Von Oliver König
Im gesamten Jahr 2021 erwirtschaftete Österreich ein Bruttoinlandsprodukt von 480,4 Milliarden US-Dollar – Rekord! Einen großen Teil, zum immer weiter steigenden BIP, tragen die großen Unternehmen des Landes bei. Prognosen zufolge ist die Wirtschaftsleistung Österreichs im vergangenen Jahr noch einmal um ungefähr 4,7 Prozent gewachsen, mit einer ausführlichen Veröffentlichung der BIP-Statistik für das Jahr 2022 können wir in den kommenden Wochen rechnen.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Big Player unserer Alpenrepublik und damit die tragenden Säulen der gesamten Wirtschaft und zukünftiger Finanzierung des Staates.
Da noch nicht alle Jahresabschlüsse des Jahres 2022 veröffentlicht wurden, beziehen wir uns bei allen Angaben auf das Jahr 2021.
Die OMV AG – Einsam an der Spitze
Mit einem Gesamtumsatz über 35,56 Milliarden Euro ist OMV das mit weitem Abstand umsatzstärkste Unternehmen Österreichs. Beheimatet in der Öl-, Gas- und Recyclingbranche ist OMV seit vielen Jahren Österreichs Nummer 1 in dieser Statistik. Die heutige Aktiengesellschaft wurde im Jahr 1956 gegründet und bezieht seither Energien aus aller Welt. Im Laufe der Jahre wurden im Unternehmen viele clevere Entscheidungen getroffen, sodass man heute nahezu über eine Monopolstellung verfügt.
Die jahrelange Partnerschaft mit Russland beendete OMV im März 2022, mittlerweile bezieht man Gas aus dem Mittleren Osten sowie Teilen Asiens.
Weltweit beschäftigt das in Wien ansässige Unternehmen rund 22.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen veröffentlichte OMV vor wenigen Tagen die Konzernbilanz. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise konnte man einen massiven Gewinnanstieg verbuchen. Im vergangenen Jahr verdiente der Konzern nach Abzug von Steuern insgesamt 5,175 Milliarden Euro. Damit fiel der Nettogewinn unglaubliche 85 Prozent höher als im Vorjahr aus.
2023 wird die OMV eine Dividende von 2,80 Euro pro Aktie und zusätzlich eine Sonderdividende von 2,25 Euro auszahlen.
Porsche Holding – Luxuswagen aus Österreich
Porsche Holding aus Salzburg ist das europaweit größte Handelsunternehmen der Automobilbranche. Mit Niederlassungen in insgesamt 29 Ländern operiert Porsche Holding auf der gesamten Welt.
Gegründet wurde das Unternehmen durch die Geschwister Ferry Porsche und Louise Piech im Jahr 1947. Vater der beiden ist kein geringerer als der legendäre Ferdinand Porsche. Papa Ferdinand gründete im Jahr 1930 das deutsche Unternehmen Porsche in Stuttgart und gilt bis heute als einer der größten Pioniere der Automobilgeschichte.
Heutzutage ist Porsche Holding, genau wie Porsche aus Stuttgart ein Teil des Volkswagen-Konzerns.
Mit einem Nettoumsatz von 24,24 Milliarden Euro und weltweit ungefähr 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, gilt Porsche Holding als das zweitgrößte Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich.
Novomatic AG – Weltweit vertreten
Die Novomatic AG weist mit einem Umsatz von knapp 2 Milliarden Euro zwar nicht das Volumen der beiden vorher genannten Unternehmen auf, aufgrund der Wachstumszahlen sollte Novomatic trotzdem nicht unerwähnt bleiben. So steigerte das in Gumpoldskirchen ansässige Unternehmen seinen Umsatz im zweiten Halbjahr 2022 um 109,6 % auf 1,319 Milliarden Euro. Insgesamt beschäftigt der im iGaming beheimatete Konzern aktuell 21.200 Mitarbeiter in rund 50 verschiedenen Ländern. Novomatic startete sein Geschäft im Jahr 1980, damals noch mit klassischen Spielautomaten. Heute wird ein großer Teil des Umsatzes online generiert.
Wie groß die iGaming-Industrie mittlerweile geworden ist, sehen wir auf Webseiten wie spielhallen.com. Hier werden verschiedene Online-Casinos, Zahlungsmethoden oder Boni miteinander verglichen, um auf dem inzwischen riesigen Markt die Übersicht zu behalten und Interessierte zu informieren. Die große Auswahl der Anbieter wird Laien sicherlich überraschen. Seriöse Akteure wie Novomatic genießen einen hervorragenden Ruf in der Branche und sorgen mit ihrer Expertise für stetigen Fortschritt und Wandel. Der gesamte DACH-Raum hat in der jüngeren Vergangenheit den Markt für Online Gambling komplett reguliert, auch aus diesem Grund sind Vergleichswebseiten sinnvoll.
