Heimatkundeverein Altenstadt sucht nach Zeitzeugen

ca. 1940, Markt

Vor fast genau 27 Jahren wurde der Heimatkundeverein Altenstadt gegründet. Obmann Werner Schatzmann erzählte uns wichtige Einzelheiten und wie es zur neuesten Publikation kam.

Von Bandi Koeck

Gsi.News: Wie kam es zur Gründung des Heimatkundevereins Altenstadt?

Werner Schatzmann: 1928 gab Franz A. Schatzmann sein Buch „Heimatkunde der Altgemeinde Altenstadt“ heraus. Seither hat sich viel getan. Besonders die Ausgrabungen 1954/55 und 1957 der spätbronzezeitlichen Fundstelle aus der Melaunerkultur in der „Grütze“ (Brandopferplatz) weckte das Interesse an der Geschichte des Dorfes. Andreas Berchtold, Josef Herburger und Albert Ess versuchten, Personen zu finden, um die Geschichte und Entwicklung des Dorfes festzuhalten und darzustellen. Ein Problem war die Finanzierung. Von Seiten der Stadt Feldkirch bestand kein Interesse an einer Finanzierung – bei sieben Kirchtürmen. Auch die Herausgabe in der Schriftenreihe der Rhetikus-Gesellschaft wurde geprüft, es bestanden aber Bedenken wegen beschränkter Möglichkeiten hinsichtlich Format, Umfang und Ausstattung. Als Ausweg bot sich die Gründung eines eigenen unpolitischen Vereines an. Dadurch gab es auch die Möglichkeit, öffentliche Mittel und Sponsorenbeiträge in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus konnte weiterhin ortsbezogene Heimatkunde betrieben und verbreitet werden. So kam es dann am 9. Dezember 1993 zur Gründungsversammlung des Heimatkundevereins.

Gsi.News: Was sind eure allgemeinen Ziele und welche habt ihr euch für das gerade begonnene Jahr gesteckt?

Schatzmann: Ziele des Vereins:sind die Herausgabe und Verbreitung von heimatkundlichem Schrifttum, Vorträge, Exkursionen, Wanderungen. Für 2021 möchten wir Exkursionen nachholen, die wir im letzten Jahr absagen mussten, z.B. Silbertal und Kristberg, St. Corneli und Tostner Burg. Fahrten mit Bus sind zurzeit unsicher. Weiters wollen wir Altenstadt den neu Zugezogenen näherbringen, z.B. wieder eine Führung durch Altenstadt anbieten.

Gsi.News: Was motiviert dich an der ehrenamtlichen Tätigkeit im Verein?

Schatzmann: Heimatkunde interessiert mich – es war schon das Thema meiner Hausarbeit für das Lehramt. Dazu habe ich auch eine große Fotosammlung meines Vaters. Ich lebe nicht in der Vergangenheit, aber ich möchte manches von früher festhalten, so lange noch Zeitzeugen leben. Außerdem findet man mache „Schätze“ – alte Fotos oder Dokumente – wenn man mit Personen ins Gespräch kommt. Allgemeine Aufrufe, alte Fotos oder Dokumente zur Verfügung zu stellen, haben leider nur wenig Erfolg. Wir suchen auch Bilder mit Personen – beim Arbeiten, bei Feiern, Klassenfotos (wenn möglich mit Namen) et cetera.

Gsi.News: Wie denkst du, können mehr Menschen für Ehrenamt begeistert werden?

Schatzmann: Durch interessante Exkursionen und Schriften. Je mehr man sich mit Heimatkunde beschäftigt – dazu gehören nicht nur geschichtliche Themen – umso interessanter wird es, dann kann man sich auch mehr für ein Amt begeistern. Es gibt viele, die mithelfen (z.B. verteilen von Aussendungen, kleinere Arbeiten,…)Interessierte für eine Funktion zu finden, ist meiner Meinung allerdings schwieriger. Von selber meldet sich kaum jemand, die Leute wollen darauf angesprochen werden.

Gsi.News: Welche Themen möchtet ihr insbesondere für Altenstadt in nächster Zeit noch aufarbeiten und genauer unter die Lupe nehmen?

Schatzmann: Zum einen Gespräche mit Zeitzeugen aufzeichnen, zum anderen einen neuen Bildband publizieren. Es gibt noch verschiedene Themen, über die ich noch nicht allzuviel sagen möchte.

Gsi.News: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude an dieser wichtigen Tätigkeit.

Zur Person

Über den Verein:

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