Von Oliver König
Immer mehr Menschen suchen nach Alternativen zur herkömmlichen Zigarette, da der Rauch und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken ein großes Problem darstellen. Dabei gibt es heute mehr Möglichkeiten denn je – von Nikotinersatzprodukten hin zu E-Zigaretten und dem immer beliebter werdenden Snus.
Rauchen aufhören mit Snus? Oder es als eine rauchfreie Alternative zur Zigarette nutzen? Die Trends sprechen für sich. Aber was genau ist Snus, wo kommt es her und gibt es Nebenwirkungen, die man kennen sollte? Das beleuchtet dieser Artikel!
Was ist Snus und wo kommt es her?
Bei Snus handelt es sich um ein Tabakerzeugnis, das seinen Ursprung in Skandinavien, genau genommen in Schweden hat. Dieses gibt es bereits seit 1822, in dieser Zeit entstand die älteste Snus Sorte „Ljunglöfs Ettan“. Die eigentliche Geschichte lässt sich aber bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, als der Kau- und Oraltabak erfunden wurde.
Anders als Kautabak, befindet sich Snus in kleinen abgepackten Beuteln, welche zwischen die Oberlippe und das Zahnfleisch gelegt werden. Hier entfaltet sich die Wirkung und das Nikotin wird direkt über die Mundschleimhaut absorbiert – ohne den gefährlichen Chemikaliencocktail (Teer, Kohlenmonoxid), der beim Rauchen von Zigaretten entsteht.
Bei den Inhaltsstoffen handelt es sich um gemahlenen Tabak, der mit Salz, Wasser und Aromastoffen vermischt wird. Es gibt bei den modernen Snus-Varianten mittlerweile aber unterschiedliche Inhaltsstoffe und sogar tabakfreie Nikotinbeutel. Die Aromastoffe sorgen dafür, dass es unzählige Varianten und Geschmacksrichtungen gibt und auch die Stärke des Nikotins kann je nach Sorte variieren.
Eishockey und Snus – wie hängt das zusammen?
Eishockey und Snus – für viele Menschen eine ungewöhnliche Kombination. Denn selten sieht man rauchende Sportler. Aber Snusen? Tun Sportler dies? Studien und Urinproben von Spielern legen nahe, dass mindestens die Hälfte von ihnen regelmäßig zum Snus greift. Nicht umsonst wird Snus unter der Hand oft auch als Aufputschmittel für Eishockeyspieler bezeichnet.
Es wird von den Spielern als Stimulans genutzt, um ihre Konzentration und Ausdauer zu verbessern. Denn das enthaltene Nikotin macht wacher, erhöht die Aufmerksamkeit und regt den Kreislauf an. Nicht verwunderlich also, dass die Welt-Antidoping-Agentur schon seit einigen Jahren mit dem Gedanken spielt, Snus als Substanz auf die Dopingliste zu setzen.
Dennoch bleibt die Verbindung zwischen Eishockey und Snus bisher bestehen und wird oft als Teil der Kultur des Sports angesehen. Viele Spieler schwören auf den Kick, den ihnen das Nikotin gibt und nutzen es als Teil ihrer Vorbereitung. Eine Zigarette kommt hingegen nicht infrage, denn diese schränkt die Lungenfunktion ein und kann somit die sportliche Leistung beeinträchtigen.
Welche Chancen und Risiken birgt der Konsum von Snus?
Der Konsum von Snus birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Die Chancen liegen darin, dass Snus ein guter Ersatz für Zigaretten sein kann und viele Menschen beim Versuch unterstützt, mit dem Rauchen aufzuhören. Dadurch, dass es in unterschiedlichen Stärken erhältlich ist, kann man Schrittweise die Nikotinmenge reduzieren. Man entgeht körperlichen Entzugserscheinungen und kommt leichter von der Zigarette los.
Hinzu kommt, dass die Verwendung besonders diskret ist und kein störender Rauch entsteht. Es ist zudem weniger schädlich als Zigaretten, da es kein Teer enthält, das sich in der Lunge absetzen kann. Das bedeutet jedoch nicht, dass Snus keine Risiken birgt!
Der Konsum von Snus kann erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen, darunter ein erhöhtes Risiko, an bestimmten Krebsarten wie Mundhöhlen- oder Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Darüber hinaus kann der Konsum die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen und Herzinfarkten erhöhen, da der Blutdruck steigt. Anwender sollten auch nicht vergessen, dass enthaltenes Nikotin, wie bei der Zigarette auch, eine starke Abhängigkeit mit sich bringen kann.
Fazit – Snus kann vielfältig eingesetzt werden
Snus ist eine interessante Alternative zur Zigarette und kann in vielen verschiedenen Situationen angewendet werden. Es kann bei der Rauchentwöhnung helfen oder zum Einsatz kommen, wenn Zigarettenrauch vermieden werden soll.
Obwohl es mittlerweile in vielen Ländern legal erhältlich ist, sollte man immer bedenken, dass es auch gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Es bietet also sowohl Chancen, als auch Risiken.