Neben klassischen Echtgeld-Casinos ist es für die Online-Spieler ebenso möglich, in Casinos zu spielen, in denen ausschließlich Ein- und Auszahlungen mit Kryptowährungen angeboten werden.
Strabag – Bauunternehmer seit 1866
Die Strabag AG ist das am längsten tätige Unternehmen in unserer Aufzählung. Gestartet in der Eisenbahnindustrie stellte sich Strabag im Laufe der Jahre immer breiter auf. Heute ist man unter anderem im Brückenbau, im Wohnbau und im Kanalbau vertreten. In nahezu jeder Baubranche ist Strabag führend und zählt mit einem Umsatz von 15,3 Milliarden Euro nach der OMV AG und der Porsche Holding GmbH zu den Umsatzstärksten Unternehmen des Landes. Insgesamt erwirtschaftete die Baubranche knapp 50 Milliarden Euro, eine Kennzahl, welche die Größe von Strabag noch einmal unterstreicht.
Neben der Umsatzstärke ist auch die Anzahl an Mitarbeitern beeindruckend, weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 73.000 Angestellte. Mehr als 11.000 davon allein am Unternehmenshauptsitz in Wien. Die deutsche Hauptverwaltung hat ihren Sitz in Köln-Deutz. In den vergangenen Jahren war die Strabag AG unter anderem am Bau der Kopenhagener U-Bahn, dem Niagara Hydro-Tunnel in Kanada und zahlreichen Flughafen Bauprojekten beteiligt.
Im März 2023 wird das Vorzeigeprojekt, das Hochhaus Taborama im 2. Bezirk, fertiggestellt. Die Strabag AG zahlt eine Dividende von 2 Euro pro Aktie.
In Zukunft visiert man immer mehr Großprojekte im Nahen Osten und in Nordamerika an.
Unternehmen der Lebensmittelbranche
Die beiden größten Konzerne Rewe International AG mit Sitz in Billa und die Spar Österreich Gruppe aus Salzburg legten mit jeweils ungefähr 16 Milliarden Euro Umsatz ein Rekordjahr hin. Beide Unternehmen beschäftigten rund 90.000 Mitarbeiter in 3500 Spar und knapp 4000 Rewe Filialen.
Filialen des Rewe-Konzerns sind in Österreich unter dem Namen „Billa“ bekannt, anders als beispielsweise in Deutschland. Der Rewe Konzern entschloss sich im Jahr 1996 die österreichische Supermarktkette Billa zu übernehmen und unter dem bekannten Logo und Namen weiterzuführen.
Neben den beiden größten Märkten werden Aldi und Lidl in Österreich am häufigsten besucht.
Industrieboom in Österreich
Österreich entwickelt sich immer mehr zu einer echten Industrienation. Die 250 größten Industrieunternehmen des Landes erzielten im vergangenen Jahr eine Umsatzsteigerung über 25 %. Einen derart hohen Anstieg gab es in der Industriebranche in den vergangenen Jahren nicht ansatzweise. Da die Geschäftszahlen von OMV mit in die Statistik einbezogen werden, ist der Anstieg erklärbar. Auch bei der Mitarbeiterzahl brach man einen Rekord, so beschäftigten die 250 größten Arbeitgeber der Branche im Jahr 2021 weltweit ungefähr 820.000 Mitarbeiter. 2020 waren es noch knapp 750.000 Mitarbeiter.
Hinter der OMV-Aktiengesellschaft sind die voestalpine AG aus Linz sowie die Aktiengesellschaften Borealis und Mondi aus Wien die größten Industrieunternehmen in ganz Österreich.
Weitere bedeutende Unternehmen
Neben den erwähnten Unternehmen tragen noch einige mehr zum gesteigerten Bruttoinlandsprodukt bei. Um diese nicht unerwähnt zu lassen, haben wir zum Abschluss eine Info-Tabelle vorbereitet.
Unternehmen | Umsatz in Mio. Euro | Mitarbeiter | Branche |
Voestalpine AG | 14.900,00 | 50.300 | Technologie |
Borealis AG | 10.153,00 | 6.934 | Kunststoff |
Red Bull GmbH | 7.815,60 | 13.610 | Lebensmittel |
Mondi Group | 7.723,00 | 24.400 | Verpackung und Papier |
Benteler Int. AG | 7.285,00 | 23.319 | Auto |
BMW Group Austria | 6.566,00 | 5.117 | Auto |
Andritz AG | 6.463,00 | 26.832 | Maschinenbau |