Die SF-Serie „Dark Matter“ spielt in einer Weltraum-Welt, in der Großkonzerne in merkwürdiger Weise das Sagen haben. Denn tatsächlich sind sie untereinander die größten Rivalen. So kann man den einen gegen den anderen ausspielen, muss aber aufpassen, nicht selbst ausgetrickst zu werden.
In diese Welt hinein werden 6 Protagonisten „geboren“. Nun, nicht wirklich geboren, sie erwachen aus dem Kryo-Schlaf, körperlich unversehrt aber ohne Gedächtnis. Sie wissen nicht, wer sie sind, was sie sind, was sie auf dem Raumschiff sollen.
Im Laufe der einzelnen Folgen wird immer wieder ein neues Puzzle-Teil aus ihrer Vergangenheit entdeckt und die Beziehungen untereinander verschieben sich hin und her. „Eins“ (Marc Bendavid) hat im Gegensatz zu den anderen Erwachsenen von Anfang an ein Gewissen und verabscheut Gewalt. Dennoch zählt auch er zu den Verbrechern / Terroristen usw. als die sie sich anfangs identifizieren können. Die Ausnahme ist „Fünf“ (sehr gut gespielt von Jodelle Ferland), ein Teenager, der sich an Bord geschmuggelt hatte.
Trotz aller Gegensätze untereinander wächst diese Crew zusammen, kämpft zusammen, hilft sich und haut sich gegenseitig aus allen Schwierigkeiten raus. Unterstützt werden sie dabei von einem Androiden (Zoie Palmer).
Die Handlung selbst ist eher belanglos, ein Auftrag hier, ein anderer da, hier ein Geschäft, da Vergangenheitssuche, da gibt es dann auch mal Zombies und eine Weltzerstörungsmaschine, naja hier wird dick aufgetragen und dünn verzehrt.
13 Folgen lang geht man mit dieser merkwürdigen Crew auf Reisen, kann man sich durchaus anschauen, muss aber nicht. Fremde Welten werden so gut wie nicht gezeigt, da sparte man in Kanada ordentlich Produktionskosten. Zudem gibt es zwei unglaublich dicke interne Logikfehler: der Android liegt auch in eiern Art von Schlaf und attackiert zunächst die Besatzung. Da die Aufgabe diese Androiden aber der reibungslose Ablauf des Fluges ist, macht es keinen Sinn, ihn „schlafen“ zu lassen und noch viel weniger, dass er die ihm doch bekannte Crew angreift. Und wenn auf der anderen Seite dank Überlichtgeschwindigkeit alle Ziele innerhalb weniger Stunden, maximal Tage erreichbar sind, warum hat sich die Crew dann in den Kryo-Schlaf begeben? Um 5 Tage frischer zu sein? Das trübt den Eindruck im Ganzen doch sehr. Von daher gebe ich nur eine sehr eingeschränkte Empfehlung.
Und zum Schluss packe ich noch einen obendrauf: Der Titel „Dark Matter“ ist tatsächlich der Originaltitel. Sinnvollerweise hätte er aber „Dark Matters“ heiße müssen, denn das erste heißt „Dunkle Materie“, das zweite aber „Dunkle Geschäfte“ und das passt nun wirklich sehr viel besser.
Von Thomas Bertram