Mandalorian Staffel 2

Die zweite (?) Staffel des Mandalorianers

Von Thomas Bertram

Über die ersten vier Folgen habe ich mich inhaltlich ja durchaus kritisch geäußert, mir hat das Ideenrecycling einfach nicht gefallen. Die Folgen 5-8, besser: 13-16 dagegen werfen ein anderes Bild auf die Serie.

Deshalb jetzt noch einmal ganz von vorn: in den ersten 3 Folgen (1-3 von Staffel 1!) geht es darum, dass der Mandalorianer eine Art von Mini-Joda / Baby-Joda finden und ausliefern soll. Doch nach Erledigung dieses Auftrages kommen ihm Gewissenbisse und er befreit den Kleinen wieder. Danach sind sie 5 Folgen lang auf der Flucht, Mando erledigt Aufträge und sucht einen sicheren Platz für den Kleinen. Zum Ende erhält Mando den Auftrag, den Kleinen auf seine Welt zu bringen. Und das versucht Mando in den Folgen 9-16. Anfangs (Folgen 9-12) sucht er weitere Mandalorianer, weil die angeblich wissen, wo der Kleine herkommt.

Dieser Erzählstrang endet in der Folge 12. Die neue Spur heißt: Finde einen der letzten Jedis, bei denen ist er zu Hause. Und Mando findet in Folge 13 eine Jedi, die aus den Klonkriegen hinlänglich bekannte Ahsoka Tano, die ehemals jugendlich draufgängerische Schülerin von Luke. Sie findet den Namen des Kleinen heraus, er heißt Grogu. Leider akzeptiert er sie nicht als neue Führungsperson. Doch sie weiß Rat: Mando muss ihn zu den Ruinen einem ehemaligen Jeditempel bringen, dort kann er sich ggfs. mit anderen Jedis in Verbindung setzen.

Bei dieser Aktion aber wird er vom „Oberschurken“ aus Staffel 1 entführt. Mando sucht Rat und Hilfe bei alten und neuen Mitstreitern und in der Schlussfolge dann kommt es zum mehrfachen Showdown im Schiff von Moff Gideon, dem „Oberschurken“. Diese Folge rundet die Geschichte um Grogu (erst mal?) ab, lässt aber lose Enden für Mando und seine zukünftige Rolle zurück.

Kritik: Sehr positiv: dieser Ideenklau wird nicht weiter fortgeführt und wenn man sich jetzt im Nachhinein alle 16 Folgen anschaut, dann sind es gar nicht zwei Staffeln, sondern es ist eine lange Staffel. Damit entfällt auch meine Kritik, dass so viele Orte und Personen aus Staffel 1 in Staffel 2 wieder vorkommen, sie gehören halt zusammen. So gesehen darf auch eine Ahsoka Tano gerne auftauchen, schade, dass sie nur eine Folge hatte. Rosario Dawson wurde hervorragend für diese Rolle hergerichtet.

Der gewollte ständige Wechsel der Regie hat keinen negativen Einfluss auf die Erzählung, Jon Favreau hat hier als Ideengeber, Drehbuchschreiber und Mitproduzent einen sehr guten Job gemacht. Und über den Abspann und seine tollen Zeichnungen habe ich schon geschrieben.

Technisch ist alles perfekt umgesetzt, das ist schon annähernd Kino-Qualität. Es werden keine Greenscreens mehr eingesetzt, wie noch in den alten StarWars-Trilogien. Das neue Zauberwort heißt LCD-Videowände. Hier wird die Umgebung bereits dargestellt. Die Schauspieler wissen immer, wo sie sind! Das ist ein Meilenstein im Filmgeschäft, nachdem CGI in Verbindung mit dem Split-Screen und dem Greenscreen zunächst eine ungeahnte Fülle von Tricks in die Filme einbauen konnten. Mit dieser Technik wird es noch realistischer.

Ein kleiner Wermutstropfen, nein zwei bleiben: Plötzlich nimmt Mando doch seinen Helm ab -das ist eine Todsünde!- und wir sehen das Gesicht des Schauspielers Pedro Pascal – ehrlich gesagt: eine Enttäuschung. Und dann sind die Dunkelkrieger eindeutig nicht konsequent durchdacht. Da ich auf Spoiler verzichte, halte ich mich hier mit Belegen zurück. Seht einfach selbst.

Und das ist das Fazit: ES LOHNT SICH!

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