Von Oliver König
Nicht umsonst gilt er als bester Freund des Menschen. Ein Hund kann eine große Bereicherung für das Leben sein. Doch muss die Aufnahme eines jeden Vierbeiners gut überlegt sein. Stimmen von Tierfreunden werden immer lauter: ein Hund wird nicht angeschafft oder gekauft – er wird adoptiert oder feierlich in die Familie aufgenommen. Einen Hund aufzunehmen, erfordert die Erfüllung einiger Pflichten und Verantwortungen. Bevor Sie nun die Tierheime und Auffangstationen nach einem neuen Fellfreund durchsuchen, gibt es einiges, dass Ihnen vorher bewusst sein sollte.
Haben Sie Zeit!
Ein Hund möchte gerne seine Zeit mit Ihnen verbringen – am liebsten den ganzen Tag. Wenn Sie also den Großteil des Tages in der Arbeit verbringen und Überstunden die Regel sind, sollten Sie es sich noch einmal überlegen, ob ein Hund in Ihr Leben passt. Viele Hunde finden sich schnell in Tierheimen wieder, weil der zeitliche Aspekt zu sehr unterschätzt wurde. Ihr neuer Freund möchte mit Ihnen lange Spaziergänge, am Besten mehrmals täglich, genießen oder abends mit Ihnen zusammen bei Musik oder Fernsehen entspannen. Er möchte ein Teil von Ihrem Alltag sein.
Dies bedeutet auch, dass er Teil der Urlaubsplanung ist. Entweder muss der Hund mit eingeplant oder eine andere Art der Betreuung organisiert werden. Ganz egal, ob Sie nur für wenige Stunden oder für mehrere Tage weg sind, seien Sie sich sicher, dass Ihr kleiner Freund, Sie vermissen wird.
Beachten Sie die Kosten!
Einem Hund alles zu geben was er braucht, kann je nach Rasse und Größe des Tieres ganz schön ins Geld gehen. Demnach sollten die Haltungskosten für einen Hund gut überdacht sein. Das beginnt bereits bei den Adoptionskosten. Von seriösen Vermittlern und Züchtern wird grundsätzlich eine meist nicht günstige Schutzgebühr, die bei Adoption fällig wird, verlangt. Futter, unter Umständen sogar Spezialfutter, Haustierhaftpflicht- und -krankenversicherung, Steuern, Pflegemittel, Zubehör, Tierarztrechnungen – die Liste der Kosten für einen Hund ist lang. Wenn Sie sich für einen besonderen Hund, mit eventuellen physischen oder psychischen Problemen entscheiden, müssen Sie viel mehr Geld einberechnen als bei einem kerngesunden Welpen.
Seien Sie rechtlich auf der richtigen Seite!
Auch rechtlich gibt es einige Dinge zu beachten, wenn Sie einen Hund adoptieren möchten. Sie müssen gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen, besonders wenn Sie bestimmte Rassehunde halten möchten. Dafür benötigen Sie nämlich auch einen Sachkundenachweis für Hundehalter. Aber auch, wenn Sie keinen Listenhund aufnehmen, ist der Theoriekurs, der von Tierärzten geleitet wird, empfehlenswert. Diese werden beispielsweise regelmäßig an der VHS-Götzis in Vorarlberg angeboten.
Besonders wichtig jedoch ist die Kennzeichnung und Registrierung Ihres neuen Lieblings. Nach §24a Tierschutzgesetz sind Sie verpflichtet, Ihrem Hund bei einem Tierarzt mit einem Mikrochip zu kennzeichnen und zu registrieren. Auf diesem werden Daten vom Hund und Hundehalter gespeichert, sodass ein verlorener Hund schneller wieder nach Hause finden kann. Darüber hinaus müssen Sie Ihren Hund auch bei Ihrer Heimatgemeinde anmelden. Hierüber wird auch die jährliche Hundesteuer berechnet.
Ein Freund fürs Leben
Es geht nicht um Mode oder um ein Statussymbol. Es geht um eine kleine Seele, die einfach nur ein gemütliches Zuhause und liebe Menschen um sich haben möchte, die sich um sie kümmert. So sollten Sie an den Gedanken herantreten, wenn Sie einen Hund adoptieren möchten. Er möchte ein Teil Ihres Lebens sein mit eigenen Bedürfnissen, die Beachtung finden. Mit durchdachter Vorbereitung können Sie so einen Freund fürs Leben finden.