10 °c
Bregenz
9 ° Di.
9 ° Mi.
8 ° Do.
8 ° Fr.
8 ° Sa.
gsi.news
kein Ergebnis
Alles anzeigen
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast
kein Ergebnis
Alles anzeigen
gsi.news
Start gsi.service gsi.event döt.gsi

Schüler erleben Erinnerungskultur hautnah

von BK
29. Januar 2025
in döt.gsi, Liechtenstein
Lesezeit: 5 mins read
A A
0
Zentral der Quader des Erinnerns. Fotos: Bandi Koeck

Zentral der Quader des Erinnerns. Fotos: Bandi Koeck

Wie kann man sich nur annähernd die Dimension von eineinhalb Millionen ermordeter jüdischer Kinder vorstellen?

Von Bandi Koeck

WERBUNG

Diese Frage stand im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag, die seit dem Jahr 2007 jeden Januar am Schulzentrum Unterland in Eschen stattfindet. In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis von Yad Vashem Liechtenstein organisierte die Arbeitsgruppe Holocaust-Gedenktag der Oberschule Eschen eine bewegende Gedenkfeier mit über 400 Schülern sowohl von der Oberschule als auch Realschule.

Um die unvorstellbare Zahl eineinhalb Millionen unschuldige Kinder begreifbarer machen zu können, machten sich einige Lehrkräfte viele Gedanken. Ein zentrales Symbol des Gedenkens war der ein Meter große Plexiglaskubus, in den alle teilnehmenden Jugendlichen ein persönliches Spielzeug – ein Kuscheltier, ein kleines Auto oder eine andere Erinnerung – legten. Jedes dieser Spielzeuge wurde mit dem Namen eines ermordeten jüdischen Kindes versehen, um eine greifbare Verbindung zur Geschichte herzustellen. Die Spielsachen verbleiben als tägliche Erinnerung an die Opfer des Holocausts im Kubus. Begleitet wurde dieser Moment von der sanften Beleuchtung hunderter LED-Teelichter. Jeder Anwesende hielt ein Lichtlein in Händen und erhellte damit die abgedunkelte Aula. Es wurde gemeinsam eine ergreifende Atmosphäre geschaffen.

Ein besonderer musikalischer Moment

Für eine Überraschung sorgte der österreichische Künstler Manfred Bockelmann, der jüngere Bruder des legendären Musikers Udo Jürgens. Der 81-Jährige setzte sich spontan ans Klavier – ein Moment, der für alle Anwesenden unvergesslich blieb. Es war das erste Mal, dass Bockelmann eine Gedenkveranstaltung musikalisch begleitete.

Zeichnen gegen das Vergessen

Bockelmann kam bereits einen Tag zuvor nach Eschen und brachte seine Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ mit. Seine großformatigen Porträts von im Holocaust ermordeten Kindern und Jugendlichen, sind international bekannt. Mit Kohle malte er jüdische Kinder, Sinti und Roma sowie Opfer der NS-Euthanasie, die aufgrund von Trisomie 21 oder anderen Behinderungen ermordet wurden – in Konzentrationslagern oder in Anstalten. „Das was ich mache, ist nicht mehr als eine Träne im Ozean“, betonte Bockelmann mit Nachdruck. Unter den Porträts stehen die Namen und das Alter – vom Säugling über zweijährige Kleinkinder bis Jugendliche werden die Zeugnisse des Schreckens der Gräueltaten der Nazis und ihren Kollaborateuren ins Bewusstsein der Betrachter gerufen.

Der Künstler berichtete sehr einfühlsam über seine Arbeit und stellte eindrückliche Fragen: „Wie kann man sich vorstellen, dass Kinder in enge Viehwaggons gepfercht wurden, ohne Wasser, ohne Möglichkeit, sich zu setzen und tage- oder wochenlang quer durch Europa bis Auschwitz oder zu anderen Vernichtungslagern gebracht wurden?“ Besonders schockierend sei, dass die Nazis Kinder mit falschen Versprechungen in die Transporte lockten: „Sie sagten ihnen, dass sie zu ihren Eltern gebracht würden – doch stattdessen schickte man sie in die Gaskammern.“

Bockelmann hob hervor, dass seine Arbeit eine Herzensangelegenheit ist: „Ich verdiene mit meiner Kunst über den Holocaust kein Geld. Das könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.“ Sein Ziel sei es, junge Menschen zum Nachdenken zu bringen: „Wenn ihr Wahlplakate seht, auf denen Menschen diskriminiert werden, dann müsst ihr etwas unternehmen!“

Ein Projekt mit Tiefgang

Für die Jugendlichen der Schulen war die Begegnung mit Bockelmann und den Kinderporträts eine einmalige Erfahrung. „Es gibt nur eine Rasse – die Menschheit. Wir sind alle gleich.“ Diese Botschaft Bockelmanns blieb vielen besonders im Gedächtnis. Die Idee, sich aktiv an der Ausstellung zu beteiligen, wurde sehr positiv aufgenommen: Aus allen Klassen und Stufen beider Schulen durften Schüler bei der Einführung und beim Aufbau mitwirken.

Das Schulzentrum Unterland hat mit dieser Gedenkstunde eine bedeutende Plattform geschaffen, um Erinnerungskultur hautnah erlebbar zu machen. „Nie wieder ist jetzt!“ – das war die eindringliche Botschaft des Tages. Schüler, Lehrer und Gäste verliessen die Veranstaltung mit vielen Gedanken und dem klaren Bewusstsein, dass Erinnerung nicht nur Vergangenheitsbewältigung ist, sondern eine Verpflichtung für die Zukunft.

