Wexelstube: Kunst- und Kulturraum für Begeisterung

Seit 2015 gibt es in der Montfortstadt Feldkirch einen Verein, der von zwei engagierten Damen mit viel Herzblut geführt und gerne als Co-Working-Space genutzt wird.

Von Bandi Romeo Koeck

Gsi.News: Wie kam es zur Vereinsgründung und was sind die Inhalte?

Brigitte Soraperra: Der Verein wurde gegründet, weil wir dieses sehr besondere, damals leer stehende  Geschäftslokal samt Atelierraum am Mühletorplatz und seinen wunderbaren Vermieter Markus Kevenhörster entdeckt haben. Wir hatten Lust, diese Räume für uns zu nutzen, aber auch öffentlich zugänglich zu machen. So kam die Idee, den großen Schauraum zur Straße hin als kreativen Experimentierraum zur Verfügung zu stellen, den auch andere nutzen können. Es braucht Räume, in denen es nicht perfekt zugehen muss, wo man mal eine Geschäftsidee, eine Kunstausstellung, eine Veranstaltung ausprobieren kann, ohne dass dies gleich mit großen Verlusten oder Einbußen oder bürokratischen Auflagen verbunden ist. Diesen Raum für Begeisterung wollten wir ermöglichen, und das begeistert auch uns selber.

Gsi.News: Wie oft treffen sich die Mitglieder und was wird dann unternommen?

Soraperra: Die Wexelstube hat sich mittlerweile auch zu einem Co-Working-Space entwickelt, der im Moment von zwei Grafikern, einer Textilkünstlerin und einer Kulturarbeiterin genutzt wird. Sporadisch – zu nicht Corona Zeiten – finden aber Ausstellungen, thematische Gesprächsrunden, Arbeitstreffen von Externen oder auch Yoga- und Achtsamkeitsgruppen statt. Es gibt immer wieder verschiedenste Anfragen, wenn jemand einen besonderen, inspirierenden Raum außerhalb der eigenen vier Wände braucht. 

Gsi.News: Auf welche Höhepunkte der vergangenen Jahre könnt ihr zurückblicken? 

Soraperra: Den alljährlichen Höhepunkt bildete seit Anfang an unsere Netzwerk-Partnerschaft mit der POTENTIALe Messe. In diesem Rahmen haben wir stets spannende Ausstellungsprojekte realisiert, bei denen wir besondere Potentiale präsentiert haben. So kam beispielsweise die allererste Ausstellung der bildnerischen Arbeiten von Gabriele Bösch 2017 zustande, die bis dahin nur als Schriftstellerin in Erscheinung getreten ist. Sie war nun übrigens gerade wieder mit neuen Arbeiten zu Gast. Wir haben aber auch Großformatiges von Gernot Bösch gezeigt oder den jungen Bildhauer Victor Mangeng. Auch der Wanderkiosk war bei uns eine Zeit lang beheimatet. Und mit Freude erinnern wir uns daran, als wir 2019 als Wahllokal für die Pass-Egal Wahl gedient haben oder die bizarren Fabeltiere der wunderbaren Künstler von ARTquer bei uns „gewohnt“ haben.

Gsi.News: Wie kann man in eurem Verein Mitglied werden? Wie steht es um Nachwuchs? 

Soraperra: Wir haben keine permanente Mitgliederstruktur, man ist nur temporär Mitglied während der Zeit der Bespielung bzw. Nutzung unserer Räume.

Gsi.News: Welche Ziele verfolgt ihr für die nahe Zukunft? Habt ihr Wünsche an die (regionale) Politik?

Soraperra: Wir haben uns bisher immer selber finanziert und sehr viel privates Geld in den Verein gesteckt. Dies auch, weil wir zunächst einfach selber experimentieren wollten und schauen, ob unser Konzept aufgeht. Es wäre nun schön, wenn wir auch ein wenig Unterstützung von der öffentlichen Hand bekommen könnten.

Gsi.News: Herzlichen Dank für das anregende Gespräch und alles Gute und viele kreaktive Ideen weiterhin!

Fakten über den Verein:

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