Bei ihrem traditionellen Frühjahrskonzert überraschte die Polizeimusik Vorarlberg ihr Publikum auch diesmal mit einer besonderen musikalischen Leistungsschau. Das Orchester hat damit neuerlich bewiesen, wie gut Blasmusik auch in Polizeiuniform funktionieren kann und wie sehr die Beamten damit im gesellschaftlichen Bereich auch ihr Image als Sympathieträger aufzupolieren vermögen. Als Blasorchester vermochten sie dabei das mit 700 Zuhörern voll besetzte Dornbirner Kulturhaus restlos für sich zu begeistern.
Dieser musikalische Ausgleich zum fordernden Beamtenalltag ist für die derzeit stattliche Besetzung von 57 Damen und Herren Inspektoren aus vielen Teilen des Landes längst zur geliebten dienstlichen Pflichtübung geworden. Für die Dauer der Proben und Konzerte hören sie seit 2012 auf das Kommando von KontrInsp Robert Vonach, der auch auf der Bühne klare Führungskompetenz ausstrahlt und das Orchester in dieser Zeit nach seinen Vorstellungen technisch und klanglich sicher geformt hat. Die Polizeimusik verfügt heute über eine ausgesuchte Besetzung von gut ausgebildeten Solisten, strahlt im Tutti überzeugende Kraft aus und weiß auch differenziert leise zu spielen, was bei der Blasmusik gar nicht so einfach ist. Auf dieser Grundlage war es Robert Vonach im Einvernehmen mit seinen hoch motivierten Musikern möglich, ein vielfältiges und anspruchsvolles Programm aus verschiedenen Bereichen einzustudieren und mit Freude zu präsentieren.
Nach der festlichen Eröffnungsfanfare „Festmusik der Stadt Wien“ von Klassiker Richard Strauss richtete Landespolizeidirektor Dr. Hans-Peter Ludescher seine Begrüßungsworte an die Zuhörer. Danach übernahm KontrInsp Fabian Marchetti die Funktion des Moderators und führte sympathisch durch den Abend. Dabei bewies die Polizeimusik in einer direkten Gegenüberstellung der temperamentvoll modernen Ouvertüre „Fiesta Val“ von James L. Hosey mit dem berühmten Hochzeitsmarsch aus Richard Wagners Oper „Lohengrin“ viel Mut und Flexibilität. Das gelang in beiden Fällen überzeugend und auf einem anspruchsvollen musikalischen Niveau.
Zu Beginn des zweiten Konzertteils hieß es mit Ehrung und Dankesworten Abschied zu nehmen von Robert Vonach, der nach fast 30 Dienstjahren und mehr als zehn Jahren als Kapellmeister der Polizeimusik Vorarlberg nun bald seinen wohl verdienten Ruhestand antreten wird. Seine Nachfolge als Kapellmeister tritt AbtInsp Christian Tschütscher an, dessen Stellvertreter wird BezInsp Alexander Giner. Nach der emotionalen Taktstockübergabe dirigierte der designierte Polizeikapellmeister Christian Tschütscher das Stück „Charles Chaplin“ von Marcel Peeters. Der scheidende Kapellmeister Robert Vonach verabschiedete sich als Dirigent seines absoluten Lieblingsstücks, einem Thema aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber.
Zum Finale zeigte sich die Polizeimusik noch von ihrer zeitgemäß jugendlichen Seite und gab damit die Richtung für ihren Weg in die Zukunft vor. Da sang zunächst Kontrinsp Lisa Aberer, Tochter der heimischen Poplegende Rolf Aberer, die Ballade „Nothing Else Matters“ von der amerikanischen Heavy-Metal-Band „Metallica“, auf der E-Gitarre begleitet von Insp Romeo Wüstner. Mit dem Titel „Celtic Child“ von Bert Appermont holte man sich als Überraschung schließlich noch den Chor der Musikmittelschule Dornbirn Bergmannstraße auf die Bühne und vermittelte damit ein Stück Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Dieser Abend war eine Leistungsshow, mit der die Polizeimusik erneut ihre Position als eine der derzeit führenden Blaskapellen im Land eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.