Die Ausstellung kann noch bis zum 14. Februar in der Aula des SZU in Eschen besucht werden. Am Samstag, 8. Februar findet eine öffentliche Führung statt. Weitere Informationen auf www.erinnern.li.

Mit dieser Veranstaltung wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt – für das Erinnern, gegen das Vergessen und den Unschuldigsten, den Kindern, ein würdiges Gedenken zu geben!

v.l.n.r. SL OSE John Zimmermann, YVFL-Präsident Benjamin Koeck, Verena Leija, Künstler Manfred Bockelmann, SL RSE Pascal Pellet und Arno Brändle.

INFOBOX: Manfred Bockelmann und sein Projekt „Zeichnen gegen das Vergessen“

  • Geboren 1943 in Österreich, als die Gräueltaten der Nazis ihren Höhepunkt erreichten
  • Seit vielen Jahren künstlerische Aufarbeitung des Holocausts
  • 140 x 100 cm große Kohleporträts von ermordeten Kindern
  • Die in Eschen ausgestellten Bilder wurden bereits im deutschen Bundestag ausgestellt
  • Über 150 Porträts entstanden – doch er zählt sie nicht: „Das haben die Nazis gemacht.“
  • Sein Ziel: Junge Menschen aufklären, gegen Rassismus und Diskriminierung aktiv werden
Tags: BerlinBildungEschenGeschichteHolocaustJugendlicheLiechtensteinShoahWien
teilenTweetteilensendensendenteilen
WERBUNG

weitere interessante Artikel

Botschafter Frank Büchel hat am 16. September 2025 in Rio de Janeiro für Liechtenstein das Freihandelsabkommen zwischen den Mitgliedstaaten der EFTA und des Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) unterzeichnet. COPYRIGHT LUCIANA SPOSITO PHOTO
Liechtenstein

Liechtenstein unterzeichnet Freihandelsabkommen mit Mercosur-Staaten

17. September 2025
egierungschefin-Stellvertreterin Sabine Monauni nimmt zusammen mit dreizehn weiteren Vertreterinnen und Vertretern von kleinen und mittelgrossen Ländern am 16. September 2025 an der virtuellen Lancierung der
Liechtenstein

Liechtenstein beteiligt sich an Koalition zur Stärkung des internationalen Handelssystems

17. September 2025
Foto: Landespolizei
Liechtenstein

Von Dumper eingeklemmt: Tödlicher Verkehrsunfall in Triesenberg

16. September 2025
Anton Aschbacher (GF Klimaberg), Klaus Tschaitschmann (ORF Radio Kärnten) und Wolfgang Hinteregger (Klimaberg-Pionier und Hinteregger Hotels) 
Copyright: Roland Holitzky
döt.gsi

Das war das 1. Klimaberg Genussfest „feinheimisch“

16. September 2025
nächster Artikel
Foto: LPD

Polizeiinspektion Lustenau unter neuer Leitung

Heute beliebt

  • Dr. Albert Wittwer

    Alberts Notion: Werbeverbot auf sozialen Medien!

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Von Dumper eingeklemmt: Tödlicher Verkehrsunfall in Triesenberg

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Fußball – der ANDERE Blick! SCR Altach : LASK 1 : 0

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • 125 Jahre VCV – eine Vorarlberger Innovation

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
  • Trump als Marke: Was Unternehmen von seiner Selbstinszenierung lernen können

    0 shares
    teilen 0 Tweet 0
WERBUNG

Kommentare

Dr. Albert Wittwer

Alberts Notion: Werbeverbot auf sozialen Medien!

von ANDA
17. September 2025
0

Foto: Albert Wittwer

Alberts Notion: Der Frosch im Gartenteich

von ANDA
16. August 2025
0

Gerd Ender in Altach. Foto: Privat

Fußball – der ANDERE Blick: SCR Altach:SV Ried 1:0

von GEEN
11. August 2025
0

Wunderschöne Schesaplana. Foto: Albert Wittwer

Alberts Notion: Große Schwester oder Big Brother?

von ANDA
9. August 2025
0

Eventkalender

Zukünftige Veranstaltungen
Kompetenz-Workshop „Stark in deine Zukunft“
Kompetenz-Workshop „Stark in deine Zukunft“

gsi.news unterstützen

mit einem Einkauf über einen unserer
Partner-Links:
ebay
amazon.de
Facebook Twitter Instagram Youtube LinkedIn
  • Datenschutz
  • Impressum

© 2022 GSI.NEWS GMBH & KOECKTAIL MEDIA

kein Ergebnis
Alles anzeigen
  • Vorarlberg
  • LIECHTENSTEIN
  • Welt
  • Politik
  • WIRTSCHAFT/RECHT
  • Kultur
  • Sport
  • Gsiberger
  • gsi.verein
  • gsi.service
    • Eventkalender
    • gsi.event
    • gsi.job
    • gsi.reisen
    • gsi.spiele
    • gsi.trends
    • gsi.wohnen
  • Meinung
    • gsi.kolumne
  • gsi.podcast

© 2022 GSI.NEWS GMBH & KOECKTAIL MEDIA

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In

Add New Playlist