Wenn Ukraine-Unterstützer Israels Realität vergessen
Über Moral, Maßstäbe und das Prinzip der Verteidigung
Ein Gastbeitrag von Anatoli Loucher
Es gibt auch die andere Seite der Doppelmoral – jene, die laut und leidenschaftlich für die Ukraine eintreten, aber im selben Atemzug Israel verurteilen.
Menschen, die Putins Lügen durchschauen,
aber den Lügen der Hamas Glauben schenken.
Die den ukrainischen Widerstand feiern,
aber Israels Selbstverteidigung verurteilen.
Und die nicht merken, dass sie damit denselben moralischen Fehler begehen
– nur in umgekehrter Richtung.
Kritik ist nötig – aber Kontext ist Pflicht
Israel ist kein „Friedensengel“, und Benjamin Netanjahu ist kein Held.
Er ist ein Politiker, mit Fehlern, Machtkalkül und Verantwortung für Versäumnisse,
die das Massaker vom 7. Oktober 2023 mit ermöglicht haben.
Das darf, ja, das muss kritisiert werden.
Aber Kritik verliert ihren Wert,
wenn sie in Parolen umkippt –
wenn man Israels Handeln dämonisiert
und Hamas-Erzählungen übernimmt,
weil sie sich bequemer ins eigene Weltbild fügen.
Hamas ist kein Freiheitskampf
Wer die Hamas verteidigt,
verteidigt keine Befreiung,
sondern eine Terrororganisation,
die Kinder entführt, Frauen vergewaltigt
und ihre eigenen Zivilisten als Schutzschilde missbraucht.
Wer ernsthaft glaubt, Hamas kämpfe „für Palästina“,
verwechselt Freiheit mit Fanatismus
und Widerstand mit Mordlust.
Die Hamas will keinen Staat,
sie will kein friedliches Nebeneinander.
Sie will, dass Israel nicht existiert –
und sie hat diesen Hass exportiert,
von Gaza bis nach Berlin.
Die Parallele, die viele nicht sehen wollen
Es gibt einen Satz, den Israels frühere Premierministerin Golda Meir einmal sagte:
„Wenn die Araber die Waffen niederlegen würden, gäbe es keinen Krieg.
Wenn Israel die Waffen niederlegen würde, gäbe es kein Israel mehr.“
Dieser Satz gilt heute genauso – und nicht nur für Israel.
Er gilt für die Ukraine.
„Wenn Russland die Waffen niederlegt, gibt es Frieden.
Wenn die Ukraine die Waffen niederlegt, gibt es keine Ukraine mehr.“
Das ist das einfache, unbequeme Prinzip der Realität:
Verteidigung ist keine Wahl, sondern Überleben.
Doppelte Maßstäbe zerstören jede Glaubwürdigkeit
Wer in der Ukraine einen Verteidigungskrieg erkennt,
muss denselben Maßstab auch auf Israel anwenden.
Hamas ist für Israel, was Russland für die Ukraine ist:
ein Aggressor, der die Existenz des anderen Staates leugnet.
Und wer Israels Verteidigung als „unverhältnismäßig“ oder „kollektiv bestrafend“ bezeichnet,
sollte sich fragen, ob er dasselbe Wort benutzen würde,
wenn die Ukraine russische Raketenstellungen in Donezk oder Luhansk beschießt.
Verteidigung ist kein Verbrechen
Es ist legitim, Israels Regierung zu kritisieren.
Es ist richtig, humanitäre Konsequenzen zu thematisieren.
Aber wer Israels Existenzrecht infrage stellt,
hat aus der Geschichte nichts gelernt.
Genauso wie jeder, der die Ukraine im Stich lassen will,
nicht verstanden hat, was Aggression bedeutet.
Israel verteidigt sich gegen Terror,
die Ukraine gegen einen imperialistischen Krieg –
beide kämpfen für dasselbe Prinzip:
das Recht, nicht ausgelöscht zu werden.
Maßstäbe müssen universell sein
Es geht nicht darum, Israel oder die Ukraine heiligzusprechen.
Es geht darum, konsequent zu bleiben.
Wer die Ukraine unterstützt,
muss verstehen, warum Israel sich verteidigt.
Und wer Israel unterstützt,
muss verstehen, warum die Ukraine nicht aufgeben darf.
Denn wer seine Moral nach Sympathie verteilt,
verliert sie vollständig.
Man kann Netanjahu kritisieren,
man kann Israels Politik hinterfragen –
aber man darf niemals vergessen,
dass Israel das ist, was die Ukraine sein will:
ein Land, das trotz aller Bedrohung existiert,
weil es sich nicht ergeben hat.

Image: ChatGPT by Anatoli Loucher
Hinweis: Unter der Rubrik „Kolumne“ haben unsere Gastkommentatoren Raum für ihre persönliche Meinung. Diese mus snicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Gsi.News übernimmt auch keine Gewähr für Richtigkeit, Korrektheit und Vollständigkeit des jeweiligen Inhaltes.













