Haltung gegen den Nationalsozialismus bis zur gealterten, aber ungebrochen stolzen Künstlerin. Besonders berührend sind die stillen Momente, in denen Susanna Ackermann mit leiser Stimme und feiner Mimik die Verletzlichkeit dieser starken Frau zeigt.

Nach dem Schlussakkord herrschte im Saal für einen Moment ehrfürchtige Stille, bevor minutenlanger Applaus und Standing Ovations folgten. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer sprachen von Gänsehautmomenten und einer Darbietung, die sowohl musikalisch als auch emotional bleibenden Eindruck hinterlässt. Von den wundervollen Kleidern ganz zu schweigen.

Fazit

Engel der Dämmerung – Marlene Dietrich ist ein musikalisches Theaterereignis, das man nicht verpassen sollte. Die Verbindung aus Schauspiel, Live-Musik, historischen Bezügen und intensiver Bühnenpräsenz macht den Abend zu einer eindrucksvollen Zeitreise in die Welt der großen Diven. Susanna Ackermann überzeugt mit brillanter Stimme, großem Ausdruck und ehrlicher Hingabe – getragen von einem stimmigen Ensemble, starken Bildern und viel Gefühl. Passend auch zum Jubiläum von 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und Kampf gegen Faschismus und Antisemitismus – allein das Lied auf Hebräisch ist pures Gänsehautfeeling.
Ein Abend, der zeigt, dass Marlene Dietrichs Glanz und Haltung bis heute nichts an Strahlkraft verloren haben.


Weitere Aufführungen

  • So 26. Oktober 2025, 17:00 Uhr – Theater am Saumarkt, Feldkirch
  • Di 20. Januar 2026, 19:30 Uhr – TAK Theater Liechtenstein, Schaan

Ein Stück, das mitreißt, berührt und Marlene Dietrich auf eindrucksvolle Weise wieder zum Leben erweckt – absolut sehenswert!

Bandi Koeck

Tags: KulturMusiktheaterSaumarktSehenswertTASTheaterTipps
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