Alle Funkentermine aus Gsiberg auf einen Blick

Der Tisner Funken ist einer der höchsten im Land. Foto: Bandi Koeck

Vorarlberg hat weniger Gemeinden als es Funken gibt, denn es sind über 130 Funken in ganz Gsiberg. Was früher einmal der klassische „Funkasunntig“, also der Funkensonntag war, das wird heute aus gutem Grund vorverlegt, nämlich auf den Vortag, den Samstag oder neuerdings auch schon auf den Freitag, damit der Kater dann nicht so schmerzhaft ist oder einfach auch genügend Öl ins Feuer respektive den Rachen geschüttet werden kann – der letzte Glühwein oder Glühmost vielleicht?

Doch was ist das eigentlich für eine Tradition, dieses „Funkenabbrennen“?

In Vorarlberg ist das Funkenbrauchtum ein bedeutendes kulturelles Ereignis, das tief in der regionalen Tradition verwurzelt ist und jedes Jahr zu einem lebendigen Höhepunkt führt. Das „Funkenfeuer“, ein großes Scheiterhaufenfeuer, wird an verschiedenen Orten im ganzen Land aufgebaut und in der Regel am ersten Wochenende im März entzündet. Dieser Brauch, der in vielen Teilen des Alpenraums gepflegt wird, hat seinen Ursprung in vorchristlicher Zeit und symbolisiert die Vertreibung des Winters und die Erweckung des Frühlings. Mit dem Funkenfest wird die Sonne „herbeigerufen“, um die dunklen und kalten Monate zu vertreiben.

Hexen und böse Geister

Das Feuer spielt dabei eine zentrale Rolle als Symbol für Reinigung, Erneuerung und das Vertreiben böser Geister. Zu diesem Brauch gehören auch die „Hexen“, die oftmals als groteske, teils humorvolle Figuren dargestellt werden. Sie sind eine Erinnerung an vergangene Zeiten, als die Menschen an übernatürliche Kräfte glaubten und Rituale zur Abwehr böser Mächte durchführten. Diese Hexen sind ein fester Bestandteil der Feierlichkeiten und sorgen mit ihren traditionellen Kostümen und ihrem schelmischen Verhalten für eine besondere Atmosphäre. Wichtig ist vielen Zünften und Besuchern, dass diese Stoffpuppen dann auch ordentlich explodieren. Werden sie nicht verbrannt, so gibt es in Folge eine „Hexenbeerdigung“ – wieder ein Grund zum Feiern und für Flüssiges.

Begleitet werden die Funkenfeste oft von einem kulinarischen Genuss: Fettige Speisen, wie „Krapfen“ und „Funkaküchle“, sind in dieser Zeit besonders beliebt. Diese Leckereien, die traditionell vor der Fastenzeit zubereitet werden, stehen symbolisch für das „Abschließen“ von festlichen, unbeschwerten Zeiten und das Auftreten des Fastenbrauchtums. So ist das Funkenfest in Vorarlberg nicht nur ein Event der Gemeinschaft und des Brauchtums, sondern auch ein Fest des Genusses und der kulturellen Identität.

Freitag, 7. 3. 2025

Samstag, 8. 3. 2025

Sonntag, 9. 3. 2025

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